Die modulare und industrielle Bauweise spielt eine wichtige Rolle bei der Lösung des Wohnungsmangels. Die industrielle Produktion von Wohnraum ermöglicht es, qualitativ hochwertigen und bezahlbaren Wohnraum schnell zu realisieren. Die modulare Bauweise ist im Durchschnitt viermal schneller als die konventionelle Bauweise. Darüber hinaus bietet die modulare Bauweise Perspektiven für neue Bauplätze, wie zum Beispiel vorübergehend verfügbare Grundstücke. Dies ist auf die Flexibilität der Bauweise zurückzuführen. Modulare Gebäude sind umbaubar und versetzbar.
Das Planungsbüro hat untersucht, ob in den einzelnen Provinzen ausreichend temporäre Flächen zur Verfügung stehen. So können Wiesen und grüne Korridore in Ruhe gelassen werden. Im Durchschnitt verfügt jede Provinz über temporäre Flächen, die Platz für ± 49.000 Wohnungen bieten (Quelle: Planungsbüro PBL). Dabei handelt es sich um gemeindeeigene Grundstücke, die problemlos für Erstwohnungen, Sozialwohnungen und mittlere Mieten genutzt werden können.
Die rasche Erschließung von Flächen, die bereits für den Wohnungsbau vorgesehen sind, bietet ebenfalls Chancen. In den Niederlanden beträgt die durchschnittliche Vorlaufzeit für ein Neubaugebiet 15 Jahre. So lange dauert es, bis ein Bewohner - von der Idee bis zur Verwirklichung - in sein Haus einziehen kann. Das kann schneller gehen. Ein modulares Wohngebäude mit 200 Wohneinheiten ist innerhalb von drei Monaten bewohnbar. Wenn man davon ausgeht, dass jemand in den Niederlanden im Durchschnitt sieben Jahre in einem Haus wohnt, kann man mit der Modulbauweise die Zahl der Wohnungssuchenden, denen man ein Haus anbieten kann, um den Faktor drei erhöhen.
Die modulare Bauweise hat in den letzten Jahren weltweit viel Aufmerksamkeit erregt, da sie von Fachleuten als die Methode angesehen wird, die den Bauprozess intelligenter und nachhaltiger macht.
Modulare Häuser werden industriell hergestellt. Ein Modulbauunternehmen betrachtet ein Haus als ein Produkt, wie zum Beispiel ein Auto. Er weiß genau, welche Leistungen er erbringt und welche Vorschriften das Haus erfüllen muss. Das bedeutet, dass er die Häuser zertifizieren kann.
Die Verwendung von vorzertifizierten Produkten verkürzt das Genehmigungsverfahren erheblich und vereinfacht die Verwaltung des kommenden Wkb (Gebäudequalitätssicherungsgesetz). Auch hier bietet sich der Vergleich mit der Autoindustrie an: Wer ein Auto kauft, muss auch nicht jedes Mal zum RDW.
Die konventionelle Bauweise und die geltenden Vorschriften sehen jedes Gebäude als eine maßgeschneiderte Lösung an, bei der sich Entwurf und Produktion immer leicht vom vorherigen Projekt unterscheiden. Die modulare Bauweise bringt hier eine große Zeitersparnis im Vergleich zur traditionellen Bauweise.
Die modulare Bauweise unterscheidet sich von der konventionellen Bauweise unter anderem durch ihre Flexibilität. Die Module, aus denen ein Wohngebäude zusammengesetzt wird, sind wieder montierbar. Anders als herkömmliche Immobilien kann ein modulares Gebäude während seiner Nutzungsdauer angepasst werden. In Bezug auf die Größe und, falls erforderlich, die Funktion. Die Module können leicht entfernt, zusammengelegt oder hinzugefügt werden. Darüber hinaus kann das Gebäude als Ganzes versetzt werden. Diese Flexibilität bietet eine andere Perspektive auf Immobilien und erfordert eine andere Sichtweise auf Raumplanung und RO-Vorschriften. Denn die derzeitigen RO-Verfahren gehen davon aus, dass das Bauwerk für einen Zeitraum von 50 bis 100 Jahren mit dem Boden vernagelt ist. Bei der Modulbauweise können die Interessen je nach Situation vorübergehend anders abgewogen werden. Bei der Modulbauweise führt die Schnelligkeit in der Entscheidungsfindung zu Lösungen ohne Reue. Schließlich kann das Bauwerk jederzeit wieder entfernt und an anderer Stelle wiederverwendet werden!
Die Umweltvorteile des modularen Bauens werden in vier Bereichen erzielt: im Produktionsprozess, in der Wiederverwendbarkeit des Produkts, in der Wiederverwendung von Materialien und in der Reduzierung von Stickstoff auf der Baustelle. Die Häuser haben - wie die traditionelle Bauweise - eine technische Lebensdauer von 50 Jahren. Die Wiederverwendbarkeit der Wohnmodule führt zu einer CO2-Einsparung von ± 30% und einer Einsparung von 80% Bauabfall. Der fabrikbasierte Produktionsprozess minimiert den Bauverkehr und die Baubelästigung in der Stadt und reduziert auch die Produktion von Feinstaub aus dem Bauprozess erheblich. Damit ist ein Modulbauunternehmen wie De Meeuw bereits auf dem besten Weg, die verschärften Ziele für 2030 zu erreichen.