Ein ehemaliges militärisches Ausbildungsgebäude, Künstler, die Hotelzimmer entwerfen, und Installateure, die lieber wiederverwenden als bestellen. In De Groene Afslag in Laren ist ein normales Bauprojekt alles andere als normal. Hier arbeitet SDR Elektrotechniek an einer alles andere als durchschnittlichen Renovierung; mit Kabelkanälen aus entkernten Gebäuden und Beleuchtung aus vergessenen Lagerschränken.
SDR Elektrotechniek ist auf Elektroinstallationen spezialisiert. Das Amsterdamer Unternehmen entwirft, realisiert und wartet alles von Datennetzen bis hin zu Brandmelde- und Sicherheitsanlagen. In Krankenhäusern, Museen, Flughäfen oder Hotels zum Beispiel muss man arbeiten können, ohne dass alles zum Stillstand kommt. "Bei De Groene Afslag kommt alles zusammen", sagt Junior-Projektleiter Sander Aptroot. "Es ist ein Büro, ein Schulungszentrum, ein Restaurant und ein Hotel. Wir machen hier die komplette E-Installation: die Beleuchtung, die Brand- und Evakuierungsinstallation, das Datennetz, den Blitzschutz - alles, was dazu gehört."
Die Grüne Wende arbeitet auf einen Umzug im Sommer 2025 hin. Die neue Unterkunft soll so nachhaltig wie möglich sein. Sie stand seit 20 Jahren leer. Ideal, denn das gibt Raum, um mit kreisförmigem Bauen zu experimentieren. Für die SDR bedeutete das: keine Standardmaterialien zu verwenden, sondern zu schauen, was es schon gibt. "Wir sahen uns an, was wir an Restbeständen oder aus zweiter Hand finden konnten", sagt Aptroot. "Ein Lieferant gab uns eine Liste mit Lagerbeständen, die sonst nicht mehr verwendet würden. Daraus wählten wir zusammen mit dem Architekten die Installationsmaterialien aus."
Dabei wurden Kabelkanäle aus einem abgerissenen Gebäude in Houten, gebrauchte Schaltanlagen und sogar ein Transformator mit zugehörigem Haus gefunden - alles wiederverwendet. Überall im SDR kam Begeisterung auf. "Die Kollegen lieferten falsch bestellte oder überschüssige Teile, so dass auch sie einen Platz in diesem Projekt hatten. Das zirkuläre Denken begann wirklich lebendig zu werden".
Derzeit befindet sich die SDR noch in der Rohbauphase. Ein genauer Zeitplan ist schwierig, da viele Teile erst vor Ort ihre endgültige Form annehmen. "Der Bauherr liefert die Hotelzimmer an dreißig Künstler, die ihnen jeweils ihren eigenen Stempel aufdrücken", sagt Aptroot. "Es gibt nur lose Zeichnungen, so dass man sich das endgültige Bild nur schwer vorstellen kann. Aber genau das macht es interessant."