Vertriebszentren werden immer größer, komplexer und nachhaltiger. Gleichzeitig müssen diese Gebäude oft unter dem Zeitdruck der Inbetriebnahme realisiert werden. Bei der Realisierung ist die Bauorganisation kein Zuckerschlecken. Die tägliche Zusammenarbeit mit dem koordinierenden Auftragnehmer und den Nebenunternehmern ist eine Notwendigkeit, sagen die Installateure Ronald Duits (Kromwijk Elektrotechniek BV), Peter Moddejongen (vanPanhuis Hoogeveen) und Martien van de Beek (Unica Fire Safety). "Nur als Team kann man einen solchen Komplex unter Zeitdruck realisieren."
Die drei Projektleiter arbeiten gemeinsam an der Verwirklichung des neuen Hauptvertriebszentrums/Büros des Bekleidungsriesen Scotch & Soda in Hoofddorp-Zuid. In einem "Pioniergebiet" der Schiphol Area Development Company (SADC), zwischen der A4 und der Schiphol-Linie und mit zahlreichen großzügigen Gewerbeflächen in der Pipeline. Das Lager für Scotch & Soda wird im Auftrag von Minerva Development gebaut und umfasst rund 20.000 Quadratmeter. Das neue Gebäude verfügt über 16 Laderampen, ein 1.200 Quadratmeter großes Büro und ist vollständig unterirdisch angelegt, mit Parkplätzen für 100 Autos. Die Gebäude werden in traditioneller Bauweise aus Stahl mit Betonsockel, Stahldächern und Sandwichpaneelen errichtet. Ein vollelektrisches Gebäude, das in Windeseile zwischen Oktober 2021 und Mai 2022 nach der Nachhaltigkeitszertifizierung WELL Building Standard fertiggestellt wird. Dies ist das erste und einzige Zertifizierungssystem, das speziell auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Gebäudenutzer ausgerichtet ist.
In diesem Frühjahr findet ein wahrer Endspurt in der Ausführung statt. Um es vorwegzunehmen: Ende März stand der Fassadenabschluss des Büroteils noch aus, während das Lager bereits im April geliefert wird. "Die Zusammenarbeit mit dem Hauptauftragnehmer DIJKHAM bouw ist ausgezeichnet", sagt Duits, Projektleiter E-installations. "Unser Kunde vergibt fast alle ausführenden Arbeiten an Subunternehmer, so dass in der Endphase der Fassadenabschluss, die Montage und die Ausbauarbeiten parallel laufen. Jeder will in letzter Minute ins Gebäude kommen." Die Projektleiter der Bauparteien haben deshalb gemeinsame Besprechungstage (einmal pro Woche). "Das kann nur notwendig sein", sagt Moddejongen. "Nur als Team kann man ein solches Projekt pünktlich realisieren. Auch die menschliche Komponente ist wichtig.
Wir hatten im letzten Jahr unter anderem mit steigenden Materialpreisen, längeren Lieferzeiten und koronabedingten Ausfällen zu kämpfen. Gleichzeitig hat der Architekt Wünsche und Anforderungen, und der Endnutzer möchte das Gebäude pünktlich in Betrieb nehmen. Dann muss man wirklich zusammenarbeiten, um eine Dynamik zu erzeugen, wenn es sein muss.
Moddejongen ist als Projektleiter des W-Installateurs vanPanhuis Hoogeveen (Teil der Top Installatiegroep) von der Kanalisation bis zur Steuerungstechnik - also von Anfang bis Ende - an dem Projekt beteiligt. Das Gleiche macht Duits für Kromwijk Elektrotechniek BV, das Unternehmen, das für den Großteil der E-Installationen verantwortlich ist, darunter ein umfangreiches Beleuchtungskonzept mit Tageslichtsteuerung und Anwesenheitserkennung. Van de Beek ist für die Sprinkleranlagen und die damit verbundenen Brandschutzvorkehrungen im Gebäude verantwortlich, wie z. B. die Alarmierung der Sprinkler- und Brandmeldeanlagen, die Feuerlöschhaspelanlagen, die Feuerlöschanschlüsse und den Sprinklerpumpenraum mit der Wasserversorgung. "Das Niveau der Brandschutzvorkehrungen ist wegen der Versicherungsanforderungen hoch, deshalb wurde ein Komplettinstallateur wie Unica Fire Safety damit beauftragt", sagt Van de Beek. "Die Zertifizierung muss natürlich vor der Inbetriebnahme erfolgen, und Sprinkleranlagen sind eine Spezialität. Bei uns ist das eine Spezialität; wir fertigen alle Rohrleitungen für unsere Installationen hier vor, und das kommt fertig rein."
Das DC für Scotch & Soda wurde vollelektrisch konzipiert. Das Lager wird mit Heizgeräten beheizt, die warme Luft in das Gebäude blasen und von Luft/Wasser-Wärmepumpen gesteuert werden. Auch das Dach wird demnächst mit Sonnenkollektoren bestückt sein. Moddejongen: "Es gibt viele Gemeinsamkeiten zwischen unseren Aktivitäten. Beim vollelektrischen Bauen mit Wärmepumpen als primärem Energieträger gibt es ohnehin Überschneidungen zwischen E und W. Wir sind auch für die Steuerungstechnik und die Fernüberwachung zuständig, so dass eine Zusammenarbeit an allen Fronten notwendig ist." Zum Beispiel innerhalb von BIM, bei der Kollisionsprüfung, so German weiter. E' ist am meisten vom logistischen Zeitdruck in der Lieferphase betroffen, sagt der Projektleiter von Kromwijk Elektrotechniek BV. "Viele Installationen können erst abgeschlossen werden, wenn das Gebäude vollständig wind- und wasserdicht ist. Im Falle des Büroteils, der unter anderem mit einem VRF-System zur Klimatisierung ausgestattet ist, ist das ein extrem kurzer Zeitraum. Der größte Teil der Arbeit wird von Hand erledigt, nur die Schienenkanäle sind vorgefertigt. Hinzu kommt, dass Haarlemmermeer mit Kapazitätsengpässen bei der Stromversorgung zu kämpfen hat, eine Angelegenheit, die bei den Netzbetreibern liegt. Moddejongen: "Alle Bauprojekte in dem Gebiet sind davon betroffen. Für Verbrauchsspitzen wurde deshalb ein 'Energiequadrat' eingerichtet, mit einer Gasturbine als Unterstützung."
Während die Flugzeuge vor Schiphol in nur wenigen hundert Metern Höhe ihr Fahrwerk ausfahren, wächst Haarlemmermeer wie Kraut. Im wahrsten Sinne des Wortes: In sechs Monaten steht hier ein hochmodernes Distributionszentrum. "Aber es ist immer noch Menschenarbeit, die am besten mit festen Teams erledigt wird", sagt Van de Beek. "Dieses Gebäude wird nach dem amerikanischen WELL-Zertifizierungssystem geliefert, einer Art BREEAM, ebenfalls mit einem Punktesystem, aber mit einem stärkeren Fokus auf Menschen und Wohlbefinden", sagt Moddejongen. Auch die Installateure werden in diesem Bereich überprüft, und schließlich sogar die Sandwiches, die im Bürobereich serviert werden. Im gleichen Gebäudeteil müssen die sichtbaren Rohrleitungen ästhetischen Ansprüchen genügen. "Viele Rohre werden absichtlich sichtbar gelassen, aber es darf nicht eine Biegung zu viel sein", sagt Moddejongen. "Und auch jede Schraube muss genau an ihrem Platz sein. Gleichzeitig muss das Gebäude von Scotch & Soda für die pünktliche Inbetriebnahme Ende Mai nach hohen Standards zertifiziert sein. "Das wird nur gelingen, wenn die verschiedenen Subunternehmer als Bauteam unter starker Koordination zusammenarbeiten", so die drei abschließend.