Katendrecht, die Halbinsel zwischen der Maas und dem Rijnhaven in Rotterdam, wird zunehmend "hip & happening". De Groene Kaap, eine kompakte und doch groß angelegte Wohnanlage mit Innenhöfen und Dachgärten, trägt unbestritten dazu bei.
De Groene Kaap befindet sich im Eingangsbereich von Katendrecht. Das Projekt besteht aus 450 neuen Wohnungen in vier robusten Hafengebäuden mit fünf Türmen. Innenhöfe und Dachgärten sowie Stege verbinden diese Gebäude miteinander. Die Gesamtentwicklung liegt in den Händen von Stebru, die das Grundstück vor etwa drei Jahren von der Gemeinde Rotterdam übernommen hat. "Eine wichtige Forderung der Gemeinde war, dass wir das Projekt in einem Zug realisieren", sagt Paul Vernooy, Immobilienentwickler bei Stebru, "wir tun dies in Zusammenarbeit mit Altera. Sie übernehmen 356 Wohnungen zur Vermietung. Wir verkaufen die restlichen 94 Wohnungen."
Dachgarten-Konzept
Die Gemeinde war von dem öffentlichen Dachgartenkonzept von Stebru und Bureau MASSA sehr angetan. Vernooy erklärt das Konzept: "Die Dachgärten werden auf den Flachbauten angelegt. Sie tragen zum grünen Erscheinungsbild und zur Klimaanpassung des Viertels bei. Zusammen mit den begrünten Innenhöfen bilden die Dachgärten ein natürliches Ganzes, in dem sich die Bewohner im Freien aufhalten und sich treffen können. Auf diese Weise geben wir der Stadt, die sich immer mehr verdichtet und unter anderem bei extremen Niederschlägen oder Hitze Probleme bekommt, ein Stück Grün zurück." Auf einer der Künstlerimpressionen weist Vernooy auf einen Fußweg hin, der sich wie ein gelbes Band durch das Gebiet schlängelt. "Das ist ein öffentlicher Spazierweg für Besucher", erklärt er. "Auf diese Weise fördern wir Begegnungen im Projekt. Der Weg ist so angelegt, dass die Privatsphäre der Bewohner gewahrt bleibt."
Vielfältig und industriell
Neben dem üppigen Grün zeichnet sich der neue Bebauungsplan durch eine große Vielfalt an Wohnformen aus. Von verschiedenen Wohnungen und Penthäusern in den Türmen bis hin zu Allee-, Hof- und Kaihäusern in den unteren Teilen. Diese große Vielfalt ermöglicht es zum Beispiel, dass Familienmitglieder weiterhin eng zusammen wohnen können. Ein weiteres Merkmal von De Groene Kaap ist das industrielle Aussehen der Gebäude. Die Fassaden werden mit Gittern und Pfeilern aus weißem Beton versehen, genau wie die ursprünglichen und teilweise noch vorhandenen Hafengebäude in der Gegend.
Sechs Tage pro Schicht
Die Umsetzung von De Groene Kaap wird von Kees Roosendaal, dem Bauleiter von Stebru, geleitet. Er sagt: "Wir haben Ende November 2017 mit den Rammarbeiten begonnen. Jetzt arbeiten wir an der Bodenplatte und werden noch in diesem Jahr mit dem Vortrieb des ersten Turms beginnen. Der zweite Turm wird sechs bis acht Wochen später folgen und der dritte Turm wiederum sechs bis acht Wochen später. Nach dem Vortrieb der ersten beiden Türme werden wir mit den letzten beiden beginnen. Wir planen den Betonvortrieb so, dass er nie an zwei Türmen gleichzeitig stattfindet. Drei der fünf Türme schließen wir mit vorgefertigten Sandwichelementen. Diese werden zusammen mit den Vorkehrungen für die Balkone in den Tunnelzyklus von sechs Tagen pro Schicht einbezogen. Zu einem späteren Zeitpunkt im Tunneltakt betonieren wir die Balkone und montieren die einschaligen Elemente und Rahmen der Stirnwände. Dies geschieht von einem traditionellen Gerüst aus. Während sich das Gerüst absenkt, montieren wir die großen Glasfassaden an den Balkonen."
Keine quadratischen Felder
"Dieses Projekt ist komplexer als es scheint", fährt Roosendaal fort. "Auf den ersten Blick sehen die Gebäude wie ein paar quadratische Kästen aus, aber die verschiedenen Wohnungstypen und viele besondere Details bedeuten, dass diese Arbeit alles andere als eine Wiederholung von Zügen ist. Aus diesem Grund führen wir zwei Türme in traditionellem Ziegelmauerwerk anstelle von Sandwichelementen aus und teilen die Arbeiten in zwei separate Bauabläufe auf." Ein weiterer komplizierter Faktor ist die Baustelle. Wie bei vielen innerstädtischen Projekten wird auch bei Stebru auf einer Briefmarke gebaut. Planung und Logistik hören sehr genau zu und erfordern gute Absprachen zwischen allen Beteiligten. "Wir arbeiten mit vielen festen Partnern zusammen, mit denen wir die Arbeiten im Vorfeld abgestimmt haben", sagt Roosendaal. "Das zahlt sich bei der Ausführung aus - und natürlich auch später beim Tunnelbau." Auch Vernooy ist zuversichtlich: "Im Jahr 2020 werden Hunderte von Anwohnern hier eine echte Dachgarten-Oase an der Maas genießen können."