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Haarlem Dome-Gefängnis öffnet sich zur Stadt
In der Kuppelhalle wurde eine freistehende Stahlkonstruktion als Einbau installiert.

Das Haarlemer Koepel-Gefängnis öffnet sich der Stadt

Die Restaurierung und Umwidmung des ehemaligen Kuppelgefängnisses in Haarlem steht kurz vor dem Abschluss. "Schon zu Weihnachten dieses Jahres wird das Kino Weihnachtsfilme zeigen können", versichert der Architekt André van Stigt, der für die Restaurierung des nationalen Denkmals von 1901 verantwortlich ist.

Das charakteristische, vom Justizarchitekten Willem C. Metzelaar entworfene Gefängnis, eines von drei Kuppelgefängnissen in den Niederlanden, wurde nach dem Panoptikum-Prinzip gebaut. Bei dem ehemaligen Gefängnis handelt es sich um ein kreisförmiges Gebäude mit vier übereinander liegenden Ringen entlang der Außenwand mit insgesamt 240 Zellen, auf die die Wärter vom großen zentralen Bereich aus einen freien Blick hatten. Die in Haarlem ansässige Panopticon-Stiftung erwarb das Eigentum an dem Kuppelgebäude. Unter dem Motto "Open De Koepel" soll das Gefängnis einer neuen öffentlichen Nutzung zugeführt werden, darunter eine Universität, ein Kino, ein Innovationszentrum für kleine und mittlere Unternehmen sowie ein Spielemuseum und ein Ausstellungsraum.

Kino im neu gegrabenen Untergeschoss des DomeENT ID16119
Das Kino wird sich im neu gegrabenen Keller befinden.

Dem Gebäude zuhören

Laut Van Stigt besteht das Wesentliche bei der Sanierung von Denkmälern darin, "auf das Gebäude zu hören". "Man muss die Qualitäten des Gebäudes nutzen, indem man eine geeignete Nutzung für es findet und die Einschränkungen beseitigt. Nur dann kann man ihm eine neue Nutzung geben, die erschwinglich, zeitgerecht und für die Nutzer angemessen ist.

Eine der größten Schwierigkeiten war die Akustik in dem riesigen Raum unter dem Kuppeldach. Auf der Innenseite des Daches wurde eine 8 cm dicke Isolierschicht angebracht, die wiederum mit einer 8 cm dicken Schalldämmung und Stoff bedeckt wurde. Van Stigt: "Das Ergebnis ist, dass der Nachhall von 7 Sekunden auf 1,4 Sekunden reduziert wurde und die Halle zu einer Arbeitsumgebung geworden ist." Im Dach durften keine zusätzlichen Fenster eingebaut werden. Um dennoch genügend Licht zu erhalten, wurden große LED-Paneele als Gegenstück zu den vorhandenen Oberlichtern installiert.

Praktisch energieneutral

Die Zellen sind mit schalldämmenden Wänden ausgestattet. Um mehr Licht in diese künftigen Arbeits- und Lernräume zu bekommen, wurde mit Genehmigung der Nationalen Agentur für Kulturerbe ein neues vertikales Fenster mit einer tiefen Sprosse unter dem bestehenden Zellenfenster mit Sprossen eingebaut. Die Sprossen befinden sich weiterhin auf der Außenseite, es wurde lediglich Isolierglas eingesetzt. Die alten Fallrohrschächte werden für die Belüftung genutzt. Diese Lösung macht das gesamte Gebäude praktisch energieneutral.

Der Zugang zu den Zellen erfolgt über die ursprünglichen Galerien, Wendeltreppen und zwei neue Treppenhäuser. Wenige Meter davon entfernt wurde eine freistehende runde Stahlkonstruktion aus drei Schichten errichtet. Diese Struktur verfügt über große Glasfassaden, die verschiedene Arbeits- und Besprechungsräume abschirmen. Die Etagen sind über Stege mit den Galerien verbunden. "Architektonisch geht es um eine zurückhaltende und funktionale Einbindung", sagt Van Stigt, so dass man den monumentalen Raum unter dem Kuppeldach überall miterleben kann.

Arbeiten an der Installation in der Kuppelhalle
Arbeiten an der Installation in der Kuppelhalle.

Neuer Keller

Die Funktionen, die kein Tageslicht benötigen, wie die sechs College-Kinosäle und Installationsräume, werden in einem neuen Untergeschoss untergebracht. Um dieses Untergeschoss zu errichten, wurden zunächst Spundwände entlang der Innenwand gerammt und die Gründungspfähle sowie ein neuer Boden eingebaut. Dieser Boden hat in der Mitte eine kreisförmige Öffnung mit einem Durchmesser von 16 m. Von dieser Öffnung aus wurde der Kellerraum fünf Meter tief ausgehoben. In den sechs Sälen mit insgesamt sechshundert Sitzplätzen können am Vormittag Vorträge stattfinden. Den Rest des Tages können Filme im Film Dome gezeigt werden. Van Stigt: "Mit diesem Ansatz konnten wir das Projekt nicht nur viel schneller und im Rahmen des Budgets realisieren, sondern auch das Prinzip des 'Open De Koepel' für Haarlem erfüllen."    

Neue 'unsichtbare' Decke in De Koepel Haarlem

Im Auftrag der HBB-Gruppe, die mit der Renovierung des monumentalen Haarlemer Koepelgevangenis beauftragt ist, fertigten Rinkel und Smit Bouw nicht weniger als 2 700 Quadratmeter schallisolierte Decke an. Zuvor hängte sie 360 vorgefertigte Elemente unter das bestehende Kuppeldach. Doch wer nach oben schaut, sieht kaum etwas davon. 

Die Montage der vorgedämmten Dachelemente in 35 Metern Höhe - das größte ist 3,7 Meter mal 2,35 Meter groß - war auch für Rinkel und Smit Bouw eine große Herausforderung, sagt Jan Willem Smit. Und das, obwohl sich das Bauunternehmen aus dem nordholländischen Wervershoof nicht gerade vor schwierigen Aufgaben drückt. "Wir haben uns ziemlich auf Arbeiten spezialisiert, die andere nicht machen wollen oder sich scheuen. Das ist wahr", sagt Smit. "Oft handelt es sich um einmalige Projekte. Wir möchten alle paar Jahre einmal etwas ganz Besonderes machen, auf das man auch Jahre später noch mit Stolz zurückblicken kann."

Der Haarlemer Koepel, ein ehemaliges Gefängnis und heute ein nationales Denkmal, hat lange auf eine neue Nutzung gewartet. "Unter dem Zinkdach war es ein gigantischer Resonanzkörper", erklärt Smit. "Also wurde es komplett mit Spritz-PUR wärmegedämmt. Wir haben uns um die Schalldämmung gekümmert." Dazu wurde das bestehende Dach komplett nachgebaut. "Dazu haben wir zwischen den vorhandenen Sparren Dachkästen mit bedrucktem Stoff angebracht."

Im Vorfeld wurden Fotos von der bestehenden Decke gemacht und auf den Stoff gedruckt. Die Leinwände wurden auf isolierte, vorgefertigte Dachboxen gespannt. Dadurch blieb die Aussicht für diejenigen, die im Dome nach oben blicken, unverändert. Smit: "Die Vorbereitung war eine ziemliche Herausforderung. Alles musste genau gezeichnet werden. Am Ende haben wir 270 Elemente aufgehängt." 

Der Dome zurück im dauerhaft schönen Anstrich

Die Umgestaltung des ehemaligen Gefängnisses De Koepel in Haarlem ist nun deutlich sichtbar. HAM Vastgoedonderhoud aus Velsen-Noord ist als professioneller Anbieter von Dienstleistungen rund um die Instandhaltung von Immobilien für den Innen- und Außenanstrich des Gebäudes verantwortlich, der von der HBB-Gruppe in Auftrag gegeben wurde. 

Die Malerarbeiten an der 120 Jahre alten Kuppel, die eine neue Funktion erhalten soll, sind eine anspruchsvolle Aufgabe. So wurde mit Hilfe von Hubarbeitsbühnen und vier Farbspritzern die Stahlkonstruktion auf der Innenseite des monumentalen Kuppeldachs in vier Wochen mit einem neuen Anstrich, Sigma Nova Spray, versehen. Die erfahrenen Maler trugen mit einem Farbspritzgerät auch eine Latexbeschichtung auf die Wände und Decken der 240 Zellen auf. An den Zellentüren und Fensterrahmen wurden die ursprünglichen Farben wiederhergestellt, und auch die Geländer an den drei Perimetern wurden gestrichen. In den Kinosälen im neuen Untergeschoss wurden die Wände gestrichen und die Holzvertäfelungen und Treppen lackiert. Schließlich wurden die Fensterrahmen an der Außenseite des Nationaldenkmals gestrichen.

HAM Property Maintenance - gegründet im Jahr 1894 - ist ein erfahrener Partner für Maler- und Bauarbeiten. Auch für Renovierungen, Holzfäulnis- und Betonsanierungen, Fassadenpflege und einen Wartungsplan können Sie sich an HAM Vastgoedonderhoud wenden.

Informationen zur Konstruktion

Kunde
C.V. de Koepel i.o.v. stichting Panopticon

Architekt & Baumanagement
Architectenbureau J. van Stigt BV, Amsterdam

Umsetzung
HBB-Gruppe, Heemstede

Konstrukteur
van Rossum Beratende Ingenieure

Installationen
Unica Bauprojekte

Bauzeit
Sommer 2020 - Dezember 2021

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