Renovierung, Umgestaltung und Neubau. All diese Disziplinen kommen bei der Realisierung des Wohnhauses Stek 13 in einem ehemaligen Stadtarchiv in Dordrecht zusammen. Kompliziert? Schön und herausfordernd, denken sie bei Van Wijnen. Für das Bauunternehmen und seinen Auftraggeber Twenty-four Real Estate ist dies der perfekte Ort, um ein angenehmes Wohnumfeld zu schaffen.
"Wir führen diese Arbeiten in einem Bauteam aus", sagt Arbeitsplaner Rob van Dijke von Van Wijnen. "Vierundzwanzig Immobilien hatte 2016 den Plan gefasst, in dem ehemaligen Stadtarchiv 29 lebenssichere Wohnungen für ältere Menschen zu realisieren. Die Herausforderung bestand darin, in einem Gebäude, das für die Lagerung von Dokumenten gebaut wurde, eine Wohnfunktion zu schaffen. Und das innerhalb eines knappen Budgets und unter weitestgehender Beibehaltung der bestehenden Merkmale."
Van Wijnen baut 29 lebenssichere Wohnungen in einem ehemaligen Stadtarchiv.
Das Gebäude hat vier Stockwerke und besteht aus mehreren Teilen. Der älteste Teil, in dem sich der Haupteingang befindet, stammt aus dem Jahr 1915 und ist ein geschütztes Stadtbild. Ein durch einen Hohlraum abgetrennter Teil wurde 1975 hinzugefügt: eine schwere Betonkonstruktion mit einem Stahldach und einem Keller mit Aufzug. Auch an der Seite des Gebäudes wurde 1975 ein Gebäudeteil angebaut. Dort bildete ein rundes Treppenhaus die Abgrenzung zum ursprünglichen Teil.
Auf der Innenseite des Abschnitts 1915 platziert
Van Wijnen neue Innenwände.
"Wir renovieren den Teil aus dem Jahr 1915 unter weitestgehender Erhaltung des Bestehenden", sagt John Sprangers, Geschäftsführer von Van Wijnen. "Das führt zu besonderen Wohnungen mit kleinen Hohlräumen und charakteristischen Fenstern. Im Inneren werden wir neue Innenwände und Decken einbauen. Angesichts der begrenzten Höhe der Wohnungen haben wir die Estriche abgerissen. Das spart schnell etwa fünf Zentimeter. Außerdem streichen wir die Außenseite.
Wenn nötig, ersetzen wir das Glas und reparieren die Fugen. Van Dijke fügt hinzu: "Ein wichtiger Schwerpunkt sind die runden Aussparungen in der Fassade. Diese werden für das neue Belüftungssystem benötigt. In Absprache mit Welstand haben wir festgelegt, wo diese Öffnungen sein werden. Wir decken die Aussparungen wieder mit speziell geformten Gittern ab."
Blick aus dem Atrium, mit dem Teil von 1975 auf der linken Seite und dem Teil von 1915 auf der rechten Seite.
Van Wijnen entfernte den Abschnitt von 1975 bis auf die Betonhülle. Dabei blieben die Betonbänder der Fassade intakt. Auch die charakteristischen vertikalen Linien kommen in der Fassade wieder zum Vorschein. Sprangers: "Wir haben die Fassaden mit einer Kalksandstein-Innenschale und einem Sto-Dämmsystem mit Mineralsteinstreifen gebaut. Die Rückseite des Gebäudeteils wurde geöffnet und mit Balkonen versehen. Diese wurden mit einer speziellen Konstruktion an den Fassaden abgehängt. Es war statisch nicht erwünscht, in die Stützen zu bohren." Die Stahldachkonstruktion im vierten Obergeschoss wird durch eine hsb-Dachkonstruktion mit einem Steildach ersetzt. Die Fassade dieser Dachkonstruktion auf der Galerieseite wird mit einer Stahlverkleidung versehen, um ihr industrielles Aussehen zu erhalten.
Die neuen Gebäudeteile sind aus Stahl gefertigt.
Van Wijnen erweitert den Bereich an der Seite des Komplexes um einen neuen Gebäudeteil, der aus einer Stahlkonstruktion und hsb-Elementen besteht. Darin wird auch das neue Treppenhaus untergebracht. Der Aufzug wird sich etwas weiter unten im Atrium, dem ehemaligen Leerraum, befinden. "Das alte Treppenhaus wurde abgerissen", sagt Van Dijke. "Dafür haben wir Balkone in der gleichen charakteristischen runden Form angebracht. Details wie diese machen dieses Werk zu etwas Besonderem." Sprangers ergänzt: "Das Schöne an diesem Projekt ist, dass nichts gleich ist. Jedes Stockwerk und jedes Haus ist anders, jedes hat seine eigenen Herausforderungen. Hinzu kommt, dass die Baupläne nicht immer mit der Realität übereinstimmen. Bei solchen Projekten muss man alles überprüfen und ständig nach vorne schauen. Eine besondere Art des Bauens, die mir persönlich sehr gut gefällt. Wir werden diesen Sommer liefern. Darauf arbeiten wir gerne hin."