Die anhaltende Pandemie hat einen Wandel der Arbeitsgewohnheiten auf der ganzen Welt beschleunigt und die soziale, kulturelle und wirtschaftliche Bedeutung der Arbeitsplatzgestaltung in den Mittelpunkt gerückt: die Schaffung eines Arbeitsplatzes, der für alle produktiv ist und Spaß macht. Ein angenehmer Ort, der Menschen in einem gemeinsamen Umfeld zusammenbringt, damit sie gemeinsam lernen, innovieren und wachsen können. Kurz gesagt, wie können wir die wirtschaftlichen und sozialen Funktionen von Bürogebäuden verbessern?
Hybridarbeit hat große Auswirkungen auf die Stadt und führt zu unterschiedlichen Bedürfnissen und Bedingungen für das Wohlbefinden der Menschen und die Wirtschaft. Dies geht aus einer aktuellen Untersuchung von advies Ingenieurbüros Arup unter 2.000 Mitarbeitern im Vereinigten Königreich. Paul Jansen, Property and City Advisor bei Arup, sagt: "Die durch die Pandemie verursachten Veränderungen bieten städtischen Gebieten die Möglichkeit, ihre Funktionen neu zu definieren, für die Nutzer attraktiv zu bleiben und die Lebensqualität zu verbessern."
Ziel der Umfrage war es, die sich verändernde Art und Rolle des Arbeitsplatzes zu ermitteln. Von den Befragten gaben 73% an, dass sie während des Lockdowns mindestens drei Tage pro Woche von zu Hause aus gearbeitet haben. Satte 91% der Beschäftigten sind der Meinung, dass die Arbeit von zu Hause aus persönliche Vorteile mit sich bringt, und 80% schätzen ihr Zuhause und die örtliche Gemeinschaft inzwischen mehr. In Zukunft wollen 44% der Beschäftigten sowohl im Büro als auch zu Hause arbeiten. Gleichzeitig gaben mehr als 24% an, dass sie in Zukunft nicht an einem traditionellen Arbeitsplatz, wie einem Büro (Garten), arbeiten wollen.
Paul Jansen von Arup sagt: "Um städtische Gebiete in Zukunft attraktiv zu machen, ist es wichtig, die Gestaltung von (Büro-)Gebäuden und Städten anders zu betrachten und Funktionen anders zu besetzen, im Einklang mit dem Übergang zu einer nachhaltigen gebauten Umwelt und einer nachhaltigen Mobilität." Der Büroraum als sozialer und kreativer Treffpunkt steht dabei im Mittelpunkt, mit nahegelegenen Einrichtungen für Grünflächen, Sport und Erholung.
Jansen: "Hier gibt es für die Unternehmen viel zu gewinnen. Unsere internationale Umfrage zeigt, dass nur 1% der Büroangestellten die Qualität und den Charakter des Viertels, in dem sich das Büro befindet, schätzen ein Top-3-Grund Erwähnungen, um ein Unternehmen zu wählen. Und das, obwohl fast halb dieser Menschen setzen die Nachbarschaft auf Platz 2 bei der Suche nach einem Haus. Es bietet sich also eine einmalige Gelegenheit für die Unternehmen - und auch für die Büroangestellten -, sich erneut Gedanken über den Mehrwert von Arbeitsplätzen in der Büroumgebung der Zukunft zu machen. Die Qualität des Umfelds sollte dabei eine Schlüsselrolle spielen.
Wenn sich Entwickler, Stadtplaner, Kommunen und Arbeitgeber zusammentun, entstehen Orte, die für alle produktiv sind und Spaß machen. Jansen: "Für viele Menschen war das Büro immer ein Ort, an dem man morgens hineinging, um den ganzen Tag am Computer zu sitzen, und abends im Dunkeln wieder herauskam. Dabei ist so viel mehr möglich, wenn man die Nachbarschaft in sein Geschäft einbezieht. Das ist der Weg zu Arbeitsstätten die die lokale Wirtschaft ankurbeln und in denen sich die Beschäftigten wohl, glücklich und gesund fühlen.