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Renovierung Eingang Westlicher Reisetunnel Bahnhof Amsterdam Hauptbahnhof
Blick in die Baugrube während der Bauphase. (Bild: ProRail/Duckdev Photography)

Erneuerung des Eingangs zum westlichen Personentunnel des Hauptbahnhofs Amsterdam

Komplexes Rätsel dank erfolgreicher Zusammenarbeit gelöst

In den kommenden Jahren wird die Zahl der Fahrgäste, die den Amsterdamer Hauptbahnhof nutzen, stark ansteigen. Grund für ProRail, eine umfangreiche Renovierung und Erweiterung in die Wege zu leiten, damit einer der verkehrsreichsten Bahnhöfe der Niederlande in Zukunft noch mehr Züge und Fahrgäste aufnehmen kann. BAM Infra Nederland wurde mit der Umgestaltung des Westknoop beauftragt, der das monumentale Cuypers-Gebäude mit dem westlichen Reisetunnel verbindet. Nach zwei Jahren intensiver Renovierungsarbeiten wurde am 2. Juni der renovierte Eingang des westlichen Reisetunnels offiziell eröffnet.

Der monumentale Bahnhof Amsterdam Centraal stammt aus dem Jahr 1889. "Er wurde im Laufe der Jahre regelmäßig umgebaut und verbessert, aber in den letzten Jahren ist er sehr eng geworden, vor allem in den Personentunneln und auf den Bahnsteigen", beginnt Mariëlle van den Bovenkamp, Projektleiterin bei ProRail. "Täglich nutzen rund 200.000 Fahrgäste den Bahnhof, und diese Zahl wird bis 2030 voraussichtlich auf 275.000 ansteigen. Da wir bereits jetzt unter Platzmangel leiden, ist eine Erweiterung und Sanierung unerlässlich." ZJA und Arcadis setzten die Vision von ProRail in einen Entwurf für einen zukunftssicheren Bahnhof Amsterdam Centraal um. "Die Kapazitätserweiterung wird hauptsächlich auf der Ostseite durchgeführt, da wir dort den Platz haben. Die Neugestaltung des westlichen Personentunnels war jedoch eine Voraussetzung dafür, dass die anderen Projektkomponenten überhaupt in Angriff genommen werden konnten."

Erneuerung des Eingangs zum westlichen Personentunnel des Hauptbahnhofs Amsterdam 1
Der neue Aufzug zum Bahnsteig 1 (Bild: ProRail/Stefan Verkerk)

Steil und sanft

Das größte Problem am Westknoop war die Zugänglichkeit, sagt Tim van Asperen, Umweltmanager bei BAM Infra Nederland. "Es gab zu wenig Platz für die Check-in- und Check-out-Gates, was regelmäßig zu Staus führte. Außerdem war die Rampe, die einen Höhenunterschied von 2 Metern überwinden musste, eigentlich zu steil und im Winter auch ziemlich rutschig. Außerdem gab es keinen Aufzug vom Westknoop zum ersten Bahnsteig". Van den Bovenkamp fügt hinzu: "Im Hinblick auf die Kapazitätserweiterung auf der Ostseite wird der Osttunnel außer Betrieb genommen und damit auch die Aufzüge. Das würde bedeuten, dass der erste Bahnsteig nicht mehr mit dem Aufzug erreichbar wäre. Deshalb haben wir den ursprünglichen Plan gekürzt und die Renovierung des Eingangs zum westlichen Personentunnel vorgezogen." Und das hat sich im Nachhinein als sehr kluger Schachzug erwiesen, ganz abgesehen von den Fahrstühlen.

Technische Räume 

Am Eingang des westlichen Personentunnels konnte die BAM auf dem von ZJA und Arcadis erstellten endgültigen Entwurf aufbauen. "Um mehr Platz und Umsteigekapazitäten zu schaffen, wurde ein Teil der kommerziellen Bereiche im Westtunnel geopfert, ebenso wie die Rolltreppen und eine Reihe von technischen Bereichen. Die Rolltreppen wurden durch feste Treppen ersetzt und zwei Aufzüge verbinden den Eingang zum Personentunnel und den ersten Bahnsteig in der neuen Situation. Unterm Strich bringt dies mehr Kapazität für die Fahrgäste", erklärt Jochem Duijnhoven, Projektleiter bei BAM Infra Nederland. Um die bestehenden Technikräume im Westtunnel zu entfernen, musste BAM zunächst neue Technikräume innerhalb des Baugebiets schaffen und dann alle Kabel und Rohre vorübergehend umverlegen, um sie nach dem Umbau des Eingangs wieder an ihre endgültige Position zu bringen. Immerhin blieb der Bahnhof während der Bauphase in Betrieb.

Erneuerung des Eingangs zum westlichen Personentunnel der Station Amsterdam Centraal 2
Aushubarbeiten zur Vertiefung des Eingangs. (Bild: ProRail/Duckdev Photography)

Kreuzung von Kabeln und Rohren

Der Eingang zum westlichen Personentunnel entpuppte sich buchstäblich als Knotenpunkt von Kabeln, Rohren und verborgenen Schätzen. "Im Laufe der letzten 130 Jahre gab es alle möglichen Änderungen und Erweiterungen, die nicht immer gut dokumentiert sind", weiß Van den Bovenkamp. 

"Die Kabel und Rohre, die dort lagen, berührten nicht nur diesen Teil des Bahnhofs, sondern reichten viel weiter. Darüber hinaus stieß die Baufirma auch auf Kabel und Rohre, die mit der Bahn in Verbindung stehen. Durch eine ausgeklügelte Zusammenarbeit und den ständigen Dialog miteinander, auch mit den Nutzern NS Stations und NS Reizigers, haben wir es gemeinsam geschafft, das zu schaffen.

Unterstützungsstrukturen

Es gab auch einige bauliche Überraschungen, wie dickere Böden als ursprünglich angenommen oder eine Aufzugsgrube unter der Aufzugsgrube. "Wir haben bei dieser Arbeit alles gesehen", sagt Duijnhoven. Bei der Verbreiterung des Eingangs zum westlichen Personentunnel hat BAM beim Bau des monumentalen Cuypers-Gebäudes einige Durchbrüche erzielt. "Alle Durchbrüche wurden mit Hilfe von Vortriebskonstruktionen realisiert, weil das 150 Jahre alte Gebäude darüber keinen Millimeter sinken durfte", sagt Van Asperen. "Wir haben zum Beispiel auch die monumentale Bahnsteigkante erhalten, während der gesamte Bereich daneben und darunter auf einer Länge von 80 Metern abgerissen und neu aufgebaut wurde. Außerdem haben wir die monumentale Bogenkonstruktion unter dem ersten Bahnsteig wiederhergestellt, so dass die charakteristischen Elemente des Cuypers-Baus hier wieder sichtbar sind."

Formel 1

Kennzeichnend für dieses Projekt ist laut Duijnhoven, dass die Interessen aller Beteiligten ständig und gemeinsam sorgfältig abgewogen wurden. Wir haben auch gemeinsam überlegt, wie sich das Puzzle am besten zusammensetzen lässt. "Nicht nur in Bezug auf den Bau, sondern auch in Bezug auf die Logistik und den Betrieb des bestehenden Bahnhofs. Während der Bauarbeiten stand die Formel 1 auf dem Programm. Und der Zug nach Zandvoort sollte von Gleis 1 abfahren, direkt neben der Baustelle. Wir mussten in unserem Baubereich immer Maßnahmen vorsehen, damit die Fahrgäste im Falle einer Evakuierung sicher entkommen konnten. Auch so etwas musste ständig mit eingeplant werden, um den Betrieb des Bahnhofs aufrechtzuerhalten."

"Wir hatten wirklich einige schwierige Momente zusammen, denn es war in jeder Hinsicht ein sehr anspruchsvolles Projekt. Aber wir sind immer als Partner am Tisch geblieben", blickt Van den Bovenkamp zurück. "Das hat den Prozess letztlich erfolgreich gemacht und wir können jetzt stolz auf ein traumhaft schönes Endergebnis sein."   

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