Das Nationaldenkmal Oceaanhuis im Rotterdamer Stadtteil Delfshaven hat eine neue Zukunft vor sich. Das ehemalige Bürogebäude am Westzeedijk 507 wird zu einem Wohngebäude mit 184 Mietwohnungen umgebaut.
Das rechteckige Gebäude beherbergte einst den Hersteller Stokvis & Zn., der für die Produktion von Industrieprodukten und Mopeds wie Zündapp und Puch bekannt war. Das Ocean House zeichnet sich durch seine rote Backsteinfassade mit hohen rechteckigen Fenstern aus. Sein Herzstück ist ein großes Atrium mit einem gewölbten Glasdach. Das Gebäude wurde während des Krieges bombardiert und anschließend wiederaufgebaut. Im Jahr 1973 zog die Firma Stokvis ein, und seither wird das Gebäude von einer Vielzahl von Institutionen und Unternehmen genutzt.
Im Auftrag von IC Netherlands gestaltet IBB Kondor das Nationaldenkmal um. Der Entwurf für die Umgestaltung stammt von Mei Architekten, Waterford Investments und Vervat Vastgoed sind als Bauträger an dem Projekt beteiligt. "Die meisten Wohnungen werden sich in den unteren drei Etagen des Ocean House befinden", sagt Mark Winterkamp, Projektleiter bei IBB Kondor. "Es handelt sich um Familienwohnungen, Studios, Lofts, Eckwohnungen, Werkswohnungen und Penthäuser. Das Gebäude wird mit einem Dachaufbau mit 22 Wohnungen versehen. Dieser Überbau ist zurückgesetzt und von der Straße aus kaum sichtbar. Die Parkplätze für die neuen Bewohner werden in der bestehenden Tiefgarage unter dem Gebäude untergebracht, die in ihrer jetzigen Form erhalten bleibt. Wir können auch die hier vorhandenen Anlagen wieder nutzen.
Innen- und Außenring
Die Wohnungen im Bestandsgebäude verteilen sich auf zwei Ringe, einen inneren Ring um das Atrium, der als Innengarten gestaltet wird, und einen äußeren Ring auf der Straßenseite. Die Größe der Wohn- und Arbeitswohnungen reicht von 57 m² bis 255 m². Die Deckenhöhe im bestehenden Gebäude beträgt 4 bis 5 Meter, so dass in jeder Wohnung zusätzlicher Wohnraum in Form eines Zwischengeschosses geschaffen werden kann. Winterkamp: "Wir stellen in den Wohnungen Holzständerwände mit tragenden Stahlprofilen her, auf denen der 8 Zentimeter dicke Massivholzboden des Zwischengeschosses ruht. Nach dem Scannen des Gebäudes stellte sich heraus, dass der Winkel nicht senkrecht (90 Grad) ist, sondern 89 Grad beträgt. Die größte Herausforderung bestand also darin, die Schächte und Zählerkästen aufeinander zu setzen; es hat viel Energie und Zeit gekostet, sie rechtwinklig zu machen."
Monumentale Teile
Der Plan umfasst auch die Restaurierung und Renovierung der monumentalen Teile des Gebäudes, wie den Eingang am Heiman Dullaertplein, die gotischen, Tudor- und Juliana-Säle und die Kantine auf dem Dach. "Wir werden diese Räume so weit wie möglich intakt lassen. Der Julianasaal wird wahrscheinlich eine Box-in-a-Box-Wohnung haben und die Kantine auf dem Dach wird zwei Wohnungen haben. Die alten Oberlichter auf dem Dach wurden geschlossen, weil darüber neue Häuser gebaut werden sollen. An den vier Ecken werden die ursprünglichen vertikalen Lichthöfe wieder auftauchen, Der Marmor in den Fluren und Treppenhäusern, die Glasmalereien und die Schmiedearbeiten werden beibehalten, so dass die Geschichte des Gebäudes spürbar bleibt. An der Außenfassade wird sich so gut wie nichts ändern. "Wir werden Korrosionsschäden am Beton ausbessern. Und die charakteristischen Fenster erhalten eine Doppelverglasung in einem dünnen Stahlprofil und mit einem Drehelement. Es gibt zwei Gitter pro Rahmen mit einem WTW-Lüftungssystem. Auch das alte System der Jalousien wird zurückkehren. Die Jalousien werden bald nicht mehr an der Außenfassade hängen, sondern wieder durch einen Schlitz oben am Fensterrahmen herauskommen, wofür auf der Innenseite eine kaum sichtbare Vorrichtung angebracht wird."