In Tilburg wird das Gemeindeamt 1 in ein modernes Rathaus umgewandelt: offen, zugänglich und nachhaltig. Zu diesem Zweck werden ein monumentaler Teil und zwei moderne Teile zu einem schönen, modernen Ganzen zusammengefügt.
Zur Vorbereitung der Renovierung wurden die beiden modernen Baukörper bis auf den Rohbau entkernt. Nur die Säulen, Wände und Böden blieben stehen. Dies war der Ausgangspunkt für BAM Bouw en Techniek - Projecten, den Flachbau zu erweitern und in einen hellen, transparenten Ratssaal mit extern zu vermietenden Gewerbeflächen im Sockelbereich zu verwandeln. Eine Brücke verbindet den Flachbau mit dem Palast-Rathaus aus dem Jahr 1849, das unter anderem für Hochzeiten, Empfänge und andere festliche Anlässe vorgesehen ist. Das neunstöckige Hochhaus wird in eine moderne Büroumgebung umgewandelt, die für modernes Arbeiten geeignet ist.
Eine 40 x 5 Meter große Glaswand sorgt für die gewünschte Transparenz.
Für BAM Bouw en Techniek - Projecten begann das Projekt nach dem Abriss. So sehr der Auftragnehmer auch mit alten Arbeitszeichnungen und Vermessungsberichten ausgestattet war, weiß Projektleiter Paul Hamstra aus Erfahrung, dass es immer wieder Überraschungen gibt. "Erst wenn der Abriss abgeschlossen ist, weiß man, ob die Wände wirklich dort stehen, wo sie angegeben wurden. Auch wird erst dann klar, wo und in welcher Menge die Bewehrung angebracht wurde. Mit neuen, angepassten Zeichnungen konnten wir mit dem Wiederaufbau beginnen."
Eine Herausforderung war die Fußgängerbrücke, die den neuen Flachbau mit dem monumentalen Palast-Rathaus verbindet. Dies erforderte Aussparungen in der alten Fassade des Palast-Rathauses, wo sogar die authentische Verkleidung der Böden und Fensterrahmen vorübergehend entfernt werden musste. Die zehn Tonnen schwere Brücke wurde dann schräg zwischen dem Flachbau und der monumentalen Fassade angehoben, um auf die fertige Stütze gesetzt zu werden. Hamstra: "Das war ein spannender Vorgang, aber der Steg fiel in einem Zug an seinen Platz. Dann wurde die gesamte Verkleidung wieder angehoben.
Die Büroräume sind nach einem klaren, effizienten Muster angeordnet. Die Verwendung von Farben sorgt für Wiedererkennbarkeit.
Der renovierte Ratssaal zeichnet sich durch seine Großzügigkeit und sein Licht aus. Eine riesige Glaswand von 40 x 5 Metern reguliert die gewünschte Transparenz. Jalousien, Vorhänge oder Markisen gibt es nicht. "Dies wurde durch den Einsatz von SageGlass ermöglicht", erklärt Hamstra. "Das ist ein elektrochromes Glas, bei dem alle Fenster unsichtbar in drei horizontale Segmente unterteilt sind. In jedem Segment kann der Einfall von Tageslicht separat dosiert werden. Eine Beschattung wird dadurch überflüssig." Auch Schriftzüge oder Motive können in den Scheiben angebracht werden.
Das Hochhaus wird nach einem sauberen, effizienten Schema angelegt sein. Jedes Stockwerk besteht aus den gleichen Räumen, die mit den gleichen Materialien eingerichtet und dekoriert sind. Beton, Holz, Glas, Gussböden, Teppichboden und Naturstein bestimmen hier die Atmosphäre. Lediglich die Farbgebung ändert sich, so dass die Etagen wiedererkennbar sind.
Die Räume werden bedarfsgesteuert beheizt und gekühlt, wobei ein thermisches Speichersystem mit Wärmepumpen und Solarkollektoren kombiniert wird.
Ab Sommer 2020 werden alle Bürger von Tilburg in der schönen Mischung aus Alt und Neu willkommen sein. Der monumentale Charakter des Palast-Rathauses ist erhalten geblieben, mit einer perfekten Verbindung zum modernen Ratssaal und den Büros. Ein attraktiver Eingang macht es jedem leicht, das Gebäude zu betreten.