Das Gelände des ehemaligen Großen Krankenhauses (GZG) in Den Bosch wird Schritt für Schritt in einen neuen Teil des Stadtzentrums verwandelt: das Gasthuiskwartier. Denkmäler erhalten eine neue Funktion, andere Gebäude machen Platz für neue Gebäude. Alles in allem ein Projekt mit einer großen Vielfalt an Gebäuden unterschiedlicher Höhe, Form und Farbe, bei dem die altehrwürdige Handwerkskunst noch immer die Oberhand hat. Ein Interview mit Mariken Gerritsen, Projektkoordinatorin von Bouwcombinatie Gasthuiskwartier VOF, einer Partnerschaft zwischen Heijmans Woningbouw Zuid und Bouwbedrijf Pennings.
Text | Roel van Gils Bild | Baukonsortium Gasthuiskwartier VOF
Im Sommer 2011 verließ das GZG seinen Standort im Zentrum von Den Bosch. Bis zu 5 Hektar eingezäuntes Land wurden "plötzlich" für das Stadtzentrum verfügbar. Heijmans und BAM haben das Gelände vor 10 Jahren gemeinsam gekauft und einen Plan für eine neue Nutzung geschmiedet. "Die Umgestaltung der 5 Hektar in der Bosschen Innenstadt ist ein fortgeschrittenes Puzzle", weiß Gerritsen. "Abriss, Neubau, Sanierung und temporäre Auffüllung müssen sorgfältig aufeinander abgestimmt werden, und das Gebiet muss dauerhaft Teil der Stadt bleiben."
Das Gasthuiskwartier wird ein abwechslungsreiches Gebiet mit imposanten Villen, aber auch ruhigen Straßen und lauschigen Höfen sein.
Das Gasthuiskwartier wird ein abwechslungsreiches Gebiet mit imposanten Stadthäusern, aber auch ruhigen Straßen und lauschigen Innenhöfen sein. "Der städtebauliche Plan wurde von West 8 erstellt, während vier Architekturbüros für die Ausgestaltung der Gebäude hinzugezogen wurden", sagt Gerritsen. "Das kommt der Vielfalt des Fassadenbildes zugute." Das Projekt läuft von 2014 bis 2024. Nach dem Auszug der GZG wurde das ehemalige Krankenhaus abgerissen, woraufhin die Bouwcombinatie 2016 mit dem Umbau des bestehenden zweigeschossigen Untergeschosses begann. "Das Untergeschoss wurde mit einem neuen Deck versehen, das fortan als Parkplatz dient und die Lagerräume für die verschiedenen Häuser beherbergt. Anschließend begannen wir mit der Realisierung von Gebäudeblock A und B auf dem Deck, auf dem wir die letzten 2 Jahre verbracht haben. Das Parkhaus und die ersten 23 Wohnungen und 20 Häuser der beiden Blöcke sind inzwischen fertiggestellt und bezogen."
Die Umsetzung von Baustein C wird derzeit vorbereitet. Gerritsen: "Es handelt sich um 20 Wohnungen und ebenso viele Häuser. Wir werden Anfang nächsten Jahres mit der Umsetzung beginnen. Block D (12 Häuser), E (15 Häuser) und Block F mit 70 Wohnungen und einem 1.500 m² großen Gewerbesockel werden folgen. Darüber hinaus werden wir bestehende denkmalgeschützte Gebäude einer neuen Nutzung zuführen und fünf weitere Wohnungen für Landstreicher bauen. Die Wohnungen befinden sich derzeit im Bau, ebenso wie das Untergeschoss von Block F. Wir rechnen damit, diese um Weihnachten dieses Jahres zu übergeben, danach werden wir mit dem Bau von Block C beginnen. Laut Gerritsen liegt die Herausforderung bei diesem umfangreichen Projekt vor allem in seiner Vielfältigkeit. "Als großes Bauunternehmen sind wir gut darin, Projekte mit einem sich wiederholenden Charakter zu bauen. Das gibt es hier nicht. Hier ist alles einzigartig, es werden die unterschiedlichsten Materialien verwendet und es wird auf altehrwürdige Handwerkskunst gesetzt. Deshalb haben wir viel Zeit und Energie in die Ausarbeitung aller Details, die Phaseneinteilung und die Planung investiert. Das ergibt am Ende ein schönes Bild."
Projekt-Infos
Stahlzäune und Mauergeländer
Als bevorzugter Lieferant des Hauptauftragnehmers Heijmans hat Trahecon das Gasthuiskwartier mit Stahlzäunen, französischen Balkonen und Geländern verschönert und "gesichert".
"Die Herausforderung für uns bestand darin, den Entwurf des Architekten in Stahlkonstruktionen umzusetzen, die auch den Gesetzen und Vorschriften entsprechen, ohne das beabsichtigte Aussehen zu beeinträchtigen", sagt John Loeffen von Trahecon. "Das Projekt zeichnet sich durch eine große Vielfalt an Stahlzäunen aus, darunter etwa 400 laufende Meter Lamellenzäune in verschiedenen Ausführungen und 150 Stück französische Balkone. Wir haben auch die erforderlichen Stahlkonstruktionen in den Gebäuden geliefert, darunter über 375 laufende Meter Wandgeländer in verschiedenen Ausführungen. Die Stärke von Trahecon liegt darin, dass wir alles aus einer Hand liefern, vom Entwurf und der Konstruktion bis hin zur Montage und Lieferung, und sogar schon vorher. Wir denken mit dem Bauunternehmer mit, in der Überzeugung, dass man gemeinsam ein optimales Endergebnis erzielen kann."