Große Dimensionen sind beim Bau von Distributionszentren eher die Regel als die Ausnahme. Aber eine Höhe von 35 Metern ist selbst im Verteilerland extrem. Für das Transportunternehmen Coenen Boxmeer ist dies jedoch der Weg, um die Bodenfläche maximal auszunutzen.
Coenen Boxmeer zieht von Boxmeer in das Gewerbegebiet Laarakker in Haps um. Dort wird das Unternehmen ein 23.000 m² großes Grundstück an einem exponierten Standort an der Autobahn A73 beziehen. Martens Bouw hat den Auftrag, darauf ein vollautomatisches Lager für Kühl- und Tiefkühlprodukte zu errichten. Das DC wird auch nachhaltig sein. Die automatischen Kräne und Rollenbahnen werden mit minimalen Kälteverlusten arbeiten. Das Dach wird mit Sonnenkollektoren ausgestattet, und die Restwärme wird für die Beheizung der Büros, der Verpackungshalle und der LKW-Waschanlage genutzt.

Da sich das Distributionszentrum an einem exponierten Standort befinden wird, wurde Martens Bouw - das den Zuschlag für das Projekt im Rahmen eines Design & Construct-Vertrags erhielt - nachdrücklich aufgefordert, dem Distributionszentrum ein attraktives Aussehen zu verleihen. “Das hat uns auf die Idee mit den Höhenunterschieden gebracht”, sagt Peter Martens, Direktor/Eigentümer von Martens Bouw. “Die gestaffelte Struktur von Expeditionsgebäude, Kommissioniergebäude und Büro fiel sowohl Coenen als auch der Welstandcommissie sofort ins Auge.” Auch die dynamischen Dri-Design-Fassadenpaneele verleihen dem neuen Gebäude ein besonderes Flair.
Das Expeditionsgebäude benötigte ein kräftiges Fundament, das alles tragen kann, was in dem 35 Meter hohen Gebäude untergebracht ist. Martens: “Eine Pfahlgründung wurde komplex und kostspielig. Es erwies sich als effizienter, den Boden bis auf 3,5 Meter auszuheben, den entstehenden Sand mit einem Bindemittel zu mischen und verdichtet wieder einzubringen. So entstand ein sehr tragfähiges Fundament. Die Abmessungen waren eine Herausforderung. In allen Richtungen hatten wir eine Größentoleranz von weniger als 10 Millimetern, was bei einer so großen Fläche extrem wenig ist.”
Das Expeditionsgebäude wird in Silobauweise errichtet. Die Regale bilden die Stützen für die Fassaden und das Dach. Eine isolierte Trennwand bildet die Abgrenzung zwischen dem Kühlhaus und der großen Gefrierzelle. In der Mitte des Gebäudes befindet sich das Multi-Shuttle-System, das die Kisten transportiert.

Eine zusätzliche Herausforderung ist der Zeitdruck. Um pünktlich zu liefern, arbeitet Martens Bouw in drei Bauabläufen. Dabei hat sie es mit großen Zahlen und extremen Dimensionen zu tun. “Eigentlich ist die Baustelle sehr großzügig”, erklärt Martens. “Aber wegen der großen Mengen müssen die Dämmplatten trotzdem just-in-time geliefert werden. Diese fangen auch viel Wind, besonders in großer Höhe. Wir mussten die Montage mehrmals unterbrechen.”
Corona ist inzwischen keine Herausforderung mehr, aber der Spaß ist ein anderer, meint Martens. “Bei den Treffen sind nur einige wenige physisch anwesend, die anderen nehmen über Teams teil. Aber wir sollten froh sein, dass es diese Möglichkeit gibt. Unter anderem deshalb liegen wir gut im Zeitplan. Während der bevorstehenden Bauferien kann Coenen die Gefrierzellen auf -20°C einstellen.”
Informationen zur Konstruktion
Kunde
CB Greenwarehouse & Transportunternehmen Coenen, Boxmeer
Planung&Bau
Martens Bouw, Beugen
Leitender Bauingenieur
Ingenieurbüro Verhoeven und Leenders, Volkel
Bauwesen
RvB Infra Harderwijk, Harderwijk
Gefrieranlagen
Top Cold Control, Nieuwkuijk
E-Installationen
Elektro Technisch Buro Nabuurs, Boxmeer
W-Installationen
Gebr. Janssen, Beugen
Bauzeit
September 2020 - Juli 2021