Am Rande des Rembrandtparks, an der Ecke Postjesweg und Derkinderenstraat in Amsterdam, wird der Bau von zwei beeindruckenden Wohntürmen, Caritas und Fortitudo, mit insgesamt 221 Wohnungen und gewerblichen Einrichtungen im Erdgeschoss abgeschlossen. Im Einklang mit der Stadtpolitik wurde ein Wohnungsbauprogramm mit 40% Sozialwohnungen, 40% Wohnungen im mittleren Preissegment und 20% Mietwohnungen im freien Sektor entwickelt, so dass das Projekt nahtlos dem Wohnungsbedarf in Amsterdam entspricht. Dank einer hochwertigen Fassadenarchitektur aus Sichtbeton und Backstein ist auch die ästhetische Verbindung zur Umgebung gewährleistet.
Die Wohntürme Caritas (20 Stockwerke) und Fortitudo (9 Stockwerke) sind ein Projekt der Maarssen Groep. Der ästhetische Entwurf stammt von Geurst & Schulze Architects, während Van Wijnen Amsterdam für die Ausführung verantwortlich war. Im Auftrag dieses Bauunternehmens realisierte Loveld von Aalter die vorgefertigten Sandwichelemente nach dem Dreischichtprinzip. Dabei wird eine tragende Innenschale aus grauem Beton und eine Außenschale aus Sichtbeton mit einer thermischen Zwischenschicht kombiniert. "Auf diese Weise entsteht ein fertiges Fassadenelement", sagt Vincent Termote, Project Sales & Development Director bei Loveld. "Für das Projekt am Postjesweg haben wir eine spezielle Technik angewandt, bei der die Ziegel nicht aufgeklebt, sondern als Streifen in die vorgefertigten Sandwichelemente eingebettet wurden. Die Strangziegel wurden so verarbeitet, dass aus jedem Ziegel zwei flache Ziegelstreifen herausgezogen werden konnten. Nur die Eckstreifen wurden aus Vollziegeln geschnitten. Dies passt perfekt zu den Zielen des Green Deal, bei dem die intelligente Nutzung von Materialien ein wichtiges Thema ist. Außerdem ist diese Lösung preislich sehr interessant.
Die Ziegelstreifen wurden nach einem bestimmten Muster im Boden der Schalungsform verlegt, erklärt Termote. "Auf Vorgabe des Architekten wurde ein Wildfire-Muster gewählt, bei dem die Streifen stoßfrei sind. Die Streifen liegen quasi aneinander. Die horizontale Fuge wurde jedoch beibehalten. Sobald die Ziegelstreifen in der richtigen Position waren, goss Loveld vorsichtig Beton darüber. "Es war wichtig, dass der Beton gut in die Fugen fließt, damit die Ziegelstreifen garantiert fest in den Sichtbeton eingebettet sind. Das Ergebnis ist eine hochwertige mechanische Verbindung, die das Risiko vermeidet, dass sich die Ziegelstreifen in Zukunft lösen."
Die Fassaden beider Türme erhielten exakt das gleiche Wildblumenmuster sowie die gleichen Ziegelformate und Fugenstärken. "Nur die Farbe ist anders. Während die Caritas eine weiße Ziegelfassade erhielt, wählte Fortitudo einen roten Ziegel aus derselben Ziegelfamilie", sagt Termote. "Damit haben beide Türme ihre eigene Identität erhalten, ohne sich voneinander zu entfremden." Die vorgefertigten Sandwichelemente mit grauem Beton, Isolierung und Ziegelstreifen wurden gebrauchsfertig an das Projekt geliefert, einschließlich Wassersperren, Elektrik, Blitzableitern, Regenwasserabflüssen, Fenstern, Glas, Tischlerarbeiten, Balustraden, Abhängekästen, Scheingittern und technischen Lüftungsgittern.
In Anlehnung an den Ziegelstein sind auch die floralen Fensterrahmen (Erker) in den Fassaden auf der Postjesweg-Seite etwas Besonderes. Bei der Vorfertigung durch Loveld werden für diese Fensterrahmen Stielrahmen eingesetzt, die 40 cm aus dem Element herausragen. "Die Blumenrahmen schützen die Bewohner vor allem vor akustischen Einflüssen von außen", erklärt Termote. "Sowohl an der (vorstehenden) Außenseite der Rahmen als auch an der Innenseite wurde ein Fenster angebracht, so dass sozusagen eine Doppelfassade entsteht. Dadurch werden die Bewohner deutlich weniger durch den vorbeifahrenden Verkehr belästigt. Außerdem wird die thermische Leistung verbessert, so dass die Bewohner (noch) mehr Wohngenuss erleben werden."
Für die Integration der Stielrahmen hat Loveld eine fortschrittliche Produktionstechnologie entwickelt. "Bei den 80 cm tiefen (giebeltiefen) massiven Blumenrahmen mussten wir durch den Boden unserer Schalung gehen", erklärt Termote. "Eine technische Herausforderung, die eine sorgfältige Planung erforderte. Zum Beispiel, um Machbarkeit, Herstellbarkeit und ästhetische Qualität in Einklang zu bringen. Das Ergebnis war ein modulares System, bei dem die Blumenrahmen mit einem Kran in die Schalung gesetzt und als solche im Fertigteil befestigt wurden. Die Blumenkästen sind vollständig mit EPDM-Platten ummantelt und mit vulkanisierten Kanten versehen, so dass auch die Wasserdichtigkeit gewährleistet ist. Wir haben also auch in diesem Bereich ein Gesamtkonzept geliefert." Die letzten Fassadenelemente wurden bis Ende 2022 geliefert und montiert.