Plattform für Neubau, Renovierung, Restaurierung und Umgestaltung
Flexible Räume machen interfakultäres Lehrgebäude für verschiedene Unterrichtsformen geeignet
Hinter dieser imposanten Fassade verbirgt sich das neue Bildungsgebäude Echo: multifunktional, fakultätsübergreifend, flexibel, transparent und energieerzeugend. (Bild: Plompmozes)

Flexible Räume machen das fakultätsübergreifende Lehrgebäude geeignet für verschiedene Unterrichtsformen

Die TU Delft baut derzeit das neue Echo interfaculty education building. Dieses multifunktionale Gebäude, das von UNStudio in Zusammenarbeit mit Arup und BBN entworfen wurde, umfasst sieben Unterrichtsräume, von denen mehrere flexibel in kleine Räume unterteilt werden können, um dem gewünschten Unterrichtsformat zu entsprechen. Die stützenfreien Räume ermöglichen es außerdem, das Gebäude in Zukunft an neue programmatische und funktionale Bildungsangebote anzupassen. Zu den weiteren Merkmalen dieses Projekts gehören ein offener und transparenter Charakter, Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit. Während die Universität bis 2030 einen CO2-neutralen Campus anstrebt, realisiert sie bereits jetzt ein einzigartiges energieerzeugendes Gebäude. BAM Bouw en Techniek wurde als Hauptauftragnehmer ausgewählt, während Stevens Van Dijck das Baumanagement und die Projektleitung übernimmt.

Der Campus der TU Delft wird immer nachhaltiger und grüner. Schließlich will die Universität bis 2030 einen CO2-neutralen und kreisförmigen Campus haben. Außerdem soll der Außenbereich zu einem lebendigen Bereich werden, in dem viel Interaktion zwischen den Menschen möglich ist, dem sogenannten "Living Campus". Bestehende Gebäude werden renoviert und neue Einrichtungen kommen hinzu, darunter das Echo mit 8.844 m² zusätzlicher Nutzfläche. 

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In der Mitte zwischen dem Hauptauditorium und dem Debattiersaal erhebt sich eine beeindruckende Treppe, über die man in die oberen Stockwerke gehen kann gehen kann. (Bild: Plompmozes)

Reaktion auf eine wachsende Zahl von Studenten

"Die Zahl der Studenten wächst stetig. Deshalb haben wir uns entschieden, dieses neue multifunktionale Gebäude zu schaffen. Wir haben es bewusst nicht einer Fakultät zugewiesen, sondern eine fakultätsübergreifende Einrichtung mit verschiedenen Räumen geschaffen, die sich flexibel an unterschiedliche Lehrformen und Studienmethoden anpassen lassen. So kann beispielsweise der größte Hörsaal für 700 Personen problemlos in drei separate Räume für kleinere Gruppen unterteilt werden", sagt Jaco van Noppen, Leiter der Abteilung Campus und Immobilien. "In diesem Bildungsgebäude soll es viel soziale Interaktion zwischen Studenten, Dozenten und Besuchern geben. Auch die Nutzer sollen sich dort wohlfühlen. Große Glasfenster sorgen für viel Tageslicht und einen ungehinderten Kontakt mit der Umgebung. Außerdem streben wir bei unseren Bauprojekten nach CO2-Neutralität und Kreislaufwirtschaft. Bei Echo gehen wir sogar noch weiter, da dieses Gebäude energieerzeugend sein wird. Wir verwenden nachhaltige und zirkuläre Materialien, wie Bambus, recycelte PET-Flaschen, .... Mehr noch, dieses Projekt ist sogar kreisförmig in seiner Nutzung. Aufgrund der vielen säulenfreien Räume können die Wände leicht verschoben werden, um ein anderes Layout zu schaffen oder in Zukunft andere Formen der Bildung zu ermöglichen. Auch Elektro- und Datenanschlüsse lassen sich leicht verlegen."

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Dieses Gebäude umfasst insgesamt sieben Unterrichtsräume, von denen einige flexibel unterteilt werden können. (Bild: Plompmozes)

Ausgehend von einem überdachten Platz

Der von UNStudio in Zusammenarbeit mit Arup und BBN entworfene Entwurf unterstützt die zeitgenössische Arbeits- und Studienkultur des "Everything Anywhere". In diesem Zusammenhang sind Räume ohne definierte Funktion von großer Bedeutung. Das Gebäude sollte einerseits hervorragende Räume für konzentriertes Lernen bieten, andererseits aber auch eine Plattform für soziale Interaktion sein. "Die beiden großen Säle mit offener Struktur und Charakter sind die ikonischen Elemente in einem großen offenen Raum. Wir haben uns hier bewusst für die Integration von Bambusrippen entschieden, die bis zur Decke reichen. Dieses handwerkliche Aussehen des Bambus findet sich übrigens auch im Bereich der imposanten zentralen Treppe wieder, die die verschiedenen Ebenen miteinander verbindet", erklärt Architekt Ben van Berkel von UNStudio. "In unserem Entwurf leiten die beiden skulpturalen Volumen, insbesondere der Hörsaal und der Debattierraum, den Fluss des Gehens durch das Gebäude in der horizontalen Ebene und vertikal über die Etagen. Im Erdgeschoss wird eine Ecke ein Restaurant beherbergen, während die gegenüberliegende Ecke eine große Studienlandschaft vorsieht. Die Anregung, mehrere Fakultäten horizontal in ein Gebäude zu integrieren, anstatt wie üblich ein ganzes Gebäude einer Fakultät zuzuordnen, stammt aus Singapur, wo dieses Konzept bereits erfolgreich angewandt wird."   

7 Unterrichtsräume, meist mit flexibler Aufteilung

Das Echo-Bildungsgebäude verfügt über insgesamt sieben Unterrichtsräume mit unterschiedlicher Kapazität, von denen viele auch für kleinere Gruppen leicht teilbar sind. Damit bietet das Gebäude sowohl Platz für Vorlesungen und Klassenunterricht als auch für Gruppenarbeit, projektbasierten Unterricht, Debatten und Selbststudium. Insgesamt wird es Platz für 1.700 Studierende geben. 

"Im Erdgeschoss befindet sich der große Vortragssaal für 700 Personen, der leicht in drei kleinere Räume unterteilt werden kann. Die Unterteilung der Wände dieser Räume besteht aus mehreren 11 Meter hohen und 1,4 Meter breiten Paneelen. Auf der anderen Seite der großen zentralen Treppe haben wir einen Debattierraum integriert, in dem Studierende untereinander und mit Dozenten diskutieren können. Der gemischte Didaktikraum im Obergeschoss kann als großer Raum mit 300 Plätzen für reguläre Vorlesungen genutzt werden, aber auch in zwei Räumen mit je 150 Plätzen, unter anderem für Gruppenarbeiten. Schließlich gibt es noch 4 Unterrichtsräume für projektbasierten Unterricht mit jeweils 64 Plätzen sowie Büroräume", erläutert Sven Verhoeven, Projektleiter Neubau bei Campus und Immobilien, die verschiedenen Unterrichtsräume. "Darüber hinaus verfügt das Gebäude über 360 Studienbereiche, die sich in eine Beratungs- oder Sozialzone (C), einschließlich des Restaurants, eine Ruhezone (A) für das Selbststudium auf der Ostseite des Gebäudes und die zweite Etage aufteilen. Wir haben jeden Raum im Vorfeld genau analysiert und zusammen mit den Spezialisten von UNStudio und Arup anhand von Computersimulationen bis ins kleinste Detail ausgearbeitet. Wir wollten zum Beispiel, dass ein Raum innerhalb von 15 Minuten umgestaltet werden kann. Außerdem durften die Wände keine Schalllecks aufweisen. Wir sind sogar nach England gereist, wo wir Tests in ähnlichen Räumen durchführen konnten, um alles perfekt abzustimmen und vorzubereiten." 

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Ein Blick auf die vorbereitenden Arbeiten für die Tribüne des großen Hörsaals. (Bild: Guus Schoonewille)

Nachhaltig und energieeffizient

Echo wird täglich bis Mitternacht geöffnet sein, während der Prüfungszeiten sogar bis zwei Uhr morgens. Es wird nicht nur ein transparentes, multifunktionales und flexibles Gebäude sein, sondern auch besonders nachhaltig und energieeffizient. Eine umfassende Isolierung, thermische Energiespeicherung und 1.200 Sonnenkollektoren auf dem Dach werden ihren Teil dazu beitragen. 

"Wir haben uns für eine Verdrängungslüftung, eine energieeffiziente Beleuchtung und die Verwendung von nachhaltigen Materialien wie Glas und Bambus entschieden. Außerdem haben wir im Vorfeld die notwendigen Sonnenstudien durchgeführt, die es uns ermöglichten, Sonneneinstrahlung und Lichteinfall perfekt zu simulieren. An der Außenseite wurden rund um das Gebäude auf zwei Ebenen Vordächer angebracht, die durch vertikale Stahlseile mit Bepflanzung verbunden sind. So entsteht eine imposante, grüne Fassade und ein Schatteneffekt", so das Fazit der TU Delft und UNStudio. "Das Projekt befindet sich jetzt in der Endphase. Anfang nächsten Jahres wollen wir die Installationen testen, danach können wir einziehen und Probekurse veranstalten, um alles bis ins letzte Detail fertigzustellen. Wir rechnen damit, dass wir Echo dann im 3. Quartal 2022 in Betrieb nehmen können."  

Informationen zur Konstruktion

Kunde
TU Delft - Institut für Campus und Immobilien

Architekt
UNStudio, Amsterdam (in Zusammenarbeit mit Arup und BBN)

Hauptauftragnehmer
BAM Bouw en Techniek, Bunnik

Baumanagement/Direktorat
Stevens Van Dijck, Zoetermeer

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