Die niederländische Flugsicherung (LVNL) wird im September 2019 ein neues Gebäude in Schiphol-Ost beziehen. Das neue Gebäude, "Polaris", befindet sich jedoch auf der anderen Seite der öffentlichen Straße. Eine auffällige Brücke mit futuristischem Hightech-Look verbindet die Gebäude.
Die architektonische Gestaltung der Brücke war futuristisch. Die Brücke besteht aus einer Stahlkonstruktion mit gewalzten Rohren und Diagonalrohren, die zusammen einen elliptischen Tunnel bilden. Aus diesem Grund wurde die Brücke in den Gängen bald "Netzstrumpf" genannt. Die verschiedenen Profile verleihen der Konstruktion ein besonderes Aussehen und bilden zusammen das Tragwerk. Der Netzstrumpf ist mit Sandwich- und Glaspaneelen verkleidet. Bouwcombinatie Sprangers-Kuijpers und Octatube haben gemeinsam ein Angebot für die Brücke eingereicht. Aufgrund des besten Gesamtkonzepts erhielten sie den Zuschlag.
Bild: Koolen Fotografie
Technik
Octatube machte das Brückendesign für die Ausführung geeignet. Es übernahm das Engineering und arbeitete den Entwurf im Detail aus. "Einerseits mussten die Details machbar sein", erklärt Bart van Velzen, Projektleiter bei Octatube. "Andererseits wollten wir uns so nah wie möglich an den Entwurf des Architekten halten. Octatube optimierte die Abmessungen und Dicken der Struktur, um ihren ästhetischen Wert zu erhalten. Und das mit Erfolg. Selbst bei einer Länge von 52 m und einer freien Spannweite von 35 m blieben die Profilabmessungen begrenzt.
Bild: Koolen Fotografie
Nachtverkehr
"Was die Technik betrifft, sind wir mit komplexen Projekten vertraut", so Van Velzen weiter. "Aber es war auch eine große logistische Herausforderung. Wie konnten wir die Brücke mit minimaler Beeinträchtigung des Straßenverkehrs zur Baustelle bringen? Dazu haben wir die Brücke weitestgehend vorgefertigt und über Nacht in zwei Teilen - entgegen der Fahrtrichtung - zur Baustelle transportiert. Sobald die Teile hier an der Straße waren, wurden sie zusammengesetzt und mit einer Sandwichhaut und Glaspaneelen versehen. Mit Hilfe von zwei Kränen - dafür musste die Straße gesperrt werden - wurde die Brücke schließlich an einem Tag an ihren Platz gehievt. Dieses Spektakel hat natürlich viele Besucher angezogen."
Die Brücke wurde in zwei Teilen transportiert und in ihrer Gesamtheit montiert.
Besonderes Bauverfahren
Für Octatube ist die Arbeit getan. Und auch auf der Baustelle geht die Arbeit ihrem Ende entgegen. Van Velzen: "Im Inneren wird jetzt der Boden gegossen. Um die Brücke attraktiv zu gestalten, werden hier verschiedene Aufenthaltsbereiche eingerichtet, unter anderem eine Kaffee-Ecke. Im September 2019 wird der LVNL eine schöne Zugangsbrücke zu seinem neuen Schulungsgebäude haben."