Mit der Umgestaltung des Mutterhauses in Veghel hat ein ikonisches denkmalgeschütztes Gebäude eine neue und nutzbare Bestimmung als Wohngebäude erhalten. Der Entwurf für die Umgestaltung stammt von LA | Architecten Ingenieurs, die vor allem die Qualität, Lebensqualität und Erlebniswert des Gebäudes wiederhergestellt haben.
“Wir haben den Bauträger Zenzo Maatschappelijk Vastgoed über einen Architekturwettbewerb kennengelernt”, erzählt Hans van den Tillaart, Architekt BNA und Direktor bei
LA | Architekten | Ingenieure. “Zunächst wurden wir eingeladen, uns an der Gestaltung des ehemaligen Gasthuis-Geländes (altes Krankenhausgelände von Bernhoven; Anm. d. Red.) auf der Rückseite zu beteiligen. Hier haben wir mehrere Wohnungen realisiert, woraufhin unsere Zusammenarbeit im Kloosterkwartier fortgesetzt wurde. Unser Ziel war es insbesondere, den authentischen und denkmalgeschützten Klostergarten der Franziskanerinnen unbebaut zu lassen, was bedeutet, dass der Rest des Geländes sehr intensiv bebaut wurde. So haben wir mehrere Gebäude (A bis H) entworfen, die Platz für insgesamt 250 Wohnungen bieten. Die historische Kapelle wurde zu einem Bürogebäude umgebaut, was für die Wohnungsbaugesellschaft Area der Anlass war, in dem benachbarten ehemaligen Mutterhaus Sozialwohnungen zu realisieren. Im Auftrag von Zenzo und Area haben wir untersucht, wie wir innerhalb der bestehenden Struktur mit tragenden Fassaden, tragenden Gangwänden, geringen Spannweiten und Holzböden fünfzig Sozialwohnungen unterbringen können, die zudem alle aktuellen Wohnanforderungen erfüllen.”
Die Holzböden sind bauphysikalisch optimiert. Sowohl in Bezug auf die Akustik als auch auf den Brandschutz, erklärt Van den Tillaart. “Für die Außenfassade haben wir gemeinsam mit dem Reichsdienst für Kulturerbe und der Denkmalschutzkommission vor Ort die besten Lösungen untersucht. So wurden die klobigen Aluminiumfensterrahmen durch Holzfensterrahmen ersetzt, die das ursprüngliche Profil aufweisen und deren Sprossenaufteilung auf die Specklagen des Mutterhauses abgestimmt ist. Dadurch hat das wunderschöne Gebäude einen schönen und ruhigen letzten Schliff erhalten. Das Mutterhaus fügt sich wunderbar zwischen die denkmalgeschützte Lambertuskerk und den Neubau des Plans Kloosterkwartier ein.”
“Während der Renovierung wurden alle pragmatischen Ergänzungen aus den 60er und 70er Jahren entfernt’, fasst Mike van den Biggelaar, Bauprojektleiter, Verfasser der Leistungsbeschreibung und Brandschutzspezialist bei LA | Architecten Ingenieurs, zusammen. ’Dadurch wurde die besondere Qualität des Mutterhauses wiederhergestellt.” Als Beispiel nennt er die Entfernung der abgehängten Decken, wodurch die schönen Oberlichter wieder sichtbar sind. “Aber auch die Öffnung des Innenhofs für die Öffentlichkeit hat die Lebensqualität und das Erlebnis erheblich verbessert.”
“Das Gebäude stand einige Jahre lang leer, wodurch es etwas an Leben verloren hatte”, erzählt Sanne van de Berg, Architektin bei LA | Architecten Ingenieurs. “Jetzt, da das Gebäude wieder voll bewohnt ist, hat es seine Seele zurückgewonnen. Auch das macht das Gebäude für seine Umgebung attraktiver.” Um das Erscheinungsbild und die energetische Qualität in Einklang zu bringen, wurden isolierte Vorsatzwände angebracht, erzählt Van den Biggelaar. “Außerdem ist das Gebäude an die Wärme-Kälte-Speicheranlage des Kloosterkwartier angeschlossen und auf dem Dach wurden Sonnenkollektoren installiert, die von der Straße aus nicht sichtbar sind. So verbinden sich moderne Technik und Kulturerbe auf schöne Weise.”