Seit 2014 hat Driessen Architecture an einer Vielzahl von Projekten gearbeitet. Dazu gehörte die Arbeit am neuen Vertriebszentrum von Frost Service Venlo in enger Zusammenarbeit mit dem Auftraggeber und der Gemeinde Venlo. Ein riesiges Gebäude an einem hochrangigen Standort und damit eine große Herausforderung, alle Interessen zu berücksichtigen. Der Gründer und Architekt Johan Driessen von Driessen Architectuur erzählt alles über dieses besondere Projekt.
Frost Service Venlo friert Beerenobst ein und lagert es. Das Unternehmen hatte einen Standort in Venlo, aber dort gab es keine Erweiterungsmöglichkeiten. Angesichts dieses Expansionsbedarfs machte sich das Unternehmen an die Arbeit für ein neues Gebäude, das nicht nur seiner aktuellen Expansion gerecht wird, sondern auch Platz für die nächsten fünf Jahre bietet.
Die Gemeinde Venlo hat die Messlatte hoch gelegt, sagt Driessen, der sich an das Projekt machte. Das Gebäude befindet sich an der Greenport Lane, einer für Venlo wichtigen Straße in bester Lage. Die Gemeinde stellte daher hohe Anforderungen an das Erscheinungsbild des Gebäudes. "Wir haben versucht, das große Volumen durch den Einsatz von Farbe zu reduzieren. Auf diese Weise wird die Aufmerksamkeit nicht direkt auf das riesige Gebäude gelenkt.
Er fährt fort: "Mit Farben kann man viel steuern: Der Boden des Büros ist zum Beispiel schwarz, so dass er zu schweben scheint." Driessen spielte auch mit den horizontalen und vertikalen Elementen in der Architektur. "Das Büro ist eine Art Punkt im Distributionszentrum; wir haben es sozusagen in die Höhe gehoben, so dass man direkt darauf schauen kann. Es ist wirklich ein Blickfang geworden. Die drei konstruktiven Streben am Eingang bilden drei Vs, nicht ganz zufällig auch die Buchstaben des Venloer Fußballvereins VVV. Das war anfangs ein Scherz, aber die Leute in Venlo finden das ein schönes Detail, das man sehen kann."
Darüber hinaus forderte die Gemeinde einen Beleuchtungsplan um das Gebäude herum, um ihm mehr Charakter zu verleihen. "Das Logo von Frost Service zeigt einen Eiskristall. Wir haben dieses Thema für das Gebäude aufgegriffen: Das Logo spiegelt sich auch in dem Gebäude wider, das einer der großen Blickfänge ist. Hier kommen Architektur, Werbung und Medien zusammen".
Die größte Herausforderung bei Frost Service Venlo? "Hier werden die Dinge bei sehr niedrigen Temperaturen gelagert. Man hat es mit großen Temperaturunterschieden zu tun. Bei der Konstruktion muss man das berücksichtigen: Gefriertemperaturen haben Auswirkungen auf das Gebäude." Dieses Kühlhaus hat zum Beispiel eine Fußbodenheizung. Das scheint kontraintuitiv, stimmt Driessen zu. "Aber es ist notwendig, um sicherzustellen, dass die Kälte, die sich im Raum befindet, nicht unter den Boden gelangt. Sonst gefriert der Boden und die Böden heben sich."
Dieses Fachwissen kommt nicht aus heiterem Himmel: Driessen hat sich mit dem Bauunternehmen zusammengetan. "Wir haben natürlich Erfahrung mit dem Zweckbau der internen Logistik und den damit verbundenen Prozessen. Die Technik, die hinter einem Kühlhaus steckt, war für uns neu, deshalb haben wir eng mit dem Bauunternehmen zusammengearbeitet. Dieser hat uns Einblicke gewährt, zum Beispiel Daten über das Einlaufen von Dingen.