Nach einem Jahrzehnt als Rathaus und Büro hat der Meander nach acht Jahren Leerstand eine neue Bestimmung gefunden. In dem Gebäude mit der charakteristischen Zickzackform hat die Bouwbedrijf de Waal Utrecht B.V. im Auftrag der Wohnungsbaugesellschaft Portaal 255 Ein-, Zwei- und Dreizimmerwohnungen realisiert. Die Mietwohnungen waren innerhalb kürzester Zeit ausgebucht, was zeigt, dass es sich um eine wichtige Ergänzung in einem Mietsegment handelt, in dem ein großer Mangel herrscht. Und was könnte nachhaltiger sein, als einem Gebäude einen neuen Zweck zu geben und dabei fast das gesamte Material wiederzuverwenden oder zu recyceln?
Wim de Gruijter, Direktor der Bouwbedrijf de Waal Utrecht B.V., ist mit dem Thema vertraut. "Wir haben dieses Gebäude in den späten 1990er Jahren errichtet. Unter anderem als provisorisches Rathaus, mit dem berühmten gläsernen Verwaltungsturm. Es ist ein schöner Ort zum Arbeiten. Mit dieser Renovierung erhält der Mäander ein zweites Leben, bei dem wir viel Material wiederverwenden. Nur der ellipsenförmige Glasturm aus Stahl und Glas wurde entfernt. Darin kann man keine Häuser bauen, und der Schatteneffekt für die umliegenden Wohnungen wäre zu groß. Außerdem wurde dadurch eine Öffnung im Dach des Parkhauses geschaffen, was es sicherer und leichter macht."
Im Jahr 2014 begann die Bouwbedrijf de Waal Utrecht B.V. als Bauträger mit Sondierungen zur Umgestaltung des zwischen Plettenburgerbaan, Martinbaan und Structuurbaan gelegenen Büros. De Gruijter: "Wenn man hier Wohnungen bauen will, muss man sich natürlich mit den Lärmvorschriften auseinandersetzen. Gegenüber dem Gebäude befindet sich eine Transportfirma, die Angst vor Beschwerden hatte, obwohl alles innerhalb der Normen geschieht. Deshalb haben wir dort, wo es nötig war, eine Sicherheitsmarge eingebaut. Auf der anderen Seite der Plettenburgerbaan wird ebenfalls ein Industriegelände für Wohnzwecke umgewidmet. Während Meander also zunächst ein Wohngebäude an einer stark befahrenen Straße war, wird es in fünf Jahren eine stark befahrene Straße durch ein Wohngebiet sein."
Die Abrissarbeiten begannen im April 2019. De Gruijter: "Der Abriss betraf hauptsächlich Installationen, Innenwände, Fußböden, alte Isolierung und Decken. Äußerlich hat sich wenig geändert. Die Fassaden bestehen immer noch zur Hälfte aus Mauerwerk und zur Hälfte aus HPL-Platten von Plastica. Neu sind eine Reihe von auskragenden Balkonen und französischen Balkonen, bei denen die Brüstungen abgerissen wurden. Interessanterweise wurden diese HPL-Platten mit Holzdekor in den 1990er Jahren mit einer zehnjährigen Garantie auf Delaminierung und Farbechtheit gekauft und können immer noch halten. Eine gute Investition für die damalige Zeit. Die Schüco-Fensterrahmen erfüllen nach wie vor die Schall- und Wärmeschutznormen und könnten ebenfalls beibehalten werden. Die gläsernen Vorhangfassaden in den beiden Toren des Komplexes wurden jedoch mit Holzpaneelen und Stückbrettern abgedichtet und anschließend weiß verputzt. Die Gebäudeeingänge, die hier sitzen, wirken nun frisch und hell."
Der große Umbau nach dem Abriss im Inneren erfolgte wie ein Zug in den Flügeln mit Säulenstruktur und tragenden Fassaden. De Gruijter: "Die Reihenfolge war: Metallständerwerk, Flurwand und Technikraum fertigstellen, erster Durchgang Installateur, Metallständerabdichtung, Deckenraster, zweiter Durchgang Installateur für Decke, Deckenabdichtung und dann Innenwände fertigstellen. So lief fast jeden Tag ein Haus vom Band. Jedes Team hatte seinen eigenen Arbeitsbereich und lieferte am Abend sauber ab. Das funktioniert sehr effizient, zumal wir seit langem mit denselben Partnern zusammenarbeiten."
An Komfort mangelt es den Häusern nicht. Die Schalldämmung liegt fast auf dem Niveau von Neubauten, unter anderem dank schwimmend verlegter Böden, isolierter Decken, 54 mm dicker Türen und doppelt isolierter Gipswände. Entlang der Structuurbaan sorgen Glasfronten in Kombination mit Sus-Schränken in den Schlafzimmern für zusätzlichen Schallschutz. Die gasfreien Wohnungen verfügen über eine Niedertemperatur-Fußbodenheizung (elektrisch im Bad) und eine Lüftungs-Luft-Wärmepumpe (COP = 4) mit Wärmerückgewinnung und einem 170-Liter-Kessel für jede Wohnung. In den Fluren ist eine LED-Beleuchtung mit Anwesenheitserkennung installiert. Ein Teil des Stroms wird von den 1.530 Sonnenkollektoren - sechs pro Wohnung - geliefert, die die Parkplätze auf dem Dach ersetzt haben.
Das Ziel ist es, eine echte Gemeinschaft in und um Meander zu schaffen. De Gruijter: "Als Bewohner wird man automatisch Mitglied der Wohnungsbaugesellschaft. Es gilt das Prinzip: um Hilfe bitten und Hilfe geben. Einige der Häuser sind für Statusinhaber und Menschen mit geistiger Verwundbarkeit bestimmt. Statt der kalten Landung, die sie oft erleben, werden sie hier warmherzig betreut und akzeptiert. Es besteht eine Mitwirkungspflicht, sich umeinander zu kümmern, man wird daraufhin ausgewählt. Das 2.500 m² große Außengelände ist für eine solche Gemeinschaft natürlich sehr geeignet. Ein Teil des bestehenden Gartens wurde umgestaltet, es wurden bis zu zehn Meter hohe, verwurzelte Platanen gepflanzt, die Häuser auf den Decks haben einen Garten mit Bepflanzung und Pflanzkübeln, und es wurden Pflanzkübel aus Cortenstahl aufgestellt. Wir sind sehr gespannt darauf, wie sich diese Gemeinschaft entwickeln wird. Und abschließend: "Wir sind froh, dass wir uns an dieser Sanierung beteiligen konnten. Der Wohnungsmarkt braucht dringend Projekte wie dieses. Und was ist nachhaltiger, als ein Gebäude wieder zu nutzen und die Materialien so weit wie möglich zu erhalten oder zu recyceln? Wenn wir sonst die Fassaden hätten ersetzen müssen, wäre das für den sozialen Wohnungsbau unbezahlbar geworden.