Die Regierung strebt bis 2050 eine vollständige Kreislaufwirtschaft an, mit einem Zwischenschritt im Jahr 2030, bei dem im Vergleich zu 1990 50% weniger Primärrohstoffe verbraucht werden. Dies erfordert einen Übergang von einer linearen Wirtschaft zu einer vollständigen Kreislaufwirtschaft, bei der Materialien verwendet werden, die nicht umweltschädlich sind und keine Material- und Energieverschwendung verursachen. Durch die Nutzung von Ko-Konstruktionsmöglichkeiten lassen sich viele Kreislaufgewinne erzielen. Dieser Artikel zeigt mehrere Beispiele für Verknüpfungsmöglichkeiten anhand einiger Projekte von Lievense | WSP, die zu Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft beitragen.
Die erste Möglichkeit der Kooption ergibt sich aus den Kaiproblemen rund um die historischen Kaimauern in Amsterdam. Etwa 100 km Kaimauern sind in einem schlechten Zustand. Amsterdam hat auch das (Klima-)Problem, dass das Kanalwasser im Sommer zu warm wird. Ein Wärmetauscher in den neuen Kaimauern entzieht dem Wasser des Kanals Wärme. Das ist nicht nur gut für die Fische, sondern hemmt auch das Wachstum von Blaualgen. Die Wärme wird gespeichert und kann im Winter zum Heizen verwendet werden. Die Erneuerung der Kaimauern wird so zu einer Möglichkeit der Energiegewinnung mit geringem zusätzlichem Materialeinsatz.
Ein zweites Beispiel betraf ein gesetzlich vorgeschriebenes Asbestdach auf einer Fabrikhalle, das ersetzt werden musste. Es wurde empfohlen, das relativ schwere und undichte Dach durch eine Stahldachplatte mit einem leichten, vollständig recycelbaren Dämmstoff zu ersetzen. Dadurch wird der Dämmwert des Daches deutlich erhöht. Auch die Luftdichtheit wird verbessert, was zu erheblichen Energieeinsparungen führt. Das Gesamtgewicht des Dachpakets hat sich verringert. Dies bietet die Möglichkeit, Solarmodule auf dem Dach zu installieren, ohne die darunter liegende Tragkonstruktion zusätzlich zu belasten. Das Ergebnis ist ein energieerzeugendes Dach mit verbesserter Nachhaltigkeitsleistung.
Entzug von Wärme aus den Amsterdamer Kanälen und dadurch Senkung der Wassertemperaturen.
Ein drittes Beispiel für zirkuläre Verknüpfungsmöglichkeiten auf Nachbarschaftsebene betrifft ein Viertel in Bunnik, in dem Möglichkeiten zur Vermeidung von Überschwemmungen bei starken Regenfällen untersucht wurden. Die Kapazität des Abwassersystems ist unzureichend, und die Gemeinde hat das Bedürfnis, die Lebensqualität des Viertels zu verbessern. Lievense | WSP ermittelte die Wünsche der Gemeinde, der Anwohner und der Organisationen der Zivilgesellschaft in einem Partizipationsprozess, bei dem es um die Gestaltung des Ortes ging. Das Endergebnis ist eine wesentlich geringere Pflasterung des Viertels, ein halber Belag für Parkplätze, mehr Grün und Holzbänke für soziale Gespräche, die gemeinsame Nutzung von Spielplätzen, ein gesünderes Wohnumfeld mit weniger Hitzestress, ein Ende der Überschwemmungen und - nicht zuletzt - zufriedene Bewohner. Und das alles bei geringem Einsatz von umweltschädlichen Materialien.
Die Erfahrung zeigt, z. B. durch die Durchführung von LCC-Studien, dass die Integration von Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft in vielen Fällen nicht viel mehr kosten muss und sogar zu Kosteneinsparungen führen kann. Hier ist ein integrierter Ansatz erforderlich. Durch die strukturelle Erkundung von Möglichkeiten bietet die Kreislaufwirtschaft bei vielen Projekten einen Mehrwert.