Die Erneuerung und Erweiterung des Bahnhofs Groningen hat viele Facetten, von der reinen Infrastruktur bis hin zur anspruchsvollen Architektur. Das ist genau das Gebiet, auf dem sich die Abteilung Mobility Hubs von Haskoning zu Hause fühlt. Die komplexe Bahnhofserneuerung in Groningen wurde daher von dem Haskoning-Team ganzheitlich angegangen.
In der Abteilung Rail & Mobility Hubs von Haskoning arbeiten rund 200 Fachleute, von Bauingenieuren und Bahnexperten bis hin zu Beratern für Wegweisung, Projektmanagement und Installationen. Gemeinsam konzentrieren sie sich vor allem auf komplexe Bahnhofsumgebungen und Mobilitätsknotenpunkte, in denen Reisende problemlos zwischen Zug, Straßenbahn, Bus und Fahrrad umsteigen können. “Bei Haskoning haben wir alle Disziplinen an Bord, um die Welt der Infrastruktur mit der des Nichtwohnungsbaus zu vereinen. Wir können intern sehr schnell umschalten und sprechen die Sprache des jeweils anderen”, sagt Wietse Kragting, Bauingenieur bei Haskoning. “Das ist viel effizienter, als wenn man alle möglichen externen Parteien in einen Entwurfsprozess einbinden muss.”

Ein großes technisches Highlight am Bahnhof Groningen war der Bau von tiefen Baugruben, bis zu 10 Meter unter der Erde, mit einem schweren Unterwasserbetonboden als Fundament. “Diese robusten Strukturen ähneln dem Bau eines Tunnels oder eines Viadukts und bilden das Fundament für die weitere Entwicklung des Bahnhofs”, sagt Tommy Erdtsieck, leitender Bauingenieur bei Haskoning. “Die Trocknung der Baugruben war eine entscheidende und spannende Phase, da enorme Kräfte auf die Wände einwirkten.” Ein weiteres Highlight, so Kragting, war der Erhalt und die Verlegung bestehender Objekte, wie das Stellwerk und die Fußgängerbrücke. “Beide historischen Elemente mussten erhalten bleiben, aber Platz für den neuen Tunnel schaffen. Mit Hilfe eines großen Raupenkrans und umfangreichen Vorbereitungen wurden diese Bauwerke vorsichtig abgetrennt und vorübergehend auf ein neues Fundament gesetzt. Für uns als Projektteam war dies ein seltener Moment der direkten Sichtbarkeit unserer Arbeit und zu Recht ein Höhepunkt nach monatelangen Vorbereitungen.”
Neben den technischen Herausforderungen spielte auch die Zusammenarbeit mit dem Architekten Koen van Velsen eine große Rolle. “Der Bahnhof und sein Umfeld mussten sich nicht nur funktional, sondern auch ästhetisch in das bestehende historische Bahnhofsgebäude einfügen”, sagt Erdtsieck. “Hier war eine enge Abstimmung erforderlich: Die bauliche Sicherheit durfte nicht beeinträchtigt werden, gleichzeitig musste die architektonische Vision erhalten bleiben. Dank des breiten Fachwissens innerhalb von Haskoning konnten wir reibungslos zwischen allen Disziplinen wechseln und uns manchmal richtig ins Zeug legen. Nicht alles ist möglich. Wir sind ein geeigneter Partner, um hier gut zu beraten und die Diskussion sowohl mit dem Bauunternehmer als auch mit dem Architekten zu führen.”
Das Ergebnis ist ein Bahnhofsumfeld, in dem Geschichte und Innovation zusammenkommen. Während der Reisende von einem geordneten und attraktiven Verkehrsknotenpunkt profitiert, zeigt dieses Projekt vor allem die Kraft der integrierten Gestaltung: von der rauen Infrastruktur zur raffinierten Architektur, von der unterirdischen Baugrube zur sichtbaren Bahnsteigabdeckung.