Das Gesetz über die Qualitätssicherung im Bauwesen (Wkb) verlangt von den Bauunternehmen eine Nachweispflicht. Oder besser: von allen am Bau tätigen Unternehmen, auch von spezialisierten Nachunternehmern. Das KOMO-zertifizierte Dachdeckerhandwerk ist darauf gut vorbereitet.
Seit mehr als 25 Jahren sind Dachdecker und ihre Lieferanten KOMO-zertifiziert. Die Zertifizierung erfolgt für Schrägdächer nach BRL 1513 und für Flachdächer nach BRL 4702. Beide Bewertungsrichtlinien sind aus qualitativer Sicht die Spitze des Eisbergs in ihrem Bereich. Sie verweisen auf Ausführungsrichtlinien und Fachrichtlinien für die Ausführungsaspekte der Dachdeckung. Und sie verweisen auf andere KOMO-Bewertungsrichtlinien zum Nachweis der Eignung und Qualität der zu verwendenden Materialien.
Erik-Jan de Bont, Betriebsleiter bei KOMO: "Der Dachsektor ist einer der Bereiche innerhalb des KOMO-Systems, in dem das Qualitätsdenken voll entwickelt ist. Die KOMO-Dachinspektoren besuchen die Dachdecker auf der Baustelle, während der Ausführung der Arbeiten. Sie tun dies unangemeldet auf der Grundlage des Wochenplans des Zertifikatsinhabers." Wie oft machen sie das? "Das hängt von der Größe des Unternehmens und der Quadratmeterzahl des Daches ab, das ein Dachdecker fertigstellt", erklärt De Bont. "Es beginnt mit mehreren Malen im Jahr und steigert sich bis zu mehreren Malen im Monat."
Im Mittelpunkt der Überwachung nach KOMO steht die Kontrolle in der Praxis. Unterstützt werden diese durch die Kontrolle der Nachweise, die der Dachdecker vorlegt. KOMO-Auditoren prüfen bei Betriebsbesuchen stichprobenartig die Projektakten des Zertifikatsinhabers. Aus den Projektakten muss hervorgehen, dass auch die nicht besichtigten Projekte den Qualitätsanforderungen der BRL 1513 bzw. BRL 4702 entsprechen.
Die Dakmeester Stiftung und der Berufsverband VEBIDAK sind seit langem an der Erstellung der beiden Bewertungsrichtlinien beteiligt. Ihre Mitglieder können der Ankunft des Wkb unbesorgt entgegensehen. Was die Wkb von den Bauunternehmen verlangt, ist für sie seit Jahren alltäglich.
Will Verwer ist Vorsitzender der Stiftung Roofmaster. Die Stiftung Dakmeester, die in diesem Jahr ihr 25-jähriges Bestehen feiert, ist eine Plattform von qualifizierten Dachdeckern und führenden Herstellern von Materialien für geneigte Dächer. Die einzelnen Mitglieder sind alle KOMO-zertifiziert auf der Grundlage der BRL 1513. In den letzten Jahren wurde die Kompetenz und Professionalität rund um das nachhaltige Steildach und das runde Bauen großgeschrieben. So wird beispielsweise die BRL 9933 "Montage von Solaranlagen auf und an Gebäuden" zusammen mit der SKG-IKOB, Partnern der Stiftung und Externen erarbeitet.
Wir haben Will Verwer gefragt, wie die Vorbereitungen für die Wkb innerhalb der Stiftung verlaufen. "Wir haben begonnen, eine App zu bauen, zusammen mit SKG-IKOB als Dachdatei für die interne Qualitätssicherung der Mitglieder. Zunächst vor allem eine Checkliste auf Basis der Bauordnung. Es stellte sich heraus, dass diese App hervorragend zu den Wkb-Vorschriften passte. Im Laufe der Jahre wurde diese App weiter perfektioniert und wir arbeiten immer noch daran. Denken Sie an Fotos, eine Liste der verwendeten Materialien, eine Risikoanalyse, eine Erklärung zur Produktqualität und einen Wartungsplan. Alle unsere Mitglieder haben ein Mini-iPad mit der App darauf erhalten. Ich kann sagen, dass jetzt jeder damit arbeitet. Damit sind unsere Mitglieder bestens für die neue Gesetzgebung gerüstet!
Der stellvertretende Direktor André van den Engel von VEBIDAK weist darauf hin, dass sich die VEBIDAK-Mitglieder seit Jahren auf die Wkb vorbereitet haben. "Alle Mitglieder erfüllen unsere Kriterien in Bezug auf Geschäftsbetrieb, Kontinuität und Unternehmertum. Viele der Mitglieder verfügen über das KOMO-Verfahrenszertifikat auf der Grundlage der BRL 4702 'Ausführung und Instandhaltung von Dachaufbauten mit geschlossenen Dachdeckungssystemen'. Gleiches gilt für die KOMO-Produktzertifikate auf der Grundlage der BRL 1511 und BRL 1309.
Seit Jahren arbeiten wir mit der Fachlichen Richtlinie für geschlossene Überdachungen, die Teil der BRL 4702 ist. Im Grunde eine "Checkliste" für Planung, Ausführung, mit Fotos usw. In den kommenden Monaten werden wir diesen Fachleitfaden weiter perfektionieren und den Mitgliedern als Muster zur Verfügung stellen.
In jedem Fall raten wir den Mitgliedern, in ihren Angeboten anzugeben, wie sie die Einhaltung der Anforderungen der Bauordnung und der kommenden Bauordnung Wohnen nachweisen werden. Bei genehmigungspflichtigen Neubauten wird der Bauherr aufgrund seiner Nachweispflicht nach der Wkb nachweisbare Qualität verlangen. Darauf sind wir mit der Zertifizierung und dem Berufsleitfaden bereits vorbereitet.
Unsere Botschaft an die Mitglieder im Vorfeld der Wkb lautet: Ihr habt es schon in der Hand, Qualitätssicherung ist nichts Neues und für uns nicht kostenintensiv. Es ist eine Frage des Bewusstseins!"