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Ultraluxushotel lässt ehemaligen Justizpalast unversehrt
Junior-Suite (Bild: Jonathan Maloney)

Ultra-Luxushotel lässt ehemaligen Justizpalast unversehrt

Rosewood Hotel Amsterdam

Das größte Nationaldenkmal an den Amsterdamer Grachten wurde in nur etwas mehr als vier Jahren in ein ultraluxuriöses Rosewood-Hotel mit der Pracht vergangener Zeiten umgewandelt. Das ehemalige Waisenhaus (1665) und spätere Justizpalast (1825) ist jetzt ein Sechs-Sterne-Hotel mit 134 Zimmern, drei Restaurants, einer Bar, mehreren Tagungsräumen, einem Ballsaal, drei Innengärten und einem Spa mit Swimmingpool. Kentie Architecten entwarf den Entwurf für die Umgestaltung unter Berücksichtigung der Geschichte des Gebäudes, der architektonischen Veränderungen im Laufe der Jahre sowie seiner Funktion im Stadtzentrum von Amsterdam.

Kentie Architecten verfügt über langjährige Erfahrung bei der Restaurierung historischer Gebäude und deren Umwandlung in Luxushotels. So hat das Büro bereits das ikonische American Hotel, das Grand Hotel Amrâth (Scheepvaarthuis) und das SOHO House in Amsterdam entworfen. "Aufgrund dieser Erfahrung waren wir auch am Rosewood Hotel beteiligt", sagt Manon Becking, Architektin und Partnerin bei Kentie Architecten. "Im Jahr 2012 haben wir den Entwurf für die Umgestaltung erstellt, gefolgt von einer langen Beratungsphase mit dem Bauherrn und der Abteilung für Denkmäler und Archäologie der Gemeinde. Im Jahr 2015 haben wir die bestehende Situation erfasst und aufgezeichnet und den Berater bei der Erstellung der bauhistorischen Berichte unterstützt. Außerdem begannen wir zu dieser Zeit mit dem Vorentwurf und der endgültigen Planung, auf deren Grundlage 2020 mit der Entkernung und dem Abriss des Gebäudes begonnen werden konnte."

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Das größte Nationaldenkmal an den Amsterdamer Grachten wurde in nur etwas mehr als vier Jahren in ein ultraluxuriöses Rosewood-Hotel mit der Pracht vergangener Zeiten umgewandelt (Bild: Brenda van Leeuwen).

Fast 6.000 m2 zusätzliche Fläche

"Wir haben uns vor allem von dem Gebäude selbst inspirieren lassen", betont Becking. "Das Rosewood Hotel befindet sich in einem wunderschönen denkmalgeschützten Gebäude mit sehr schönen und charakteristischen Räumen, die im Laufe der Zeit überfüllt waren. So waren beispielsweise die Höfe voll mit Nebengebäuden, die in unserem Entwurf entfernt wurden. Wir haben uns wirklich auf das Wesen des Gebäudes um 1825 besonnen, als es zum Justizpalast umgebaut wurde. Aber auch in das späte 19. Jahrhundert, als das Innere nach einem Entwurf des Architekten W.C. Metzelaar umfassend umgestaltet wurde. In den Archiven fanden wir Hinweise darauf, dass Teile des Gebäudes neu eingedeckt wurden. Zusammen mit den Kellern auf zwei Ebenen unter den Innenhöfen wurden fast 6.000 m2 zusätzlicher Raum geschaffen.

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Badezimmer mit Blick auf den Kanal. (Bild: Jonathan Maloney)

Atmosphäre vergangener Zeiten

Damit steigt die Gesamtfläche des Rosewood Hotels auf über 20.000 m2, so Becking. Dennoch wird es "nur" 134 Zimmer im Hotel geben. "Die übrigen Räume sind hauptsächlich allgemeine Bereiche für Veranstaltungen und Meetings. Darüber hinaus wird das neue Untergeschoss Platz für ein großes Wellness-Center mit Hallenbad sowie für die Servicebereiche und die Küche des Hotels bieten, die moderne Einrichtungen mit der Atmosphäre vergangener Zeiten verbinden werden. Als Beispiel nennt Becking die ikonische Fassade des Justizpalastes, die teilweise gestrichen wurde, um Graffiti-Schmierereien zu verhindern. "In Absprache mit Monumentenzorg wurde die Natursteinfassade gereinigt und so restauriert, dass sie wie zu Beginn des 20. Darüber hinaus haben wir die Türen im Vestibül durch Tore ersetzt und so - in Kombination mit verschiedenen bau- und farbgeschichtlichen Restaurierungen - einen eindrucksvollen Übergangsraum von außen nach innen geschaffen. Der zentrale Eingang und das Foyer erstrahlen wieder in altem Glanz und alle monumentalen Innenfenster wurden mit einer Holzimitation versehen. Nicht zuletzt wurden die breiten Flure im Gebäude erhalten und in den Erweiterungsbau fortgeführt."

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Fotografie von Danielle Siobhán, www.daniellesiobhan.com

Fokus auf Nachhaltigkeit

An der Prinsengracht wurden zusätzliche Eingänge für das Restaurant, die Tagungsräume und den Wellnessbereich geschaffen, um die verschiedenen Besucherströme sauber zu trennen, sagt Becking. "Außerdem wurde viel Wert auf Nachhaltigkeit gelegt. So wurden beispielsweise WKO-Quellen installiert und das Gebäude wurde, wo möglich, isoliert und komplett mit isolierendem Vakuumglas ausgestattet. Die Lüftungsgeräte sind unsichtbar in den Hauben des Gebäudes verborgen." Das Innendesign wurde von Piet Boon und Sagrada entworfen, wobei Kentie Architects hauptsächlich eine koordinierende Rolle spielte. 

Wenige Wochen nach der Eröffnung blickt Becking auf ein schönes, umfangreiches und anspruchsvolles Projekt zurück, bei dem die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten sehr angenehm war. "Mit der offiziellen Eröffnung am 1. Mai haben wir eine weitere tolle Referenz zu unserer beeindruckenden Liste hinzugefügt. 

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