In Ede wird ein neuer Pflegekomplex gebaut: das Ersatzgebäude für das Pflegeheim Het Maanderzand. Der Entwurf legt Wert auf maximale Bewegungsfreiheit für die Bewohner, nachhaltige Materialien und eine starke Einbettung in die Nachbarschaft.
Der bestehende Maanderzand stammt aus den 1960er Jahren und wurde mehrfach renoviert. Die veralteten Gebäudehüllen entsprachen nicht mehr den aktuellen Anforderungen in Bezug auf Brandschutz, Nachhaltigkeit und Installationen. Nach Prüfung der Wiederverwendung der bestehenden Gebäude schien ein kompletter Neubau die einzig praktikable Lösung zu sein. Architekt Rob van der Meer von GSG Architects erklärt: “Was im Gesundheitswesen sehr wichtig ist, ist, dass sich die Art der Pflege und die Zielgruppe ständig ändern. Man muss also eine Hülle entwerfen, die flexibel ist, damit sich das Gebäude auch in Zukunft anpassen kann.” Dieses Prinzip hat er im Entwurf umgesetzt: Die Installationen wurden von der Haupttragstruktur getrennt und die Räume können leicht umgestaltet werden. So können zum Beispiel zwei Pflegewohnungen in ein Ehepaar-Zimmer umgewandelt werden, oder ein Badezimmer kann in eine Speisekammer umgewandelt werden. Dadurch erhält das Gebäude auch langfristig einen Immobilienwert.

Eine zweite wichtige Säule ist das Wohnumfeld der Bewohner. Alle Wohnräume befinden sich im Erdgeschoss und haben eine direkte Verbindung zum Garten. Die Bewohner werden durch Hausautomation unterstützt. Durch intelligente Armbänder oder Ketten können Türen automatisch geöffnet oder geschlossen werden, so dass sich die Bewohner frei und sicher durch das Gebäude bewegen können. “Auch wenn Menschen an Alzheimer erkrankt sind und ihre Fähigkeit zur Selbstständigkeit eingeschränkt ist, sollen sie Teil der Gesellschaft sein. Das ist für jeden Menschen von großem Wert, besonders für diese Zielgruppe”, sagt Van der Meer. Große Fassadenöffnungen, viel Tageslicht und Ausblicke in die Umgebung verstärken diese Idee einer ‘heilenden Umgebung’.

Der Maanderzand wird größtenteils aus Holz gebaut. Die Verkleidung besteht aus thermisch modifiziertem Holz, während Heko Spanten aus Ede die Holzunterkonstruktion liefert. Die vorgefertigten HSB-Fassaden sind ebenfalls biobasiert. Van der Meer: “Mit traditionellen Materialien hätte die Fassade mehr gekostet. Mit Holz ist es möglich, Ausdruck zu verleihen und nachhaltig zu bauen.”
Nachhaltigkeit geht über die Wahl der Materialien hinaus. Auf den hohen Dächern befinden sich Sonnenkollektoren, es wird in einen biodiversen Außenbereich investiert und der Energieverbrauch wird auf ein Minimum beschränkt. Das Design ist kompakt und effizient, so dass keine unnötigen Räume gebaut werden. Dies spart sowohl Investitionen als auch Umweltbelastungen.
Aus städtebaulicher Sicht wurde beschlossen, das Gebäudevolumen von den bestehenden Gebäuden zurückzusetzen. So entstehen zwei Zonen, die als ‘grüne Lungen’ für das Viertel fungieren. Neben dem Alzheimer-Garten für die Bewohner im Jahr 2027 werden auch Gemüsegärten und ein Spielplatz für die Nachbarschaft angelegt. “Diese Art von Pflegeeinrichtungen übernehmen zunehmend eine Nachbarschaftsfunktion. Wir wollen die Menschen ermutigen, von außen zu kommen”, sagte Van der Meer.
Das Besondere an diesem Projekt ist auch die Verbundenheit mit den Bewohnern. Van der Meer trifft sich dort regelmäßig mit einer Gruppe von Bewohnern, die früher selbst auf dem Bau gearbeitet haben. “Dann trinken wir 15 Minuten lang Kaffee und reden über das Gebäude. Letztendlich macht man es für diese Menschen.”