Durchschleichende Korridore verschwinden
Das Amsterdamer Strawinsky-Haus stammt aus den 1970er Jahren und wurde seither mehrfach renoviert. Dadurch ist ein Labyrinth aus durchschleichenden, heimtückischen Gängen entstanden, in dem sich Besucher nur schwer zurechtfinden. ZZDP Architects macht das Gebäude wieder übersichtlich. Es verwandelt den Innenhof in eine zentrale Eingangshalle und gibt der veralteten Fassade ihren Charme zurück.
Das Strawinsky-Haus befindet sich in Amsterdam-Zuid, zwischen den Bürohochhäusern des WTC und den schicken Flachbauten der Prinses Irenebuurt. Die angrenzenden Bürogebäude zwischen Prinses Irenestraat und Strawinksylaan wurden bereits umgebaut oder befinden sich noch im Bau. Frühere Pläne für eine Verdichtung sind gescheitert, ein "Segen im Verborgenen". Egeria und FLOW Real Estate beauftragten ZZDP Architects mit der Entkernung des Strawinsky-Hauses, wobei das strukturelle Raster und die Struktur der Stockwerke erhalten blieben.
Einer der größten Eingriffe ist das Atrium, das einen großzügigen, ebenerdigen Eingang schafft. Der das Atrium umgebende Bürobereich wird in ein hochwertiges Bürogebäude mit flexiblen, transparenten Etagen auf vier Stockwerken umgewandelt. Auch die Dachlandschaft im dritten Obergeschoss erfährt große Veränderungen. Hier werden die Bitumendächer und Technikräume einem Penthouse, einer Terrasse und Grünflächen weichen. Die restliche Fläche wird mit Sonnenkollektoren bedeckt. "Gerade weil die benachbarten Bürotürme auf dieses Dach blicken, ist dies eine große Verbesserung", sagt Adam Smit, Architekt und Partner von ZZDP Architects. "Für die Begrünung haben wir mit Delva Land-scape Architects zusammengearbeitet."
Eine Herausforderung ist es, genügend Platz für die modernen Installationen zu finden. Die Deckenhöhe von 3,30 Metern lässt dafür wenig Raum. "Um möglichst viel visuellen Raum zu schaffen, haben wir uns für offene Decken mit Klimainseln entschieden. Diese Offenheit ist auch eine wichtige Eigenschaft der Innenarchitektur von Casper Schwartz, der für den Mieter DLA Piper die Innenarchitektur übernimmt."
Ein Blickfang ist die neue Fassade. ZZDP Architects hat sich hier für den vollständigen Ersatz der etwas brutalen Gitterverkleidung entschieden. Die neue Fassade - ein stehendes Mauerwerk mit länglichen Ziegeln von Petersen in einer freundlichen, hellen Sandfarbe - folgt immer noch dem Rhythmus des Gebäudes, aber jetzt zart und stilvoll.
"Die Farbe nimmt Bezug auf die vorherige Fassade, während die gestaffelte Textur einen brutalistischen Ausdruck hat. Da wir auch die Arbeitszeichnungen für den Auftragnehmer DuPrie erstellt haben, blieben wir bis zur Ausführung involviert." Der Entwurf ist inzwischen fertiggestellt, und Smit blickt mit Freude auf den Auftrag zurück. "Es fühlte sich wie ein Luxusauftrag an einem sensiblen Ort in Amsterdam an. Renovierungsaufträge sind fast immer mit einer Erweiterung verbunden. Wir durften das Strawinsky-Haus einfach schön renovieren und dem Gebäude einen besonderen Reiz verleihen. Ich denke, das ist uns gelungen - auch wegen der schönen Materialisierung."
Die Umwandlung des Strawinsky-Hauses in ein neues, hochwertiges Bürogebäude nimmt allmählich Gestalt an. Der Fassadenbauer J.M. van Delft & zn. aus Drunen wurde vom Hauptauftragnehmer Du Prie bouw & ontwikkeling beauftragt, dieses Projekt mit Aluminium und Stahl auszustatten. Auf der Grundlage eines Entwurfs von ZZDP Architects wurde das Unternehmen beauftragt, die gesamte Außenfassade mit Aluminiumrahmen zu versehen und Innenfassaden aus Stahl zu liefern und zu montieren.
Der Knackpunkt dieses Projekts lag vor allem in der Verglasung der Fensterrahmen. Aufgrund der raumhohen Fenster war es nicht möglich, die Verglasung von innen vorzunehmen. Das bedeutete, dass die Fenster von außen nach innen eingesetzt werden mussten. Es wurde eine riesige Millimeterarbeit, die Fenster richtig und ohne Brüche einzupassen. Durch rechtzeitige und gute Kommunikation konnten die Beteiligten diesen Prozess erfolgreich abschließen. Die Montage von über 2.300 m2 Aluminiumfenster und -fassaden ist für den Fassadenbauer so gut wie abgeschlossen. Es fehlen nur noch ein paar letzte Handgriffe am 'i', wie die Transportlöcher und Sheddächer, und es wird erwartet, dass dieses wunderbare Projekt bis Ende des Jahres fertiggestellt wird.