Ein wunderschönes Holzgebäude, umgeben von neunzehn Freigehegen, bildet die ökologisch verantwortungsvolle Unterkunft für Tiere, die vorübergehend Hilfe benötigen. Der Entwurf für das Wildtierheim war so biobasiert, dass keine Stickstoff- oder Koronakrise den straffen Umsetzungsplan stören konnte.
Avolare Game Shelter besteht aus einem Bildungsgebäude, einem Pflegetrakt und neunzehn Außengehegen, die zusammen 6.000 bis 8.000 Tiere, hauptsächlich Vögel, beherbergen. Für den Bau des Wildgeheges hat sich Gert-Jan Nefkens mit Bouwbedrijf van Engen zusammengetan. Dieses Bauunternehmen setzt auf nachhaltige, naturnahe Lösungen und baut mit ökologischen Materialien wie Holz, Holzfasern und Zellulosedämmung.
Das Bauunternehmen van Engen durchlief zunächst das Genehmigungsverfahren und riss dann das Bauernhaus ab, das sich auf dem Gelände befand. Dann kündigte sich die Stickstoffkrise an. "Das Timing war zu unserem Vorteil", gibt Tom van Kuijk, Projektleiter von Bouwbedrijf van Engen, reumütig zu. "Schließlich ist ein emissionsfreier Abriss schwierig. Aber mit der neuen Bauweise des Holzgebäudes waren die Emissionen in Ordnung. Sie lagen unter den maximal zulässigen NOx-Emissionen, so dass der Prozess kaum angepasst werden musste. Die elektrische Ausführung der Bau- und Hebearbeiten reduzierte die NOx-Emissionen ausreichend. Wenn es sein müsste, könnten wir diese sogar auf Null reduzieren.
Doch das war noch nicht alles. Kaum hatte das Bauunternehmen van Engen die Stickstoffkrise überwunden, brach die Corona-Krise aus. Nun hatte es mit Problemen ganz anderer Art zu kämpfen: abwesende Mitarbeiter, geschlossene Fabriken und verspätete Lieferungen, während der Termin unverändert blieb. "Das verursachte ziemlich viel Stress. Aber zum Glück haben wir fähige Zimmerleute und arbeiten mit festen Subunternehmern und Lieferanten zusammen. Sie alle waren bereit, die Extrameile für uns zu gehen. So konnten wir auch die Außenanlagen fristgerecht liefern."
Unter anderem deshalb haben beide Krisen bei Van Kuijk keine Narben hinterlassen. Ganz im Gegenteil. Der Bau von Avolare bleibt ihm als ein großartiges Holzprojekt in Erinnerung, das seinem gesamten Team - und natürlich den Zimmerleuten - viel Freude bereitet hat. "Die Arbeit mit Holz gibt Sicherheit. Es lässt sich formen und ist geräuschlos. Außerdem werden durch das gesamte Gebäude 106.824 Kilo CO2 gespeichert. Das ist eine beeindruckende Menge!" Und zum Ergebnis: "Das Gebäude ist schon jetzt unglaublich schön und wird es in Zukunft noch mehr werden. Das Holz wird altern und die Vegetation auf den Dächern und in den Gärten wird reifen. Dann wird es eins mit seiner Umgebung."
Informationen zur Konstruktion
Kunde
Gert-Jan Nefkens
Architekt
ORGA Architekt, Nijmegen
Konstrukteur
Beratungsunternehmen Lüning, Velp
Exekutive
Bauunternehmen van Engen BV, Kockengen
Installationen
H2O-Gruppe, Woerden
Bauwesen
4,5 Millionen Euro
Bauzeit
Januar 2020 - April 2021