Am Korridor 11 in Veghel steht seit September 2019 ein Schmuckstück von einem Gebäude. Es ist der neu gestaltete Hauptsitz der Sligro Food Group, dem niederländischen Marktführer im Foodservice-Großhandel. Die hochmoderne, zukunftssichere und sehr nachhaltige Unterkunft beherbergt rund 650 Arbeitsplätze und ist das Ergebnis einer intensiven Renovierung, die in einem Zeitrahmen von nur 12 Monaten durchgeführt wurde. Tony Eckhardt (Construction & Technology Manager innerhalb der Sligro Food Group) und Tommy van Melis (Projektleiter im Auftrag des Hauptauftragnehmers Cornelissen aannemingsbedrijf) blicken auf die gemeinsame Leistung zurück.
Die Frischluftzufuhr beträgt 35 m³ pro Mitarbeiter. Dies liegt deutlich über der Norm der Bauordnung (25 m³). Vier große Lüftungsanlagen können insgesamt 56.000 m³ Luft pro Stunde liefern. Dadurch ist die Luftqualität überall überdurchschnittlich gut (Bild: Photos by Sander).
Jedem Bauprojekt liegt ein Bedürfnis zugrunde. Im Falle des 16.700 m² großen Hauptsitzes von Sligro war das nicht anders. "Unsere alte Unterkunft war ziemlich veraltet", sagt Eckhardt. "Außerdem war das Raumklima durch das Fehlen einer Luftaufbereitungsanlage schlecht und das Gebäude war durch beengte Arbeitsplätze und eine geschlossene Struktur gekennzeichnet. Mit dem Ziel, einen modernen, komfortablen und atmosphärischen Arbeitsplatz für unsere Mitarbeiter zu schaffen, suchte die Abteilung Gebäude & Technik nach Parteien, für die die Arbeit in einem Bauteam selbstverständlich ist und die einen soliden Mehrwert rund um die Metamorphose bieten konnten. Mit Cornelissen aannemingsbedrijf aus Zeeland, Jacobs Elektro Group aus Breda und Warmtebouw aus Utrecht haben wir sie schließlich gefunden."
Das Innere des umgestalteten Hauptsitzes. (Bild: Fotos von Sander)
Nach der Gründung begann das Bauteam zunächst mit der 3D-Vermessung und Konstruktion des Gebäudes. Dabei galt es, bis zu 1.100 potenzielle Kollisionen zu bewältigen - ein Ergebnis, das wesentlich dazu beitrug, dass das von Claessens Erdmann entworfene Gebäude in nur neun Monaten fertiggestellt werden konnte. "Nachdem für die Mitarbeiter ein temporärer Arbeitsplatz in einem nahegelegenen Bürogebäude eingerichtet worden war, begannen wir im August 2018 mit dem Abbruch der Innenräume und der Asbestsanierung eines Teils des Daches", sagt Van Melis im Namen des Generalunternehmers, der während des Projekts unter anderem auch das Prozessmanagement, die Planung und die BIM-Koordination übernahm. "Dabei wurde das gesamte Gebäude durchgeschüttelt. Nur die Außenwände, die Geschossdecke und die Stahlkonstruktion blieben erhalten. Im Dezember begannen wir mit dem Wiederaufbau des Innenbereichs. Dabei haben wir uns das Innere des ZiN, dem Sligro-eigenen Inspirationslabor, genau angeschaut. Die dortige Atmosphäre haben wir in das neue Hauptgebäude übernommen."
Abriss des Daches.
Geräumig, hell, transparent und stimmungsvoll. Aber auch einladend zur Interaktion und ausgestattet mit einer Vielzahl von technischen Gadgets und Einrichtungen. Das renovierte Sligro-Hauptgebäude bietet seinen Nutzern nicht nur ein großartiges Arbeitsumfeld, sondern auch einen herzlichen und zukunftssicheren Empfang. Neben rund 650 flexiblen Arbeits- und Besprechungsräumen verfügt das Gebäude auch über ein attraktives Betriebsrestaurant (1.200 m²), die Cantina. Ein weiterer Blickfang ist der zentral gelegene Innengarten und Innenhof, der vor allem im Sommer zum Verweilen einlädt. Und nicht zuletzt ist das neue Gebäude in jeder Hinsicht äußerst nachhaltig. "Wir haben jetzt zum Beispiel ein komplett gasfreies Gebäude, in dem wir Wärmepumpen einsetzen", sagt Eckhardt. "Außerdem ist das Dach mit Sonnenkollektoren ausgestattet und Sie werden hier nur noch LED-Beleuchtung sehen. Das Gebäude wurde daher vom Energielabel D auf A befördert. Ein wunderbares i-Tüpfelchen."
Bevor mit dem Bau begonnen werden konnte, wurden drei Monate für die Asbestsanierung und den Abriss benötigt. Die eigentlichen Bauarbeiten dauerten dann weitere neun Monate - eine extrem kurze Zeit für eine so umfangreiche Renovierung.