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Sanierung Leidsekade 100, 101 und 102: Architektonische und logistische Herausforderungen im Zentrum von Amsterdam
Die Renovierung findet in drei stattlichen Grachtenhäusern aus dem 19. Jahrhundert im Zentrum von Amsterdam statt.

Sanierung Leidsekade 100, 101 und 102: Architektonische und logistische Herausforderungen im Amsterdamer Stadtzentrum

Das bringt viele Herausforderungen mit sich, denn die Fundamente mussten erneuert werden, es gibt nur wenig Platz für die An- und Abfuhr von Materialien und es handelt sich teilweise um ein städtisches Denkmal. Wenn der Umbau abgeschlossen ist, werden sechzehn schöne und geräumige Wohnungen entstehen, die zudem gasfrei sein werden.

Salverda konzentriert sich auf innerstädtische Projekte, die schwer zugänglich sind und über eine hochwertige Ausstattung verfügen. Dies ist bei den drei Objekten in der Amsterdamer Innenstadt sicherlich der Fall. Die Gebäude stammen aus dem Jahr 1885. Amsterdamer Gebäude sind dafür bekannt, dass sie oft unter Holzfäule im Fundament leiden, und das war auch hier der Fall. "Der oberste Teil des Fundamentpfahls war weggefault, wodurch sich das Fundament senkte. Hier hatten sich die Gebäude aufeinander zu gesenkt, wobei das mittlere Gebäude bis zu 30 Zentimeter tiefer lag als die beiden anderen", sagt Gerwin Port, Senior Project Manager bei Salverda Bouw.

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Alte Elemente wie Ornamente und Glasmalereien werden beibehalten, damit die Gebäude ihren jahrhundertealten Charakter nicht verlieren.

Aktive Energiepole als Fundamente

Um dem abzuhelfen, wurden die alten Holzpfähle entfernt und durch eine Betonscheibe unter dem Gebäude ersetzt. Gerhard Lokhorst, Hauptauftragnehmer bei Salverda Bouw, erklärt: "Zunächst haben wir für die Fundamentsanierung eine Basisvermessung durchgeführt, denn wir wollten alles genau abstecken. Dann haben wir das gesamte Gebäude entkernt. An den tragenden Wänden haben wir Verstrebungen angebracht. Auf diese Weise konnten wir die Stabilität erhalten, während wir die Bodenschicht sanierten. Dann wurde ein Sandboden eingebracht, und wir gossen eine zehn Zentimeter dicke Betonarbeitsplatte. In diese haben wir 54 Stahlrohrpfähle eingesetzt, die nun das Gebäude tragen. Der Betonboden stützt das Gebäude nun wie ein Tisch mit Tischbeinen darunter." Mit den aktiven Energiepfählen wird dem Boden Energie entzogen. Diese wird zur Beheizung des Gebäudes genutzt, sagt Sven Steps, Berater und Bauleiter von Kernwaarde Groen. "In jedem Energiepfahl haben wir eine achtzehn bis zwanzig Meter tiefe Schleife angelegt. Damit entziehen wir dem Boden Energie. Wir schließen dieses System an die Fußbodenheizung an. Zwei der drei Häuser werden mit Hilfe von Wärmepumpen gasfrei realisiert. Nummer 102 ist ein städtisches Denkmal und wir konnten es nicht gasfrei machen. Hier sind wir mit der Isolierung und der Luftdichtheit sehr weit gegangen und haben es zu einem nachhaltigen Denkmal mit Energielabel A gemacht.

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Inzwischen sind die Holzböden verlegt worden. Die künftigen Bewohner können hier modernes Wohnen in einem denkmalgeschützten Gebäude genießen.

Logistik gut planen

Architektonisch ist es ein lustiges und anspruchsvolles Projekt, aber logistisch umso mehr, meint Lokhorst. Auf der Vorderseite gibt es einen Bürgersteig und auf der Rückseite einen kleinen Hofgarten. Das Ein- und Ausbringen von Baumaterialien erfordert also eine Menge Vorbereitung. "Im Hof können wir mit einem Autokran anrücken, aber es gibt dort auch Firmen, mit denen wir Blockzeiten vereinbart haben. Wegen der Corona ist es dort jetzt allerdings ruhiger als sonst. Seit Januar braucht man auch eine Ausnahmegenehmigung, wenn man mit einem Lkw in die Innenstadt will, weil die Kaimauern gesunken sind. Wir müssen also die Logistik gut planen."

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Die tragenden Wände mussten stabil gehalten werden, während der Boden darunter saniert wurde.

Beibehaltung des besonderen Charakters

Inzwischen ist Leidsekade 102 fertiggestellt, und an den beiden anderen Objekten wird hart gearbeitet. Ihre Fertigstellung ist für Ende des Jahres geplant. Salverda und Kernwaarde Groen achten genau darauf, dass der besondere Charakter der Häuser nicht beeinträchtigt wird. Schritt für Schritt: "Wir haben die richtigen Firmen und Leute beauftragt und kommunizieren klar, dass wir an einem Denkmal arbeiten. Da kann man nicht einfach eine Säge ansetzen. Da stößt man auf viele bauliche Überraschungen, denn kein Raum ist wie der andere. Zum Glück können wir mit diesem Bauteam schnell wechseln und die Zusammenarbeit ist sehr angenehm."  

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