Die Betontechnologen von Van Berlo arbeiten seit langem an der Entwicklung von Betonmischungen mit deutlich geringeren Umweltauswirkungen und CO2-Emissionen. Die ersten Pilotprojekte sind vielversprechend. Die "grüne" Mischung hat noch einen weiteren Vorteil: Sie führt zu einem schwindungsfreien Betonboden. Ein Interview mit Nick Vervoort, Leiter der Abteilung Forschung und Entwicklung bei Van Berlo, über diese Win-Win-Situation.
Im hauseigenen Labor arbeiten die Spezialisten von Van Berlo täglich an Techniken, um den Beton noch besser in den Griff zu bekommen. "Hier werden die innovativsten Ideen geboren", weiß Vervoort. "Eine der jüngsten Entwicklungen ist unsere Low-Impact-Betonmischung, mit der wir einen sehr schwindungsfreien (sprich: rissfreien) Boden erzielen können. Das ist für niederländische Verhältnisse wirklich einzigartig. Es führt zu weniger Wartungs- und Reparaturarbeiten am Boden und sorgt für bessere Hygiene, da kein Schmutz in den Rissen zurückbleibt. Eine Immobilie mit einem rissfreien Boden hat auch einen viel höheren Restwert.
Die "grüne" Betonmischung von Van Berlo hat eine besondere Zusammensetzung. "Ausgehend von den im Werk verfügbaren Rohstoffen entwickeln wir eine Mischung mit weniger Zement und Schwindverhalten", erklärt Vervoort. "Um die Mischung auf der Baustelle richtig verarbeiten zu können, mischen wir in den Betonmischern nach bewährten Rezepten ein hochwertiges Zusatzmittel, das der Mischung die gewünschten Fließeigenschaften verleiht. Das Produkt wurde zunächst im Labormaßstab ausgiebig getestet und ist seitdem bei einer Reihe von Pilotprojekten erfolgreich eingesetzt worden. Der Beton schrumpft in den ersten sechs Monaten am stärksten, danach nur noch geringfügig. Natürlich haben wir diese Ergebnisse zunächst abgewartet. Jetzt sind wir an dem Punkt angelangt, an dem wir die Herstellung eines schwindungsbeständigen Betonbodens wirklich beherrschen. Zur Veranschaulichung: Wir haben in der zweiten Hälfte des Jahres 2021 erfolgreich 25 000 m2 Betonboden mit dieser Technologie hergestellt und konnten 225 Tonnen CO2 einsparen. Das entspricht dem CO2-Ausstoß von 113 Benzinautos pro Jahr. Selbstverständlich können wir diesen 'grünen' und schwindsicheren Betonboden in der gleichen Festigkeits- und Druckklasse wie jeden anderen Betonboden realisieren."
Vervoort sagt, dass das Thema der geringen Umweltbelastung bei den Kunden von Van Berlo sehr präsent ist. "Wir bekommen zum Beispiel immer mehr Fragen zu nachhaltigen und runden Betonböden. Deshalb experimentieren wir in unserem Labor auch viel mit kreisförmigen Gesteinskörnungen und wenden sie zunehmend in der Praxis an. Einer der größten Aufträge ist derzeit der Betonboden im Frachtgebäude 17 des Flughafens Schiphol, ein Projekt von über 52.000 m2. Hier werden wir zwischen 30 und 50 Prozent des Primärkieses durch Rundmaterial ersetzen. Das verhindert den Abbau von natürlichen Rohstoffen und bringt eine schöne CO2-Einsparung.