Realisierung eines neuen Schulgebäudes für das Lorentz-Casimir-Lyzeum in Eindhoven, und zwar möglichst rund. Dura Vermeer Bouw Zuid und das Architekturbüro RoosRos nahmen die Herausforderung an.
Während der Entwurfsphase wurden mehrere Optionen geprüft, sagt Projektarchitekt Mark Boschman von RoosRos. "Das alte Schulgebäude hatte eine gute Betonstruktur. Wir haben geprüft, ob wir es wiederverwenden können. Letztendlich hat sich das nicht bewährt. Es erwies sich auch als schwierig, Teile der alten Schule zu verwenden, da sie noch in Betrieb war. Also suchten wir nach Material aus anderen Projekten, wie Stahl, Fensterrahmen und Holz. Es ist uns gelungen, dies zu einem neuen Schulgebäude zu kombinieren." Projektleiter Harm Wingens von Dura Vermeer Bouw Zuid: "Letztendlich sind alle Pflasterungen und der Beton aus gebrauchtem Material. So wurden beispielsweise Kunstwerke, Geländer, Spinde und Bänke aus den Umkleideräumen der alten Schule in das neue Gebäude übernommen. Wir haben uns auch dafür entschieden, weniger Zement für das Fundament zu verwenden. Das bedeutet, dass er länger aushärten muss, aber das spart eine Menge CO2.
Coen Oerlemans, Projektleiter von Dura Vermeer Bouw Zuid, stellt fest, dass kreisförmiges Bauen nicht einfach ist, aber bei jedem Projekt können Schritte gemacht werden. "Man lernt, indem man etwas tut. Bei einem früheren Projekt haben wir über Urban Miner auch mit Spenderstahl gearbeitet, und das war schon viel einfacher. In dieser Arbeitsweise steckt einiges an Fachwissen. Man muss sich ständig überlegen: Welches Material ist vorhanden? Wie können wir es einsetzen? Wie sieht das Design aus? In der letzten Entwurfsphase wird es immer schwieriger, große Teile zu verarbeiten, wenn sie auf den Markt kommen."
Zirkuläres Bauen bedeutet nicht nur, weniger Material zu verbrauchen, sondern auch, bereits in der Entwurfsphase an die Zukunft des Gebäudes zu denken. Boschman: "Wir haben uns hier für eine Struktur mit Fassaden entschieden, die wieder entfernt werden können. Und durch das Bauen mit Stützen kann das Gebäude flexibel geteilt werden. So kann man das Gebäude mit der Zeit anpassen, wenn sich die Funktion ändern sollte. Man könnte es zum Beispiel in einen Wohnkomplex umwandeln und an den Fassaden Balkone anbringen."
Bei der Errichtung des Gebäudes wurde viel Rücksicht auf die Umgebung genommen. Die Form des Gebäudes wurde an die Grünflächen und die Baumstruktur angepasst. Auch Dachse und Salamander leben in dem Gebiet, das eine Art grüne Lunge am Rande der Stadt bildet. Ein schöner Ort für eine Schule, aber dieser grüne Charakter stellte für den Bauherrn dennoch eine logistische Herausforderung dar. Oerlemans: "Das Gebiet ist von Natur umgeben und viele Kinder fahren auf bestimmten Straßen mit dem Fahrrad. Wir waren also auf der Suche nach einer Kombination aus Sicherheit und geringen Auswirkungen auf Flora und Fauna. Schließlich wurde die Baustraße so natürlich wie möglich angelegt und wir haben Bauzäune aus Holz verwendet. Nach der Fertigstellung wird diese Straße wieder abgebaut und in ihren ursprünglichen Zustand zurückversetzt.
Das Bauteam blickt mit einem guten Gefühl auf das Projekt zurück. Nicht nur wegen des gelungenen runden Ansatzes, sondern auch, weil es ein schönes Gebäude geworden ist. Wingens: "Von der Bauhütte aus haben wir einen guten Blick auf die Südfassade. Es ist schön zu sehen, wie die Struktur der Fassade von grob zu fein wechselt, wenn die Sonne auf die spitzen Profilplatten scheint. Das gibt einen schönen Effekt."