Viele städtebauliche Entwicklungen gehen von einem idealen Endbild aus. Die Schritte, die während dieser Entwicklung stattfinden, wie die Bauphase oder umliegende Bauprojekte, werden ignoriert. Dies stellt Theo van Kampen, Senior Consultant bei Aboma, fest. Er plädiert dafür, Entwurf und Ausführung enger miteinander zu verknüpfen. Und das fängt bei der "Hardcore"-Sicherheit an.
Van Kampen berät und unterstützt seine Kollegen in Sachen Umweltsicherheit bei Bauprojekten. "Wir befassen uns mit Fragen, die die Sicherheit der unmittelbaren Umgebung betreffen", erklärt er. "Denken Sie an herabfallende Gegenstände, sich drehende Kräne und den an- und abfahrenden Baustellenverkehr".
Van Kampen fährt fort: "Um diese Sicherheit zu gewährleisten, folgen wir den Richtlinien der Bauverordnung. Eine wichtige Richtlinie betrifft die Festlegung der Sicherheitszone auf dem Bau. Dies ist der Bereich, in dem man sich bei Abbruch-, Hebe- oder anderen riskanten Arbeiten aufhalten muss. Die Bauverordnung schreibt auch die Einsetzung eines Sicherheitskoordinators für den unmittelbaren Bereich vor. Darüber hinaus können die Gemeinden gemäß der Bauverordnung verlangen, dass der Bauherr vorab konsultiert wird und/oder dass mit dem Antrag auf Erteilung einer Umweltgenehmigung ein Sicherheitsplan vorgelegt wird. Während des Baus sind die Gemeinden befugt, die Sicherheit durchzusetzen. Die Bauverordnung wird ab dem 1. Juli 2022 im Rahmen des Umweltgesetzes durch die Verordnung über Bauarbeiten für eine lebenswerte Umwelt ersetzt.
"Bei der Einhaltung der Sicherheitsrichtlinien der Bauordnung wird zu viel Wert darauf gelegt, wann der Bauunternehmer mit dem Bau beginnt", argumentiert Van Kampen. "Es ist besser, die Richtlinien bereits in der VO-Phase des Projekts umzusetzen. Mein Rat an den Stadtplaner lautet daher: Betrachten Sie das Projekt mit den Augen des Bauunternehmers. Beziehen Sie Dinge wie die Sicherheitszone, Baustraßen und umliegende Projekte in Ihren Stadtplan ein. Stellen Sie sicher, dass das zu entwickelnde Gebiet für den potenziellen Käufer oder künftigen Nutzer während der Bauarbeiten attraktiv aussieht. Visualisieren Sie die verschiedenen Schritte des Projekts und beziehen Sie die Umgebung mit ein. Auf diese Weise schaffen Sie Verbindlichkeit und der Entwicklungs- und Bauprozess verläuft reibungsloser und effizienter.
"Wichtig ist, dass man so früh wie möglich konkret wird", so Van Kampen weiter. "Das ist gar nicht so kompliziert. In der VO-Phase sind die Höhe des Gebäudes, die Hublast und die zu hebenden Elemente bereits bekannt. Darauf aufbauend kann man die Sicherheitszone der Konstruktion, die Hebezone und den Hebebereich bestimmen. Und wenn man weiß, wo der Abladebereich ist, kann man den An- und Abfuhrweg geschickt festlegen. Die VO-Phase ist auch die Zeit, in der eine Risikoanalyse in Absprache mit den umliegenden Parteien durchgeführt wird. Hierin liegt eine wichtige Aufgabe für den Sicherheitskoordinator der unmittelbaren Umgebung.
Van Kampen berät nicht nur auf Projektbasis, sondern auch auf nationaler Ebene über die Umweltsicherheit von Projekten. "Koordinierung ist auch hier das Schlüsselwort. Zwischen den Gemeinden, aber auch zwischen Gemeinden, Umweltdiensten und Straßenbehörden. Je besser die Koordination ist, desto klarer ist die Rolle aller. Und das wiederum führt zu konkreteren Anforderungen an Entwickler und Bauherren. Auf diese Weise können wir gemeinsam den 'nächsten Schritt' in Richtung einer sicheren, gut organisierten gebauten Umwelt machen.