Mit dem gleichen Budget doppelt so viele Häuser renovieren

No-regret-Maßnahmen

Bei Wohnungsbaugesellschaften werden die Häuser oft in großer Zahl gleichzeitig renoviert. Dies beinhaltet ein umfangreiches Maßnahmenpaket, oft im Zusammenhang mit der Nachhaltigkeit. Da stellt sich schnell die Frage: Was ist schlauer? Setzen wir auf die besten verfügbaren Maßnahmen auf einmal? Oder soll man vorsichtig sein, den Markt genau beobachten und schrittweise renovieren?

Diese Frage spielte auch für die Wohnungsbaugesellschaft Ressort Wonen eine Rolle, als es um die Renovierung von acht Häusern in Rozenburg ging. Sie entschied sich nicht für eine Ausschreibung, bei der der Auftrag an den günstigsten Bieter geht, sondern für die Methode der ergebnisorientierten Zusammenarbeit / "RGS-Methode" von Spit Projects. Gemeinsam formulierten sie das Ziel und die Zielgruppe und suchten dann nach dem günstigsten Weg, dieses Ziel zu erreichen. Nach der Durchführung der Renovierungsarbeiten bleibt Spit Projects für die Instandhaltung der Häuser verantwortlich. 

Zielbestand

In einem Startdokument wurden die Ziele inventarisiert und aufgeschrieben. "Energieziele spielen im Moment die Hauptrolle", weiß Wouter van Iterson, Co-Direktor von Spit Projects, aus Erfahrung. "Heute kostet es leicht 130.000 Euro, ein durchschnittliches Haus energieneutral zu machen. Außerdem muss das Haus so instand gehalten werden, dass es noch 25 bis 50 Jahre halten kann. Wir unterstützen unsere Kunden dabei, ihr Budget so klug wie möglich einzusetzen." 

NOM versus LEV

In Rozenburg wurde nach Beratungen beschlossen, sich nicht für NOM-Häuser (Zero-Meter), sondern für LEV-Häuser (Low Energy Consumption) zu entscheiden. Die Energierechnungen werden nach der Renovierung nicht niedrig bleiben. Eine Entscheidung, die laut Van Iterson durchaus Vorteile bietet. "Der Ruf nach einem Ausstieg aus der Nutzung fossiler Brennstoffe ist im Moment sehr laut, was bedeutet, dass die Entwicklungen in diesem Bereich an Dynamik gewinnen. Wer also jetzt endgültige Entscheidungen trifft, läuft Gefahr, sich von den kommenden Innovationen auszuschließen. In diesem Zusammenhang ist es besser, sich für No-Regret-Maßnahmen zu entscheiden, also für Entscheidungen, die man nicht bereuen wird.

Infrarot-Fußbodenheizung

Spit Projects zählt die Isolierung der Außenhülle, den Einsatz von Niedrigenergieanlagen und Infrarot-Fußbodenheizungen zu den Maßnahmen, die nicht bereut werden. "In Rozenburg konnte durch diese Maßnahmen der Erhaltungsbetrag auf 75.000 € pro Haus gesenkt werden, so dass Ressort Wonen mit demselben Budget doppelt so viele Häuser renovieren konnte." Der Einsatz von Infrarot-Fußbodenheizungen ist noch relativ unbekannt. Bei dieser kostengünstigen Form der Strahlungsheizung wird nicht die Luft erwärmt, sondern die Personen und Gegenstände. Die Strahlungselemente werden unter dem Bodenbelag verlegt und sind somit nicht sichtbar. Der Stromverbrauch wird durch die Installation von Sonnenkollektoren ausgeglichen. "Die Serialisierung von Projekten erfordert spezifische Kenntnisse. Bei Spit Projects haben wir die Fachleute, die sich mit der Kombination von Renovierung und Instandhaltung in Verbindung mit energetischen Verbesserungen auskennen. Sie bieten gut durchdachte Lösungen an".