Um dem gigantischen Wohnungsmangel für Studenten zu begegnen, baute Jan Snel 400 neue Studentenwohnungen für die Universität Utrecht. In knapp sechs Monaten waren die Studios bezugsfertig. Vollständig möbliert und unmöbliert.
Text | Liliane Verwoolde Bild | Dick Boetekees, Cojan van Toor
In einer öffentlichen Ausschreibung formulierte die Universität Utrecht ihre Anforderungen an den Campus USP 030 in Bezug auf Nachhaltigkeit, Energieverbrauch, Preis und Fertigstellungstermin. "Aber die Ausschreibung hatte zwei offene Enden", sagt Hans Oosterhoff, Wohnungsbauleiter des Modulbauunternehmens Jan Snel. "Die Gebäude mussten das dreieckige Grundstück optimal ausnutzen, und die Anzahl der Wohnungen über 150 ergab hohe Punktzahlen. Daran haben wir gemeinsam mit Camelot Vastgoed Nederland gearbeitet."
Bild: Dick Boetekees
Dieses Engagement führte zu einem Entwurf, der fast den Grenzen des Grundstücks folgt. Zwei V-förmige Baukörper bieten Platz für jeweils 200 Wohnungen. Das Herzstück des V umfasst den Haupteingang, den Hausmeisterschalter, das Treppenhaus, den Aufzug und die Waschküche. In Bezug auf die Größe bietet Jan Snel zwei Varianten an: ein Basis-Single und ein Luxus-Single.
Bei der Herausforderung, den Fertigstellungstermin einzuhalten, damit die Studenten bereits im Studienjahr 2020/2021 in die neuen Häuser einziehen können, war Jan Snel mit einer Bauweise zur Stelle, bei der industrialisiertes Bauen das Zauberwort ist. Die Häuser wurden komplett in den riesigen Fabrikhallen von Jan Snel produziert und fertiggestellt. Oosterhoff: "Man kann sie am besten mit rechteckigen Modulen vergleichen, komplett mit Küche, Bad, Toilette, Bodenbelag, Vorhängen und Installationen. So konnten wir Monate im Voraus produzieren, während auf der Baustelle noch die Fundamente gelegt wurden. Wir waren in der Lage, die Häuser 30 bis 50% schneller zu liefern als bei der traditionellen Bauweise. Außerdem ist die modulare Bauweise eine zukunftssichere Wahl: Die CO2-Emissionen werden um die Hälfte reduziert.
Zwei V-förmige Baukörper bieten Platz für jeweils 200 Wohnungen. (Bild: Cojan van Toor)
Oben angekommen, ging es schnell voran. Jan Snel stapelte die Module mit einer Geschwindigkeit von achtzehn pro Tag. Vor Ort mussten nur noch die Installationen an die Versorgungsleitungen angeschlossen werden. Von außen bildet eine attraktive Fassadenverkleidung ein einheitliches Ganzes. "Es wurde viel Wert auf die Materialisierung und das Erscheinungsbild des Gebäudes gelegt", sagt Oosterhoff. Es ist ein Komplex mit Status geworden. Er verdient Respekt." Und fasst zusammen: ''Gemeinsam mit unseren Kunden denken wir in Millimetern statt in Zentimetern, in Monaten statt in Jahren und in Lösungen statt in Problemen. Dann gibt es für jeden eine passende Lösung."
Kunde Universität Utrecht
Architekt Van Wilsum Van Loon Architektur und Stadtplanung, Den Haag
Entwicklung Bau und Verwaltung Jan Snel Holding, Montfoort in Zusammenarbeit mit Camelot Vastgoed Nederland
Bauwesen 17 Millionen Euro
Bauzeit Januar - Juni 2020
Nie auf Autopilot
Bei den 400 Studentenwohnheimen im Wissenschaftspark Utrecht spielt Van den Pol Elektrotechniek eine vertrauensvolle Rolle als fester Partner von Jan Snel. "Wir waren für die gesamte Elektrik sowie für die Daten-, CCTV- und Intercom-Installation verantwortlich", sagt Projektleiter Sebas L'Ortye. Auch die 300 PV-Paneele wurden von dem E-Spezialisten aus Montfoort installiert. "Das ist die maximale Anzahl, denn die Wärmepumpen benötigen viel Platz auf den Dächern".
Vaart blieb drin
Der Studentenkomplex ist vollelektrisch und komplett mit LED ausgestattet. "Jedes Stockwerk hat einen Mittelteil für die allgemeine Nutzung. Der Dekoration wurde viel Aufmerksamkeit gewidmet. Für die Auswahl der Stimmungsspots wurde unsere Einzelhandelsabteilung hinzugezogen."
Das Gebäude besteht aus zwei miteinander verbundenen Abschnitten. "Diese wurden in Phasen gebaut und geliefert. Da es einen technischen Bereich gibt, war das ein ziemliches Puzzle." Jede Woche wurden 40 Einheiten installiert. "Trotz des Koronaausbruchs haben wir es geschafft, den Schwung beizubehalten.
Weiter nach Lelystad
Mit den jüngsten Komplexen in Amsterdam, Eindhoven und Essen (D) hat Van den Pol bereits über 5.000 Studentenwohnungen gebaut. Das nächste Projekt steht bereits vor der Tür: 150 Häuser in Lelystad. "Es hat sich zu einer echten Spezialisierung entwickelt", sagt L'Ortye. "Der Schlüssel zum Erfolg? Niemals auf Autopilot zu gehen, sondern immer wieder zu untersuchen, ob etwas intelligenter, schneller oder nachhaltiger gemacht werden kann."
Rahmenwerke speziell für den modularen Aufbau
Etwa 400 Fenster, einige davon feuerfest, wurden in kurzer Zeit für die Studentenwohnheime im Wissenschaftspark geliefert. Jan Snel erteilte Wezenberg Trading den Auftrag, die Rahmen für semi-permanente Zwecke und modulare Konstruktionen geeignet zu machen.
Wezenberg Trading ist auf den standardisierten Einbau von Fenstern und Türen für den modularen Großgeräte- und Hallenbau spezialisiert. Speziell für diese Projekte liefert das Unternehmen maßgeschneiderte Kunststoffrahmen. "Wir organisieren den gesamten Prozess", erklärt Geschäftsführer/Inhaber Robert van Aspert. "Die Produkte werden in Deutschland produziert und montagefertig an ihren Bestimmungsort geliefert." Schnelligkeit ist bei Wezenberg Trading Standard. Kleine und große Aufträge mit kurzen Lieferfristen sind an der Tagesordnung. Deshalb gestaltet Wezenberg den Prozess so, dass dem Kunden eine möglichst kurze Lieferzeit garantiert wird. Van Aspert hat sich inzwischen daran gewöhnt: "Unsere Stärke liegt in der direkten Zusammenarbeit und der effektiven Kommunikation. So können wir Projekte wie den Wissenschaftspark zum Erfolg führen."