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Vom Bürogebäude zum Flachbau
Um die Wohnfunktion zu ermöglichen, wurden alle Gebäudeteile bis auf den Rohbau entkernt und neu aufgebaut.

Vom Bürogebäude zum Wohnhaus

Bei der Umgestaltung von Gebäuden ist sehr viel möglich, vorausgesetzt, man kann sich anhand der ursprünglichen Berechnungen, Zeichnungen und Fundamentdaten ein vollständiges und zuverlässiges Bild von der Struktur machen. Das Ingenieurbüro SWINN bewies dies bei der Umwandlung des ehemaligen UWV-Büros in Den Haag in einen hochwertigen und nachhaltigen Wohnkomplex.

Text | Lieke van Zuilekom   Bild | Slokker Bouwgroep

"Vor dem Kauf haben wir eine kurze Voruntersuchung über die technischen Möglichkeiten der Bausteine durchgeführt", sagt Erik Verweij, Projektleiter bei SWINN. "Anschließend haben wir die Studie im Auftrag von Amvest Development Real Estate vertieft. Wir haben berechnet, ob die (teilweise überdachten) Technikflächen in den oberen Stockwerken entfernt werden können, um Platz für zwei neue Wohngeschosse zu schaffen. Dabei haben wir ausdrücklich die neuesten Normen und das Pflichtenheft unseres Auftraggebers berücksichtigt. Amvest wollte keine Leichtbauweise, sondern solide Gebäude mit massiven, möglichst betonierten Böden. Das war aus mehreren Gründen machbar. Zum einen wurden die drei Blöcke aus den 1970er Jahren mit ausreichenden Kapazitätsreserven in der Konstruktion ausgelegt. Zum anderen waren die Bodenbelastungen der Bürofunktionen etwas höher als die heutigen Wohnbaulasten. Außerdem hat sich das Gebäude bereits bewährt, so dass die bautechnischen Normen Spielraum lassen, dem Bauwerk etwas mehr Kapazität zuzuweisen." SWINN kartierte alle neutralen Zonen in den Geschossdecken, um beispielsweise Ausschnitte für Lüftungskanäle vorzusehen. Für die verbleibenden Aussparungen wurden alle Böden überprüft. Wo es nötig war, wurde die Struktur repariert und mit einer Klebebewehrung verstärkt.

Bei dem Entwurf von PBV Architects und Klunder Architects wurden die Fassaden der Gebäudeblöcke bis auf den Rohbau zurückgebaut und neu errichtet. "Die untere Schicht mit Mauerwerksrahmen wird von der bestehenden Tragstruktur aufgenommen, mit lokalen strukturellen Ergänzungen", sagt Verweij. "Darüber wurde eine Fassadenverkleidung gewählt, um Gewicht zu sparen." Ursprünglich waren alle Gebäudeblöcke durch eine Bürobrücke im 2. und 3. Stockwerk verbunden. "Zwischen Gebäudeblock 1 und 2 wurde diese Verbindung entfernt. Stattdessen wurde die Verbindung zwischen den Blöcken 2 und 3 erweitert, indem Wohnungen im Erdgeschoss und im ersten Stock hinzugefügt wurden. So ist ein U-förmiger Wohnblock entstanden. Alle Gebäudefassaden haben Balkone, die leider nicht von den Bodenkanten getragen werden konnten. Stattdessen sind die Balkone selbsttragend. Alle Balkone haben einen direkten Übergang zum Tiefgaragendeck oder sind vom Boden des neuen Gebäudes abgehängt. Unter dem Parkdeck wurde eine stählerne Stützkonstruktion angebracht, die die Lasten weiter in die bestehende Struktur ableitet."

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