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Kollektives Hybridsystem: Wenig Aufruhr, viel Perspektive, maximale Akzeptanz

Kollektives Hybridsystem: Begrenzter Aufruhr, viel Perspektive, maximale Akzeptanz

Bis 2050 müssen alle Wohnungen in den Niederlanden gasfrei und CO2-neutral sein. Während neu gebaute Häuser bereits nahezu energieneutral gebaut werden, hinkt die Energiewende bei bestehenden Gebäuden noch etwas hinterher.

"Vor allem Wohnungsbaugesellschaften sehen in der Umstellung von Ballungsräumen, in denen viel gestapeltes (Hoch-)Bauen stattfindet, eine große Aufgabe", weiß Edwin Suttorp, Direktor von Breman Woningbeheer Region Süd-West. "Gemäß dem mehrjährigen Instandhaltungsbudget (MYOB) müssen jedes Jahr etwa 400.000 Heizkessel ausgetauscht werden. Eine groß angelegte Renovierung in diesem Tempo ist jedoch unmöglich. Da der Wohnraum im sozialen Wohnungsbau begrenzt ist, müssen neue Technologien auf sehr kleinem Raum untergebracht werden. Unser kollektives Hybridsystem bietet eine Lösung für all diese Herausforderungen".

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Das Collective Hybrid System wurde im Anschluss an einen Energie-Wettbewerb der Wohnungsbaugesellschaft Woonstad Rotterdam entwickelt. Der größte Anbieter von Sozialwohnungen in Rotterdam möchte seine Wohnungen schnell und im bewohnten Zustand nachhaltiger gestalten und forderte die Marktteilnehmer auf, eine Lösung mit der größtmöglichen CO2-Reduktion pro investiertem Euro zu erarbeiten. "Breman Woningbeheer ist seit Jahren der bevorzugte Lieferant von Woonstad Rotterdam, wenn es um die Wartung und den Austausch von Klimaanlagen geht", sagt Suttorp. "Deshalb haben wir die Energy Challenge mit beiden Händen ergriffen. Gemeinsam mit dem Breman Knowledge Centre Energy Transition haben wir ein Konzept für großstädtische Stapelgebäude entwickelt, bei dem man nichts bereuen muss. Itho Daalderop lieferte die Technologien und Breman Schoorsteentechniek entwarf und fertigte maßgeschneiderte Einheiten von A bis Z, die ohne Einschränkungen auf alle bestehenden architektonischen Schornsteine in den Niederlanden montiert werden können."

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Anstelle einer groß angelegten Renovierung und Dämmung kann die Wohnungsbaugesellschaft zunächst eine Luft-Wasser-Wärmepumpe auf dem Dach für jeweils vier Häuser installieren lassen.

Sofortige und erhebliche Einsparungen

Das kollektive Hybridsystem wurde aus knapp 40 Bewerbungen als einer der Gewinner ausgewählt. Laut Suttorp ist das nicht verwunderlich, denn die Hybridtechnologie ist zwar an sich nicht neu, aber ihre kollektive Anwendung ist einzigartig. "Dank unseres Systems kann der bestehende Zentralheizungskessel in den Häusern zunächst beibehalten werden", sagt er. "Außerdem müssen die Häuser nicht unbedingt über die trias energetica erhalten werden. Statt im großen Stil zu sanieren und zu dämmen, kann die Wohnungsbaugesellschaft zunächst pro vier Häuser eine Luft/Wasser-Wärmepumpe auf dem Dach installieren lassen. Die Hybrid-Wärmepumpe ermöglicht den Bewohnern sofortige und beträchtliche Einsparungen beim Erdgasverbrauch, während die zusätzlichen PV-Paneele die Energierechnungen senken. Da die Hybrid-Wärmepumpe mit Außenluft betrieben wird, werden auch die CO2-Emissionen auf 65% reduziert. Wenn zu einem späteren Zeitpunkt noch Dämmarbeiten gemäß MJOB durchgeführt werden, kann der Heizkessel problemlos aus dem Klimasystem entfernt werden. Von da an funktioniert das Hybrid-Kollektivsystem autark und vollelektrisch."

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Die Hybrid-Wärmepumpe ermöglicht den Bewohnern sofortige und beträchtliche Einsparungen beim Erdgasverbrauch, während die zusätzlichen PV-Paneele die Energierechnungen senken.

Aufruhr, Perspektive und Akzeptanz

Mit dem System reagiert Breman Woningbouw auch auf das so genannte OPA-Gesetz. "Um eine ausreichende Unterstützung bei den Bewohnern zu erreichen, sind Unruhe, Perspektive und Akzeptanz entscheidend", sagt Suttorp. "In den Wohnungen werden nur die Heizkörper und Ventilatorenkästen ausgetauscht, was die Unannehmlichkeiten und die Unruhe minimiert. Außerdem geht mit unserem System kein Wohnraum verloren, während die Bewohner von einem angenehmeren und gesünderen Wohnumfeld profitieren können. Das bietet Perspektive und vereinfacht die Akzeptanz. Als Pilotprojekt haben wir vor kurzem zwei maßgeschneiderte Geräte in einem Vorraum installiert, die in der nächsten Zeit aktiv überwacht werden. Unsere Absicht ist es, das System anschließend in großem Maßstab einzuführen. Inzwischen sind wir auch mit anderen Unternehmen im Gespräch."   

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