Am Van der Madeweg in Amsterdam-Duivendrecht entsteht eines der größten Holz-Hybrid-Bürogebäude der Welt: die neue niederländische Zentrale von DPG Media. Mit "Mediavaert" setzen DPG Media und seine Entwicklungs- und Baupartner einen positiven Impuls für das Medienunternehmen, den umliegenden Campus und die Umwelt. Dank der Verwendung von 6.500 m³ Holz beim Bau weist das neue Gebäude nur geringe CO2-Emissionen auf.
Für ein kreatives Unternehmen wie DPG Media ist es wichtig, dass sich die Mitarbeiter treffen, sich gegenseitig anregen und inspirieren. Und das geht einfach besser, wenn man zusammensitzt, sagt Mark Willemsen, Projektleiter bei DPG Media. "Mediavaert erfüllt diese Aufgabe und führt die Mitarbeiter unserer Standorte in Hoofddorp, Amsterdam-Centrum und der Kauwgomballenfabriek mit der Druckerei am Joan Muyskenweg zusammen." Während es sich bei den derzeitigen Standorten um 'Standard'-Bürogebäude mit starren Innenräumen handelt, werden Größe und Umfang von Mediavaert bald eine flexible Verlagerung von Clustern und Abteilungen ermöglichen. Außerdem entspricht das neue Gebäude den neuesten bauphysikalischen und energetischen Anforderungen. Die Begrünung im, am und um das Gebäude wird eine angenehme Arbeitsatmosphäre schaffen und das Wohlbefinden und die Gesundheit der Mitarbeiter fördern.
Einschließlich des zweistöckigen Parkhauses ist das neue Gebäude von DPG Media über 44.000 m² groß. Insgesamt werden 26.000 m² Büros für die Mitarbeiter von u.a. Het Parool, de Volkskrant, Trouw, NU.nl, Tweakers, vtwonen und Libelle eingerichtet. Darüber hinaus umfasst das Gebäude mehrere Video-, Foto- und Podcast-Studios, Radioaufnahmestudios für Qmusic, Tagungsräume, Restaurants und einen Veranstaltungsort an der Duivendrechtsevaart. Um den richtigen Standort für das neue Gebäude zu finden und Form und Funktionalität in Einklang zu bringen, nahm DPG Media frühzeitig Kontakt mit dem Architekten Team V Architecture und dem Bauträger Being auf. "Vom ersten Moment an hat es bei Being Klick gemacht", sagt Willemsen. "Die proaktive und ehrgeizige Denkweise und die schnelle Umsetzung haben uns sehr gut gefallen. Während Being seine Entwicklungskompetenz einbrachte, war Drees & Sommer Partner für das Projektmanagement bei der Realisierung. "Gemeinsam sondierten wir verschiedene (innerstädtische) Standorte und unsere Wünsche und Vorstellungen schienen nicht realisierbar, bis wir auf das Parkhaus unserer eigenen Druckerei aufmerksam wurden. Was könnten wir damit anfangen? In knapp einem Jahr wird es für alle sichtbar sein!"
"Das Gebiet Werkstad OverAmstel befindet sich in voller Entwicklung", erklärt Wietse den Hartog, technischer Entwickler bei Being. "Außerdem verfügt DPG Media über ausreichend eigenes Land für das neue Gebäude und die Realisierung passt perfekt in den Flächennutzungsplan. Die Entscheidung, an diesem Standort zu bauen, war daher schnell getroffen." Und Schnelligkeit war angesagt, denn die DPG Media wollte bereits 2024 umziehen. "Um Tempo in das Projekt zu bringen und zu halten, ist neben einem geeigneten Standort auch ein gutes Team notwendig", betont Den Hartog. "Im Jahr 2020 haben wir in einem Planungsteam, bestehend aus Team V Architecture, Arup, DGMR und DELVA Landscape Architecture & Urbanism, den vorläufigen, endgültigen und technischen Entwurf ausgearbeitet. Ende desselben Jahres wandten wir uns dann an eine Reihe von Bauunternehmen und fragten, ob sie die Zeit, das Wissen und die Ressourcen für dieses spezielle Holz-Hybrid-Projekt hätten. Dazu gehörte BESIX Netherlands, das auch den Hauptsitz von DPG Media in Antwerpen realisiert hat."
BESIX kam Anfang 2021 an Bord, zeitgleich mit dem Beginn der Abrissarbeiten und der Vorbereitung des Geländes auf dem Druckereigelände. "Wir sind sofort in das Projekt eingetaucht und haben den technischen Entwurf in einen machbaren und machbaren Ausführungsentwurf umgesetzt", sagt Lieven van Sande, Projektleiter bei BESIX Nederland. "Ende 2021 haben wir dann mit dem Bau des Parkhauses begonnen." Das Untergeschoss bestehe komplett aus Beton, sagt er. "Darüber wurde eine Holz-Hybrid-Konstruktion gewählt, die in nur sieben Monaten errichtet wurde." Alle Böden, Unterzüge und Stützen sind aus Holz und bleiben weitgehend sichtbar. "Die drei Kerne sind aus Beton, während für die Auskragung eine Stahlkonstruktion gewählt wurde. Auf die Holzböden wurde eine Druckschicht gegossen, die die natürliche Bewegung des Holzes aufnimmt und für die nötige Steifigkeit sorgt." Die Druckschicht trägt auch zur gewünschten Schalldämmung bei.
Für die Wahl von Holz sprach vor allem die Schnelligkeit, mit der der Bau durchgeführt werden konnte, erklärt Willemsen. "In der Rohbauphase konnten 1.400 m² Bodenfläche pro Woche realisiert werden, einschließlich Balken und Stützen! Außerdem ist das Material wesentlich leichter als Beton, wodurch das Fundament weniger belastet wird. Außerdem ist Holz etwas Besonderes und besser für die Umwelt. Im Vergleich zu traditionellen Bauweisen wie dem Betonbau,
Die Holzproduktion verursacht deutlich weniger CO2- und Stickstoffemissionen. De Hartog: "Holz ist ein erneuerbares Produkt. Während des Wachstums nehmen die Bäume CO2 auf, das im Material gespeichert bleibt. Auch nach der Verarbeitung." Für den Bau des neuen Hauptsitzes wurden 6.500 m³ Holz verwendet, weiß Van Sande. Je nach Holzart speichert ein m³ Holz über 622 kg CO2. Wenn man von 6.500 m³ ausgeht, speichert Mediavaert also 4.043.000 kg CO2! "Das ist mehr als genug, um den Beton der Kerne und Druckschichten zu kompensieren", sagt er. Die Verwendung von Holz trägt auch zu einer ästhetisch ansprechenden Arbeitsumgebung bei.
"Vor allem in der Entwicklungsphase war der Holzbau ein relativ neues Gebiet", betont Den Hartog. "Das Wissen und die Techniken waren begrenzt, aber es gelang uns, die richtigen Partner mit dem richtigen Fachwissen zu gewinnen. So konnten wir von Anfang an bewusste (Planungs-)Entscheidungen treffen und Risiken überwinden."
Als Beispiel führt er das geringe Gewicht an. "Normalerweise drückt der Überbau das Untergeschoss in den Boden, und man muss Pfahlfundamente verwenden, um ein Absinken des Gebäudes zu verhindern. In unserer Situation mussten wir jedoch verhindern, dass das Gebäude aufschwimmt. Es gibt also eine Menge anderer Unterschiede, auch in der Ausführung. So ist es beispielsweise nicht möglich, zusätzliche Aussparungen in den Balken zu machen, erklärt van de Sande. "Der Holzbau war auch für BESIX eine neue Sportart. Deshalb haben auch wir sorgfältig nach geeigneten Partnern gesucht. Um den Bau und die Installationen bis ins Detail zu koordinieren, haben wir uns auch stark auf BIM verlassen. Dieser Ansatz hat sehr gut funktioniert. Während des Baus traten keine größeren Probleme auf.
Zusammenstöße statt."
Der Rohbau des neuen Gebäudes ist nun fertiggestellt und das Gebäude ist wind- und wasserdicht. Die Ausbauarbeiten sind in vollem Gange und BESIX wird nach der Bauzeit mit der Inbetriebnahme beginnen. Die Übergabe des Gebäudes an die DPG Media soll Anfang 2024 erfolgen, die erste Vorabübergabe ist jedoch bereits für Ende September geplant. Zu diesem Zeitpunkt wird das Medienunternehmen mit den Ausbauarbeiten im eigenen Haus beginnen. "In der Zwischenzeit sind wir mit dem internen Abbauprozess beschäftigt, um zu ermitteln, welche Möbel und Geräte in unserem neuen Gebäude eine Zukunft haben können", sagt Willemsen. "Wir werden im zweiten Quartal 2024 einziehen."
Mit der Realisierung von Mediavaert wagen die DPG Media und ihre Entwicklungs- und Baupartner einen Blick in die Zukunft. Nach den 6.500 m³ Holz leisten die Verwendung von (teilweise) recyceltem Beton, in den Niederlanden hergestellte keramische Fassadenplatten, ein Wärme- und Kältespeichersystem mit Wärmepumpen, Sonnenkollektoren und ein flexibles Installationskonzept einen wichtigen Beitrag. Ein besonderes Augenmerk liegt auch auf der Begrünung mit mehreren Dachgärten, einem begrünten Verkehrsbereich und einem begrünten Innenbereich mit dreizehn 4,5 und 6 Meter hohen Bäumen. "Rund um das Gebäude sorgt der Landschaftsarchitekt für einen schönen grünen Abschluss, der auch die Druckerei einschließt", schließt Den Hartog. "Darüber hinaus untersuchen wir gemeinsam mit der Gemeinde, ob und wie auch die Umgebung begrünt werden kann. Das macht Mediavaert nicht nur zu einem besonderen Gebäude, sondern auch zu einem Katalysator für die Umgebung."