Alte Pracht an der Ecke Oudegracht und Lange Viestraat in Utrecht wiederbelebt. Die Renovierung von House Modernes ist abgeschlossen. Mitte September übergab Heilijgers Bouw den von ZZDP Architects entworfenen Einzelhandels- und Bürokomplex an einen zufriedenen Bauherrn Syntrus Achmea Real Estate & Finance und die Mieter. Dort, wo einst die Galeries Modernes als Modekaufhaus für Furore sorgten, steht nun ein architektonisches Bauwerk mit neun Etagen mit Geschäften, Gastronomiebetrieben und einzigartigen Arbeitsplätzen, darunter ein öffentlich zugänglicher Fahrradschuppen. Die genaue Rekonstruktion der Fassade war vielleicht die größte Herausforderung, obwohl auch im Inneren mehrere Teile renoviert oder ersetzt wurden.
Die ehemaligen Galeries Modernes mit ihrer großen Glasfassade und den klaren horizontalen Linien, entworfen vom Architekten Dirk Brouwer, waren einst eine Ikone in Utrecht. Im Laufe der Jahre war das Gebäude jedoch völlig verfallen. "Dieses Gebäude hat einen interessanten baugeschichtlichen Hintergrund. Synthrus Achmea Real Estate & Finance wollte es so originalgetreu wie möglich wiederherstellen und dabei die aktuellen Anforderungen an Isolierung und Energieeffizienz berücksichtigen.
Außerdem war es früher ein großes Kaufhaus mit separaten Eingängen für Mitarbeiter, Öffentlichkeit und Logistikdienste, während es jetzt ein multifunktionales Gebäude mit mehreren Funktionen und Mietern sein wird", sagt Architekt Adam Smit. "Die Vorbereitungen begannen bereits 2012, aber aus verschiedenen Gründen wurde das Projekt auf Eis gelegt, um dann Ende 2018 wieder aufgenommen zu werden. Der Baubeginn erfolgte Ende November 2019 und Mitte September wurde das neue Icon mit einer Gesamtfläche von rund 12.429 m² LFA mit Büros und Geschäften eröffnet. Im Untergeschoss befindet sich eine öffentlich zugängliche 1.450 m² große Fahrradabstell- und Freizeitfläche (999 m² LFA)."
Der Hauptauftragnehmer Heilijgers Bouw begann im November 2019 mit den vorbereitenden Arbeiten und dem Abriss der nichttragenden Teile, wie Innenwände, Türen und Deckenplatten. Die veralteten Estriche und sechs Rolltreppen wurden entfernt, gefolgt von den Aufzugsschächten und Stahlkonstruktionen. Da die Bewehrung des Betons in Mitleidenschaft gezogen war, mussten auch Teile des Betonbodens entfernt oder repariert werden. Neue Aufzüge wurden eingebaut und die imposante Natursteintreppe, die aus dem zweiten Stockwerk erhalten geblieben war, wurde auch im Erdgeschoss vollständig wiederhergestellt.
"Die genaue Rekonstruktion der Fassade war vielleicht die größte Herausforderung. In enger Zusammenarbeit mit dem Architekten und Bauhistoriker Frank Smit wurden viele architektonische Nachforschungen angestellt, und anhand alter Zeichnungen suchten wir nach den richtigen Farben und Materialien. Während wir zunächst davon ausgingen, dass alle Keramikfliesen die gleiche Farbe hatten, stellte sich heraus, dass tatsächlich zwei Farben, nämlich Weiß und Hellgrau, verwendet wurden. Die bestehende Fassade wurde komplett abgerissen, die blaue Verkleidung entfernt und die Fensterrahmen durch neue schlanke Stahlrahmen mit hocheffizientem Glas ersetzt. Auch die Brüstungsgeländer des Balkons wurden vom Fassadenbauer anhand von Fotos aus der Vergangenheit akribisch rekonstruiert", erklärt Smit. "Durch die Abbrucharbeiten wurden einige ursprüngliche Elemente, wie zum Beispiel ein gemauerter Dachstuhl, wieder sichtbar. Die Ziegel für die Wiederherstellung dieses Binders werden jedoch nicht mehr hergestellt. Sie wurden jedoch vom Architekten Willem Dudok bei einigen Projekten verwendet, z. B. beim Rathaus von Hilversum, und dank der Gemeinde konnten diese Ziegel noch gefunden werden."
Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Die Baupartner haben alles getan, um die Wünsche des Bauherrn zu erfüllen, und damit ein gewagtes Kunststück vollbracht. Da sich das Gebäude an einem der verkehrsreichsten Punkte in Utrecht befindet, musste auch die Logistik gut vorbereitet sein. Nichts wurde dem Zufall überlassen, um einen reibungslosen und sicheren Ablauf zu gewährleisten.
Zusammenspiel der Disziplinen
Bei House Modernes war Van den Pol Elektrotechniek für die komplette E-Installation verantwortlich. "Nur der Transformator blieb erhalten, der Rest wurde neu und nachhaltig gebaut", sagt Projektleiter Roelf van Wolfswinkel. Auch die Beleuchtungs-, Kommunikations- und Evakuierungssysteme wurden von Van den Pol realisiert. "Die tragende Betonstruktur ist gut sichtbar, ebenso wie alle Installationen. Das macht sie zu einem echten Blickfang."
Innerstädtische Projekte sind für den E-Spezialisten aus Montfoort ein vertrautes Terrain. "Das Haus Modernes ist ein gutes Beispiel dafür. Mitten im Herzen von Utrecht, direkt am Kanal und an der viel befahrenen Lange Viestraat gelegen, war kein Platz für eine Baustelle. Der Einzug vom Dach über durchbrochene Hohlräume erwies sich als kluge Lösung von Heilijgers."
Leiter für Sicherheitskultur
Der Sicherheit wurde große Aufmerksamkeit gewidmet, sowohl im Hinblick auf die Umgebung als auch aufgrund der engen Baustelle. "Als einer der ersten Installateure wurde Van den Pol für die Stufe 3 der Safety Culture Ladder zertifiziert. Alle Mitarbeiter des Unternehmens haben an einem Schulungsprogramm teilgenommen. Was das Sicherheitsempfinden angeht, hat uns das viel gebracht."
Wissensvorsprung
Nach der Fertigstellung des Rohbaus wird Van den Pol weiterhin für House Modernes tätig sein. "Für Spaces, den Mieter der Büroetagen, realisieren wir alle E-Anlagen und die Beleuchtung. Die Kenntnis des Gebäudes ist in dieser Hinsicht ein großer Vorteil, vor allem bei einem komplexen Projekt wie diesem." Auch das Restaurant KAUAI und der Aldi im Erdgeschoss werden von Van den Pol installiert. "Die Abteilung Retail arbeitet schon seit vielen Jahren für diese Supermarktkette. Unsere verschiedenen Disziplinen kommen in diesem markanten Gebäude gut zusammen."
Informationen zur Konstruktion
Kunde Syntrus Achmea Real Estate & Finance, Amsterdam
Architekt ZZDP Architekten, Amsterdam
Hauptauftragnehmer Heilijgers Bouw, Amersfoort