Am Van der Madeweg in Amsterdam-Duivendrecht wurde Anfang März eines der größten Holz-Hybrid-Bürogebäude Europas fertiggestellt: die neue niederländische Zentrale von DPG Media. Gemeinsam mit Bauunternehmer Ron Nijs von BESIX Nederland blicken wir auf ein beeindruckendes Bauprojekt zurück, bei dem Holz eine besondere Hauptrolle spielt.
Mit 'Mediavaert' setzen die DPG Media und ihre Entwicklungs- und Baupartner einen positiven Impuls für das Medienunternehmen und die Umwelt. Dank der Verwendung von 6.500 m³ Holz beim Bau weist das neue Gebäude nur geringe CO2-Emissionen auf. In Kombination mit der Verwendung von (teilweise) recyceltem Beton, in den Niederlanden hergestellten keramischen Fassadenplatten, einem Wärme- und Kältespeichersystem mit Wärmepumpen, Sonnenkollektoren und einem flexiblen Installationskonzept wurde ein außergewöhnlich nachhaltiges Gebäude realisiert, das im Juni vollständig in Betrieb genommen werden soll. Neben der Verwendung von Holz wird auch der Begrünung besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Mehrere Dachgärten, ein begrünter Verkehrsbereich und ein begrünter Innenbereich mit 13 4,5 und 6 Meter hohen Bäumen sorgen für eine angenehme Arbeitsatmosphäre und fördern das Wohlbefinden und die Gesundheit der Mitarbeiter von u.a. Het Parool, de Volkskrant, Trouw, Qmusic, NU.nl, vtwonen und Libelle.
Nijs ist besonders beeindruckt von der hybriden Kombination aus Holz, Beton und Stahl in Mediavaert. "Der Bau des neuen Hauptsitzes war sowohl für BESIX als auch für mich persönlich eine interessante Lernerfahrung", sagt er. "Der Holzbau ist eine relativ neue Branche, die auf dem Markt oft noch mit Misstrauen betrachtet wird. Mit dem Bau von Mediavaert zeigen wir jedoch, dass wir auch vor Innovationen und anspruchsvollen Projekten nicht zurückschrecken. Für die Durchführung des Baus haben wir sorgfältig die richtigen Partner gesucht. Und um den Bau und die Installationen im Detail zu koordinieren, haben wir uns stark auf BIM verlassen. Dieser Ansatz hat sich als sehr gut erwiesen. Während des Baus kam es zu keinen größeren Konflikten."
Eines der schönsten Elemente des neuen Gebäudes, so Nijs, sind die beeindruckenden Wendeltreppen im Atrium. "Wegen der großen Dimensionen dieser Treppen wurden Stahlkonstruktionen gewählt. Während die Außenseite weiß lackiert wurde, ist die Innenseite stilvoll mit Stufen, Setzstufen und Wangen aus Eiche verkleidet. Damit passt die Treppe perfekt zu dem Holz-Hybrid-Charakter des Gebäudes". Er lobt auch die dreigeschossigen hohen Säulen und die vielen Sichtarbeiten in diesem Projekt. "Mitarbeiter und Besucher können die Hauptrolle von Holz an allen möglichen Stellen erleben."
Der 44.000 Quadratmeter große Neubau der DPG Media wurde in nur 27 Monaten Bauzeit fertiggestellt. Mit dem Bau des Parkhauses wurde Ende 2021 begonnen, sagt Nijs. "Das Untergeschoss besteht vollständig aus Beton. Darüber wurde eine Holz-Hybrid-Konstruktion mit Holzböden, -balken und -stützen gewählt, die in nur sieben Monaten errichtet und weitgehend belassen wurde. Auf die Holzböden wurde eine Betondruckschicht gegossen, die die natürlichen Bewegungen des Holzes aufnimmt, die notwendige Steifigkeit gewährleistet und zum gewünschten Schallschutz beiträgt. Auch die drei Stabilitätskerne sind aus Beton, während für die Auskragung eine mit Holz ausgefüllte Stahlkonstruktion gewählt wurde." Alle hölzernen Konstruktionselemente wurden mit einer speziellen Beschichtung behandelt, sagt er. "Um das Holz auch während der Bauphase zu schützen, wurden die Bauteile so lange wie möglich eingepackt. Schließlich kann man einen Schaden nicht einfach ausbessern." Während der Bauarbeiten wurde auch der Feuchtigkeitsgehalt des Holzes ständig überwacht. "Hier haben wir eine strengere Vorgabe als der Holzbauer gemacht, damit wir immer auf der sicheren Seite waren."
Die Wahl von Holz war vor allem durch die Schnelligkeit motiviert, mit der der Bau durchgeführt werden konnte, sagt Nijs. "In der Rohbauphase konnten 1.400 m² Bodenfläche pro Woche realisiert werden, einschließlich der Balken und Stützen! Außerdem ist das Material wesentlich leichter als Beton, wodurch das Fundament weniger belastet wird. Außerdem ist Holz etwas Besonderes und besser für die Umwelt. Im Vergleich zu traditionellen Bauweisen, wie z.B. dem Betonbau, entstehen bei der Holzproduktion deutlich weniger CO2- und Stickstoffemissionen. "Holz ist ein erneuerbares Produkt. Während des Wachstums nehmen die Bäume CO2 auf, das im Material gespeichert bleibt. Auch nach der Verarbeitung. Wenn man von 622 kg CO2 pro m3 Holz ausgeht, bleiben in der Konstruktion von Mediavaert nicht weniger als 4.043.000 kg CO2 gespeichert! Das ist mehr als genug, um den Beton der Stabilitätskerne und Druckschichten auszugleichen. Die Verwendung von Holz trägt auch zu einem ästhetisch ansprechenden Arbeitsumfeld bei.