Die Gemeinschaft hat die Lösung für die kommunalen Probleme im Zusammenhang mit der Umwidmung und Neugestaltung von Stadtgebieten. Indem man den Kreativen Raum gibt, schafft man eine neue Form der Geschäftstätigkeit, die sich leicht mit anderen, traditionelleren Formen sowie mit der Wohnbebauung mischen lässt. Das Ergebnis? Die gewünschte Lebendigkeit, die sicherstellt, dass das industrielle Erbe erhalten bleibt und brachliegende Gebiete wieder wirtschaftlich attraktiv und erfolgreich werden.
Das Ergebnis dieser Politik zeigt sich in der Spoorzone in Tilburg. Dieses 75 Hektar große Gebiet liegt mitten in der Stadt, an der Bahnlinie und gegenüber dem Hauptbahnhof von Tilburg. Das Gebiet ist geprägt von großen historischen Gebäuden, die früher der NS gehörten, wie die Lokomotivhalle, die Koepelhal-Wagenmakerij, das Ketelhuis und die Smederij. Im Jahr 2011 erwarb die Gemeinde Tilburg die historischen Gebäude von der Spoorzone. Ursprünglich war geplant, das gesamte Gebiet abzureißen und große Bürogebäude zu errichten. Doch man entschied sich bewusst für den Erhalt dieser Gebäude, weil sie einen hohen Erlebniswert haben und zur Wiedererkennbarkeit der Identität Tilburgs beitragen.
Geschichte und Atmosphäre
Die Spoorzone in Tilburg ist inzwischen zu einem kreativen Nährboden geworden. Das gemeinsame Experimentieren und Entwickeln mit der Stadt führte zu allerlei Initiativen, die zusammen die Spoorzone zu einem attraktiven Ort machen. Die frühere Aktivität ist in den großen Hallen der alten NS-Werkstätten noch deutlich spürbar. Das kürzlich eröffnete LocHal ist ein gutes Beispiel dafür. Dieses riesige Gebäude aus Glas und Stahl, das einst als Lokomotivwerkstatt diente, beherbergt seit Januar dieses Jahres die öffentliche Bibliothek, verschiedene Kunst- und Kultureinrichtungen und Tagungsräume. Die Stadt hat das LocHal inzwischen als "das neue Wohnzimmer der Stadt" entdeckt.
LocHal. (Bild: Gerdien Wolthaus Paauw)
Aufgrund ihrer Geschichte und Atmosphäre eignen sich die Gebäude hervorragend für Veranstaltungen, kulturelle Aktivitäten und Geschäftstreffen. Diese werden daher mit großer Regelmäßigkeit organisiert. Sie können über einen überdachten Markt in der Koepelhalle schlendern oder kulinarische Köstlichkeiten bei den Houtloods, RAW oder Eve genießen. Für Jung und Alt ist gesorgt: von einer speziellen Kinderparty in der Ruhmeshalle bis hin zu einem schwungvollen Abend im Theatre de Boemel.
Großflächige Transformation
In der Tat steht die Spoorzone am Vorabend einer groß angelegten Umgestaltung. Die letzten Jahre waren vor allem durch "Pionierarbeit" gekennzeichnet, indem das Erbe der Werkstatt für Kultur, Gastronomie und Arbeitsfunktionen mit alternativem Charakter genutzt wurde. In den kommenden Jahren werden zahlreiche neue Gebäude hinzukommen, die Altes und Neues miteinander verbinden. So sind für das kommende Jahr zwei Türme, ein Fahrradhotel und die urban-ökonomische Initiative MindLabs geplant. Mit MindLabs will die Spoorzone auch die Bedeutung des innovativen Unternehmertums in Tilburg aufzeigen. Unter anderem werden sich das Fontys College für Journalismus, die Universität Tilburg, der Verlag Zwijsen und die Press Group hier niederlassen.
Die Pionierphase weicht nun einer Weiterentwicklung, bei der neue Zielgruppen sowohl im Neubau als auch in der Werkstatt ihren Platz finden werden. Wo es möglich ist, werden die bestehenden Funktionen in den Bereichen Gastgewerbe und Kultur beibehalten. So wird die Spoorzone in den kommenden Jahren nicht nur ein trendiges Ziel, sondern auch ein Entwicklungsgebiet sein.