Die teilweise transparenten Baracken passen den Feuerwehrleuten wie angegossen. Außerdem wurde das Gebäude vom runden Betonfundament bis zum begrünten Dach nachhaltig geplant und gebaut.
Die neue Feuerwache liegt an der Willem Dreeslaan in Papendrecht, einem Standort, den BMN De Klerk bereits gut kennt. "Wir haben die Kaserne neben dem neuen Gemeindehof von Papendrecht gebaut", erklärt Arbeitsplaner Kees Sterrenburg von BMN De Klerk. "Wir haben auch diese Kaserne für die Gemeinde gebaut und sie Ende Januar 2020 geliefert. Im darauffolgenden Frühjahr waren wir im Bauteam für die Feuerwache beteiligt. Bei der Planung und Ausführung haben wir mit dem Bauunternehmen Pelecon, RoosRos Architects und De Blaay-van den Bogaard Raadgevende Ingenieurs zusammengearbeitet. Wir haben Ende August mit dem Bau begonnen."
Die Gemeinde Papendrecht und der Architekt wollten die neue Feuerwache so nachhaltig wie möglich bauen. Dies wurde auf verschiedene Weise umgesetzt. "Das beginnt bei den Fundamentbalken", sagt Sterrenburg. "Diese werden mit 'Freement' hergestellt. Das ist ein kreisförmiger Betonmörtel, der aus recyceltem Zement aus Betonschutt hergestellt wird und zur Senkung der CO2-Emissionen beiträgt. Die Konstruktion ist ebenfalls kreisförmig. Sie kann vollständig abgebaut und am Ende der Lebensdauer des Gebäudes wiederverwendet werden. Weitere nachhaltige Anwendungen sind Sonnenkollektoren, vollelektrische Anlagen, Ladestationen für Elektrofahrräder und -autos, ein Gründach und ein Wadi.
"In der Planungsphase wurden auch die Wünsche der Feuerwehrleute berücksichtigt", so Sterrenburg weiter. "Für sie war eine effiziente interne Logistik besonders wichtig. Schließlich müssen sie im Falle eines Brandes so schnell wie möglich ausrücken können. Ein weiterer Wunsch betraf die Transparenz des Gebäudes. Im Inneren wurde viel Glas verwendet, so dass man von fast jedem Raum aus durch das ganze Gebäude sehen kann. Auch die Nordfassade ist komplett aus Glas, so dass sich die Fahrzeuge sozusagen in einem Schaufenster befinden."
Mit dem Rammen des ersten Pfahls begann der Bau der Feuerwache offiziell am 27. August 2020. Eineinhalb Wochen später legte BMN De Klerk das Fundament. Sterrenburg: "Wir haben die Kaserne mit einer Stahlkonstruktion und Hohlkörperplatten gebaut. Dann haben wir die Stahldachplatten und Sandwichpaneele montiert, gefolgt von den Fassadenrahmen und der ästhetischen Verkleidung. Besonders wichtig war uns die nahtlose Abstimmung zwischen den Vorhangfassaden und den Sektionaltoren." Im Dezember begann BMN De Klerk mit den Ausbau- und Installationsarbeiten. Das Gebäude wird in diesem Frühjahr fertiggestellt und in Betrieb genommen.
Sterrenburg blickt mit großer Freude auf das Projekt zurück. "Die gute Vorbereitung hat sich ausgezahlt", sagt er. "Weil wir frühzeitig interdisziplinär zusammengearbeitet haben, konnten wir den Entwurf im Detail ausarbeiten. Das hat unangenehme Überraschungen bei der Ausführung verhindert. Außerdem war die Zusammenarbeit sehr angenehm, mit kurzen Kommunikationswegen und gegenseitigem Verständnis. Was bei diesem Projekt besonders viel Spaß gemacht hat, war die Einbeziehung der Feuerwehrleute. Sie besuchten regelmäßig die Baustelle und stellten gute, kritische Fragen. Wir hoffen, dass sie noch viele Jahre Freude an ihren neuen Räumlichkeiten haben werden."
Informationen zur Konstruktion
Kunde
Gemeinde Papendrecht
Architekt
RoosRos Architekten, Oud-Beijerland
Auftragnehmer
BMN De Klerk, Hardinxveld-Giessendam
Projekt-Infos
Rundheit als Indikator für die strukturelle Gestaltung
Nach der Gemeindewerkstatt Papendrecht war Pelecon auch am Neubau des angrenzenden Feuerwehrhauses beteiligt. Im Auftrag der Gemeinde Papendrecht kümmerte sich Pelecon um die Tragwerksplanung, die statischen Berechnungen und die Bauleitung.
"Einer der wichtigsten Grundsätze des Entwurfs war die Nachhaltigkeit", erklärt Mack Stolwijk, Statiker und Co-Direktor von Pelecon. "Wir haben zusammen mit der Gemeinde und RoosRos Architects schon früh daran gedacht, das Gebäude so demontierbar wie möglich zu gestalten. Die Stahlkonstruktion, aus der die Kaserne besteht, eignet sich ideal dafür. Am Ende seiner Nutzungsdauer kann das Gebäude einfach demontiert und wiederverwendet werden."
Eine weitere nachhaltige Lösung aus dem Köcher von Pelecon ist Freement. Dabei handelt es sich um einen hochwertigen, kreisförmigen Betonmörtel, der aus recyceltem Zement hergestellt wird. Der weltweite Einsatz von Freement führt zu einer CO2-Reduktion von bis zu neun Prozent. Stolwijk: "Wir waren einst die ersten, die Freement in der Tragwerksplanung eines Gebäudes eingesetzt haben. Wir sind sehr begeistert davon und beziehen diese runde Betonart oft in unsere Beratung ein. Schön, dass die Gemeinde Papendrecht diesem Rat gefolgt ist. So macht die Gestaltung der Kaserne nicht nur in ästhetischer Hinsicht einen Unterschied, sondern auch in Bezug auf die Nachhaltigkeit."
Projekt-Infos
Reaktionsfähigkeit, Flexibilität und Schnelligkeit
Das Innere der neuen Feuerwache in Papendrecht verdankt seinen transparenten Charakter vor allem den Vollglas-Innenwänden. Der Glasspezialist Jensz plante, lieferte und montierte diese Wände, einschließlich des Aufmaßes vor Ort. Auch die Glasbalustrade an der Außenseite wurde von A bis Z von Jensz realisiert.
"Bei diesem Projekt geht es vor allem um Mitdenken, Flexibilität und Schnelligkeit", sagt Direktor Martin Janszen von Jensz: "In der Konstruktionsphase haben wir zum Beispiel bei der Montage der Balustrade mitgedacht. Um dem klaren ästhetischen Bild gerecht zu werden, haben wir die Konstruktion unter der Dacheindeckung befestigt. Flexibilität und Schnelligkeit waren vor allem bei der Herstellung und Montage der Glaswände gefragt. Diese mussten drei Wochen nach dem Aufmaß im Gebäude sein. Dank der guten Vorbereitung, unserer kurzen Kommunikationswege und der guten Zusammenarbeit mit dem Auftragnehmer BMN de Klerk konnten wir diesen Zeitplan einhalten. Wenn die Kaserne bald fertiggestellt sein wird, können wir gemeinsam auf eine großartige Arbeit und ein tolles Endergebnis zurückblicken."