Bei der Umgestaltung des Nationalarchivs wurde auch das gesamte Innere in Angriff genommen. Die Einrichtung ist neu und sieht modern aus, vermittelt aber dennoch den Eindruck, dass sie schon immer da war. Sitzungsräume, Schränke und Vorratskammern folgen konsequent den Linien der Struktur und bilden ein rustikales Ganzes.
Designer, Hersteller und Ausführer der Inneneinrichtung ist KP Interieur. In Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Van Eijk & Van der Lubbe hat es zunächst einen Gesamtpreis für die Erneuerung der Inneneinrichtung vorgelegt. Dann bestand die Herausforderung darin, die Inneneinrichtung auch innerhalb des vorgegebenen Budgets zu realisieren. "Es gab viel Raum für eigenen Input", sagt Jeroen Schopman, Direktor von KP Interieur. "Eigentlich hatte man uns nur eine Zeichnung mit der Grundfläche gegeben. Aber wir wollten auch das bestmögliche Produkt liefern. Letztendlich haben wir sechs Monate mit der Vorbereitung und sechs Monate mit der Umsetzung des Projekts verbracht."
Im Einklang mit architektonischen Linien
Um die Inneneinrichtung perfekt an die Wände des Gebäudes anzupassen, nahm KP Interieur diese als Ausgangspunkt für die Abmessungen. So wurden der neue Empfangstresen, die Treppe mit neuen Stufen und die Bänke, Tische, Schränke und Trennwände ganz im Einklang mit den architektonischen Linien gestaltet. "Es war ein umfassendes Projekt", sagt Schopman. "Das gesamte Gebäude erhielt eine neue Innenausstattung. Dabei mussten wir auch die Installationen berücksichtigen. Die meisten Installationen waren unsichtbar."

Zusammenarbeit mit Interessengruppen
Die Zusammenarbeit begann mit einem Einführungstreffen, dem bald ein gutes Gespräch im Atelier folgte. Daran beteiligt waren der Bauherr, der Architekt und der Kunde. "Je früher wir mitdenken können, desto eher können wir alle Beteiligten über die Möglichkeiten informieren. Zu diesem Zweck führen wir oft umfangreiche Recherchen durch und hören uns die Wünsche und Anforderungen genau an. Wir erarbeiten zum Beispiel schon sehr vorläufige Vorschläge in 3D und Musterdetails mit dem zunächst bevorzugten Material. Erst wenn die Auswahl endgültig ist, geht der Entwurf ans Reißbrett, in die Arbeitsvorbereitung und Kalkulation."
Realisierung von maßgeschneiderten Lösungen
Sobald die Entwürfe fertig sind, werden sie digital an die Maschinen geschickt, wo die Möbelmacher die Arbeit übernehmen. In der 1.600 m² großen Produktionshalle - dem pulsierenden Herzen von KP Interieur - setzen sie die Entwürfe maßgenau um, damit sie am Bestimmungsort problemlos montiert werden können. Schopman: "Wir haben viel Erfahrung mit großen Projekten. Wir haben maßgeschneiderte Lösungen für verschiedene Schulen, Museen, Büros, Gesundheitseinrichtungen und Gastgewerbebetriebe geliefert."
Bei den Nationalarchiven bestand die Herausforderung für KP Interieur weniger in den Innenausstattungselementen als vielmehr in den Rahmenbedingungen. "Wir waren an ein Budget gebunden und haben alle Wünsche und Anforderungen berücksichtigt, natürlich auch die des Nutzers und des Architekten. Aber wir wollten auch unseren eigenen kreativen Beitrag leisten. Es ist wichtig, dass die Einrichtungselemente funktionieren, dass sie das tun, wofür sie gedacht sind, und dass sie lange halten.