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(Kon)sequente Nachhaltigkeit durch innovative Kettenkooperation
Mitarbeiter in der Fabrik von Schipper Kozijnen. (Bild: Schipper Kozijnen)

(Kon)sequente Nachhaltigkeit durch innovative Kettenkooperation

Kontinuierliche, berechenbare und bezahlbare Nachhaltigkeit. Darum geht es bei E-Sequent, der innovativen Kettenkooperation, die das Wohnungsunternehmen de Alliantie vor sechs Jahren mit Rutges Vernieuwt, Nijhuis Bouw und ihren Kettenpartnern eingegangen ist. Seitdem ist E-Sequent innerhalb dieser Kette zu einem 'Way of Life' geworden. Etwa 5.500 Wohnungen wurden bereits nachhaltiger gestaltet, und weitere 2.000 sind in den nächsten zwei Jahren geplant. 

Die Allianz arbeitet seit 2014 aktiv an ihrer Nachhaltigkeitsaufgabe. Ende 2019 war die Allianz das erste "XL-Unternehmen", das für alle seine Häuser ein durchschnittliches Energielabel B erreicht hat. Inzwischen ist sie auf dem besten Weg zu einem durchschnittlichen Label A. Um Nachhaltigkeit effizient und erschwinglich zu machen, war eine innovative Form der Zusammenarbeit erforderlich. Zu diesem Zweck suchte das Bündnis zwei Parteien: eine für Innovation und eine für Erfahrung. Nach einem intensiven Auswahlverfahren gingen Rutges Vernieuwt und Nijhuis Bouw zusammen mit ihren ausgewählten Kettenpartnern als Gewinner hervor. Alle diese Parteien bilden zusammen ein enges Team, das als ein Unternehmen agiert.

Von projektbasiert zu programmbasiert

Die Idee für E-Sequent stammt vom Innovationspartner Rutges Vernieuwt. Das 125 Jahre alte Familienunternehmen, das kürzlich den Titel "Königlicher Lieferant" erhielt, denkt schon lange über neue Wege der Renovierung und Zusammenarbeit nach. "Projektbasiertes Arbeiten führt zu Ineffizienz", erklärt Geschäftsführer Dennis Rutges. "Man hat immer eine Vorlaufzeit, in der sich die Parteien aneinander gewöhnen müssen. Und in dem Moment, in dem diese Parteien gemeinsam die maximale Effizienz erreichen, ist das Projekt abgeschlossen und alle trennen sich. Beim nächsten Projekt beginnt der ganze Prozess wieder von vorne. Vor diesem Hintergrund haben wir dem Bündnis vorgeschlagen, nicht auf Projektbasis, sondern auf Programmbasis zu arbeiten. Mit anderen Worten: mehrere Projekte pro Jahr gemeinsam in Angriff zu nehmen, kontinuierlich voneinander zu lernen und nicht jedes Mal das Rad neu erfinden zu müssen. Gemeinsam mit der Allianz, Nijhuis Bouw und unseren Partnern haben wir diese Idee zu dem Nachhaltigkeitsprogramm E-Sequent weiterentwickelt."

Über dreihundert Jahre Erfahrung

Die mit Rutges Vernieuwt im Rahmen von E-Sequent verbundenen Partner sind Van der Sluis Renovatie für den Austausch von technischen Anlagen, Schipper Kozijnen für die Reparatur oder den Austausch von Fensterrahmen und Schaap Pannendaken für die Dachsanierung einschließlich der dazugehörigen Komponenten wie Zinkarbeiten, Dachrinnen und Schornsteine. Zusammen verfügen diese Unternehmen über eine mehr als dreihundertjährige Erfahrung. Van der Sluis Technische Bedrijven, zu dem Van der Sluis Renovation gehört, wurde 1934 als Stellmacherwerkstatt gegründet. Schipper Kozijnen, wie Rutges Vernieuwt ein Familienunternehmen, besteht seit 1969, und Schaap Pannendaken gibt es ebenfalls seit mehr als 50 Jahren. "Mit vier ähnlichen Unternehmen, die alle eine reiche Geschichte haben, bilden wir ein regelrechtes Bauteam", sagt Miteigentümer Stephan Schaap von Schaap Pannendaken. "Das ist schon etwas Besonderes." Rutges bestätigt: "Dass wir jeweils so lange existieren, ist nicht selbstverständlich. Es erfordert immer wieder kreatives Unternehmertum und eine ständige Erneuerung des Unternehmens. Nur dann kann man einen nachhaltigen Beitrag zum Business Case des Kunden leisten." 

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Jan van Galenstraat nach den Arbeiten. (Bild: Rutges Renews)

Weniger Kosten, mehr Wissen

Wie der Name E-Sequent schon sagt, arbeiten die Partner der Kette kontinuierlich daran, die Wohnungen nachhaltiger zu gestalten. Rutges: "Die Projekte werden nacheinander geplant. Wenn ein Projekt abgeschlossen ist, ist das nächste bereits in der Pipeline. Auf diese Weise vermeiden wir Anlauf- und Fertigstellungskosten. Außerdem sparen wir zusätzliche Kosten, die durch die ständige Zusammenstellung eines Teams und die Gemeinkosten entstehen. Da wir als ein Team arbeiten, gibt es keine doppelte Arbeit. Schaap fügt hinzu: "Außerdem wird das in einem Projekt erworbene Wissen sofort im nächsten Projekt genutzt. Das Schöne ist, dass jeder offen für das Fachwissen des anderen ist und auch etwas daraus macht. So werden wir gemeinsam immer schlauer."

Menükarte

Im Rahmen der programmorientierten Arbeitsweise von E-Sequent stehen den Kettenpartnern projektunabhängige Werkzeuge zur Verfügung. Diese werden projektunabhängig entwickelt und optimiert. Sie sollen dazu beitragen, dass der projektbezogene Teil - die Vorbereitung, Durchführung und Nachsorge von Projekten - besser funktioniert. Beispiele für projektunabhängige Tools sind Qualitätsmesssysteme und Bewohnerzufriedenheitsmessungen. Aber auch das Menü. Hier sind verschiedene Themen mit entsprechenden Standardlösungen aufgeführt. Zum Beispiel technische Standarddetails, die auf Archetypen von Häusern basieren. Jappe Dekker, Verkaufsleiter für den gewerblichen Markt bei Schipper Kozijnen: "Bei den Fensterrahmen kann man zum Beispiel wählen, ob man die Haustür austauscht oder nicht, ob man den Fensterrahmen ganz oder teilweise beibehält und ob man selbstregulierende Lüftungsgitter oder eine mechanische Lüftung verwendet. Außerdem bieten wir standardmäßig verschiedene Farben und Glasarten an."

Konfigurator

Ein weiteres projektspezifisches Werkzeug ist der Konfigurator. Dieses Berechnungsmodell generiert für jeden Wohnungstyp und jedes Projekt die beste Lösung in gleichbleibender Qualität. "Wir setzen den Konfigurator zu drei Zeitpunkten ein", sagt Rutges. "Der erste ist die Prognose der Projektkosten, auf deren Grundlage die Allianz die Programmentscheidung für ein ganzes Jahr trifft. Der zweite Zeitpunkt, zu dem wir den Konfigurator einsetzen, ist die Entwicklung projektspezifischer Implementierungspläne. Hier lassen wir den Konfigurator die Implementierungskosten berechnen. Und nach Abschluss des Projekts führen wir eine Nachkalkulation auf der Grundlage der tatsächlich geleisteten Arbeit durch. Das wiederum verbessert unsere Prognosefähigkeit." 

Mehr Eigeninitiative bei der Projektdurchführung

Der Konfigurator spart der Allianz viel Zeit. Anstatt die Pläne und Budgets projektweise zu betrachten, legt sie nun ein ganzes Jahresprogramm auf der Grundlage der Prognosen fest. Ausgangspunkt ist dabei, dass die Projekte die Prognose um nicht mehr als fünf Prozent unter- oder überschreiten. Rutges: "Wir überwachen ständig den finanziellen und qualitativen Fortschritt der Projekte. Wo nötig, nehmen wir Anpassungen vor. Alle sechs Wochen erstatten wir der Allianz Bericht. Diese Arbeitsmethode hat dafür gesorgt, dass wir jetzt viel proaktiver mit unserer Leistung bei den Projekten umgehen können." Johan Petersen, Projektleiter bei Van der Sluis Renovation: "Für uns bietet diese Arbeitsmethode Kontinuität und Vorhersehbarkeit. Wir wissen schon lange im Voraus, welche Projekte anstehen. So können wir sicherstellen, dass unsere Mitarbeiter und Materialien rechtzeitig bereitstehen. Außerdem kann man mit denselben Leuten im Team arbeiten."

Raum für die Wünsche der Bewohner

"Alles, was wir tun, muss letztlich zur Zufriedenheit der Bewohner, zur Bezahlbarkeit und zum schönen Wohnen beitragen", betont Rutges. "Eine gute Begleitung in der Vorbereitungs- und Umsetzungsphase ist dabei entscheidend. Wir tun dies mit Hilfe des Partizipationsmodells. Dieses Modell besteht aus verschiedenen Bausteinen, mit denen wir die Bewohnerinnen und Bewohner in geeigneter Weise in den Prozess einbeziehen können." Petersen fügte hinzu: "Im Rahmen des Partizipationsmodells gibt es auch Raum für die Mitwirkung der Anwohner. Während der Planentwicklung bieten die meisten Projekte den Bewohnern Wahlmöglichkeiten. Man denke an Sonnenkollektoren, die Vergrößerung der Küche oder die Installation von Wasserhähnen im Freien. Was vielen Bewohnern gefällt, ist, dass bei jedem Projekt ein Musterhaus eingerichtet wird. Hier können sie schon vor den Arbeiten sehen, was in ihrem Haus passieren wird. Dekker: "Bei uns können die Bewohner Fensterdekoration oder Moskitonetze wählen. Diese zeigen wir in der Musterwohnung. Auch bei der Ausführung gehen wir auf die Bewohner ein. Manchmal sind es kleine Dinge, wie zum Beispiel die Hilfe beim Leeren der Fensterbänke.  

Vloerisolatie
Aufbringen der Bodenisolierung. (Bild: Rutges Renews)

Als Kollegen 

In den vergangenen sechs Jahren wurden rund 5 500 Wohnungen im Rahmen des E-Sequent-Programms nachhaltiger gestaltet. Dabei wurde eine Gesamtkostenreduzierung von rund 20 Prozent erreicht. "Seit dem Start haben wir viele Schritte nach vorne gemacht, indem wir aus unserer Komfortzone herausgetreten sind", blickt Rutges zurück. "Die Stärke der Zusammenarbeit liegt darin, gemeinsam Pläne zu schmieden und sie zu verwirklichen", ergänzt Schaap. "Aber auch darin, dass wir unsere jahrelange Erfahrung teilen, offen für den Input des anderen sind und uns gegenseitig berücksichtigen." Auch Petersen sieht in der Zusammenarbeit einen großen Mehrwert. "In den Teams arbeiten die Menschen als Kollegen zusammen. Dadurch entstehen tolle Momente. Als zum Beispiel einer unserer Führungskräfte Vater wurde, kam der Geschäftsführer eines der Partner zu einem Mutterschaftsbesuch zu ihm."

Zukunft

E-Sequent ist die Kooperation der Zukunft, sind sich die vier Kettenpartner einig. "Was mich betrifft, so werden wir diese Arbeitsmethode in vielen weiteren Wohnungsbaugesellschaften anwenden", sagt Petersen. "Im Vergleich zu traditionell durchgeführten Projekten findet bei E-Sequent eine stärkere gegenseitige Vergabe statt", ergänzt Dekker. "Das funktioniert nicht nur effizienter, sondern führt auch zu einer höheren Arbeitszufriedenheit. Meiner Meinung nach können wir in dieser Hinsicht noch weitere Schritte unternehmen. Zum Beispiel, indem wir jeden Tag gemeinsam Feierabend machen, so dass alle zur gleichen Zeit die Baustelle verlassen. 'Gemeinsam raus, gemeinsam heim', das ist mein großer Traum." Auch Rutges hat noch Wünsche: "Wir machen gerade Versuche für eine Infrarotheizung und eine vollelektrische Erdwärmepumpe. Ich würde auch gerne praktische Erfahrungen mit Wasserstoff sammeln. Außerdem sind wir bei der Erreichung des Nachhaltigkeitsziels schon sehr weit gekommen. Bis Ende 2022 werden wir viele Häuser für die Allianz in Auftrag gegeben haben und den nächsten Schritt machen. Mit Sequent NXT, auch aus unserer innovativen Kettenkooperation, bringen wir die Häuser mit Energielabel C oder D auf ein höheres Energieniveau."

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