Das Parkhaus unter dem Garenmarkt in Leiden wird Anfang 2020 in Betrieb genommen. Die Stadt wird dann über 425 Parkplätze verfügen, nachdem bereits vor drei Jahren das Parkhaus unter dem Lammermarkt mit 525 Plätzen fertiggestellt wurde. Beide Parkhäuser sollen das Leidener Stadtzentrum für Besucher besser zugänglich machen und ausreichend Parkraum bieten. Die Anwohner des Garenmarktes werden von dem autofreien Platz profitieren.
Künstlerischer Eindruck vom hochwertigen Charakter des Parkhauses Garenmarkt. (Bild: Studio VVKH)
Das Parkhaus Garenmarkt befindet sich an der Südseite des Stadtzentrums in Höhe der südlichen Zufahrtsstraße Lammenschansweg. Die Einfahrt zum Parkhaus liegt an der Korevaarstraat, an der Ecke des angrenzenden Platzes befindet sich der Eingangspavillon für Fußgänger. "Die beiden neuen Parkhäuser sollen das Stadtzentrum noch attraktiver machen, denn wir möchten mehr Besucher in die Innenstadt locken", sagt Mandy von Eckardstein, Projektleiterin bei der Stadt Leiden. Die beiden hochwertigen Garagen sind eine Bereicherung für das Stadtzentrum. Wir haben nicht viele Plätze, an denen man eine solche Garage bauen kann. Der Lammermarkt und der Garenmarkt waren die vielversprechendsten Standorte. Auf beiden Plätzen gab es bereits Parkhäuser, aber sie waren unübersichtlich."
Nach der Inbetriebnahme der Lammermarkt-Garage wurde im Mai 2017, unmittelbar nach dem Leiden-Marathon, mit dem Bau der fünfstöckigen Garage unter dem Garenmarkt begonnen. Die von der Gemeinde zu diesem Zweck durchgeführte Ausschreibung wurde von der Baukombination Dura Vermeer - BESIX gewonnen, die auch die Lammermarkt-Garage realisiert hatte. "Ursprünglich hatten wir eine runde Garage ins Auge gefasst, die aber sehr nah an den bestehenden Gebäuden liegen würde", sagt Wiedse Louwerse im Namen des Baukonsortiums. "Deshalb haben wir uns für die ovale Garage entschieden, die vom Studio VVKH entworfen wurde. Diese Form, die einer Eislaufbahn ähnelt, bietet eine optimale Ausnutzung der Parkplätze und eine gute Verkehrsführung. Um die Unannehmlichkeiten für die Umgebung so gering wie möglich zu halten, wurden Bautechniken gewählt, die weniger Störungen verursachen."
Der Auslegerrahmen aus Beton und Stahl. (Bild: Buro JP)
Der Rohbau wurde mit Schlitzwandplatten bis zu einer Tiefe von fast 25 Metern errichtet. Für die kreisförmigen Abschnitte waren keine Auslegerrahmen erforderlich, wohl aber für den geraden Abschnitt. Zu diesem Zweck wurde auf Bodenhöhe ein Betonstützenrahmen installiert, der auch die endgültige Dachkonstruktion bildet. Da keine provisorische Konstruktion verwendet wurde, konnte Bauzeit eingespart werden. Unter diesem Betongerüst wurde ein einheitlicher Stahlstützenrahmen aufgehängt. Louwerse: "Als der Aushub bis zur Hälfte fortgeschritten war, haben wir das Stahlgerüst abgesenkt und mit den Schlitzwänden verbunden. Dann konnte die Baugrube auf über 18 Meter ausgehoben werden." Der Erdaushub wurde über ein Rohrsystem nach außerhalb von Leiden transportiert, was den Lkw-Verkehr erheblich reduzierte.
Auf dem Boden der Baugrube wurden 369 Jetmix-Anker in einer Tiefe von etwa 55 Metern gesetzt, an denen der Boden befestigt wurde, der anschließend mit Unterwasserbeton gegossen wurde. Louwerse: "Am runden Teil der Außenwand entstand durch das Schrumpfen des Betons eine Naht. Direkt unter dieser Naht war bereits ein Stahlrohr rundherum verlegt, durch das Salzwasser mit einer Temperatur von -38 Grad gepumpt wurde. So fror die Naht zu und die Baugrube konnte ausgepumpt werden, ohne dass der Grundwasserspiegel in der Altstadt beeinträchtigt wurde. Dies war eine kritische Phase, aber sie verlief zufriedenstellend. Dann wurde die letzte Decke gegossen, die an die Schlitzwände anschließt, und die Böden wurden mit Betonfertigteilplatten errichtet." Unmittelbar nach dieser Rohbauphase begannen die Ausbauarbeiten in den einzelnen Stockwerken, die den endgültigen Charakter bestimmen."
Das endgültige Bild des Garnmarktes. (Bild: Studio VVKH)
Laut von Eckardstein erhält die Garage ihren hochwertigen Charakter durch den großen stützenfreien Raum, die schrägen Parkbuchten, das Fehlen von Querverkehr, die Verwendung hochwertiger Materialien, eine adäquate Beleuchtung, die verdeckte Verrohrung und ein effizientes Verweisungssystem.
Der neu gestaltete Platz ist für Veranstaltungen geeignet, so dass das traditionelle 3. Oktober-Tattoo wieder hier stattfinden kann. Von Eckardstein: "Es war ein großer Wunsch der Nachbarschaft, den Platz grün zu gestalten. Der Bau des Parkplatzes hat 2,5 Jahre gedauert, das ist intensiv, und dann ist eine gute Kommunikation mit Anwohnern und Unternehmern wichtig.
Sie wurden wöchentlich darüber informiert, was sie an Arbeiten und Unannehmlichkeiten zu erwarten hatten. Wir blieben in ständigem Dialog. Die Fassaden der umliegenden Grundstücke wurden u. a. mit einer "Totalstation", einem Vermessungsgerät zur automatischen Überwachung, überwacht. Das ist alles sehr gut gelaufen. Wir können dem Viertel bald einen schönen Platz und mehr Wohnfreude zurückgeben."