In der Amsterdamer Poeldijkstraat im Viertel Delftlandplein wurde Bot Bouw von der Woonstichting Lieven de Key mit dem Bau eines Wohnkomplexes mit 500 unabhängigen Studentenwohnungen und zugehörigen Einrichtungen beauftragt. Das Gebäude wurde von Paul de Ruiter Architects entworfen und liegt direkt an der Autobahn A10, was zusätzliche Herausforderungen mit sich brachte. Der U-förmige Block wurde mit sechs Wohngeschossen auf einem Sockel mit Annehmlichkeiten konzipiert.
"Woningstichting de Key möchte einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung des Wohnungsmarktes leisten", erklärt Johan Kuin, Projektleiter von Bot Bouw. "Deshalb konzentriert sie sich stark auf den Bau von erschwinglichen Mietwohnungen für Wohnungsanfänger, mit einer maximalen Vorlaufzeit von fünf Jahren. Die Studentenwohnungen an der Poeldijkstraat sind Teil dieses Bauprogramms. Für uns ist dies bereits das vierte Projekt mit Einsteiger- und Studentenwohnungen für De Key, das wir bauen."
Fensterrahmen aus Aluminium und Keramikverkleidungen. (Bild: Paul de Ruiter Architects)
Der Studentenkomplex an der Poeldijkstraat wird ein Gebäudeblock mit mehreren Gesichtern sein. Die offene Seite des U-förmigen Gebäudes ist der Autobahn A10 zugewandt. Paul de Ruiter: "Im Zusammenhang mit der hohen Lärmbelastung werden die Stirnwände des U weniger Fenster haben und es wird eine Stahlkonstruktion mit einer Vorhangfassade zwischen den Enden geben, die vom ersten bis zum sechsten Stockwerk reicht. Hinter dieser Lärmschutzfassade aus Sicherheitsglas wird sich demnächst der gemeinschaftliche Hofgarten im Schallschutzraum befinden."
Auch bei den Nord- und Südfassaden spielt die Schalldämmung eine Rolle. De Ruiter: "Die Fassaden an der Nord- und Südseite werden mit vertikalen Linien versehen, die eine Art große Sus-Box bilden. Die vertikalen, verdickten Elemente schirmen den Lärm sozusagen ab und ermöglichen eine geräuscharme Belüftung auf der dahinter liegenden ruhigen Seite. Auf der Ostseite entlang der Poeldijkstraat gibt es kaum Lärm, und wir dachten, dass sich eine horizontale Gliederung besser in das Straßenbild einfügen würde. Die Außenfassaden der U-Form erhalten durch die Verwendung von Aluminiumpaneelen mit eingelassenen Keramikverkleidungen ein robustes Aussehen. Die Fassadenelemente in Holzrahmenbauweise werden in einem Zug hochgezogen. Deshalb haben wir uns für Materialien entschieden, die nicht zu schwer sind. Da wir eine robuste Fassadenverkleidung wollten, haben wir uns für raumhohe Keramikfliesen entschieden. Die HSB-Elemente der Fassaden rund um den Hofgarten sind mit konserviertem Holz verkleidet, um ein weicheres und wärmeres Aussehen zu erzielen.
Tunnelbau: etwa 15 Tage pro Etage. (Foto: Johan Kuin)
Im Sockel des Gebäudes befinden sich der Haupteingang (an der Poeldijkstraat), Gemeinschaftsräume, ein Fahrradschuppen, eine Wohnküche, Installationen und eine Reihe von Wohnungen, die über den Hofgarten zugänglich sind. De Ruiter: "Durch den Wechsel von Fenstern und tiefen Nischen mit Holzlamellen entsteht ein schönes Wechselspiel von Licht und Dunkelheit im zurückspringenden Sockel."
Auch architektonisch unterscheidet sich der Sockel von den Stockwerken. Kuin: "Das Erdgeschoss hat einen anderen Grundriss und mit vier Metern auch eine andere Höhe. Das wurde traditionell vor Ort gegossen. Bei den Böden haben wir im Bauteam darauf geachtet, dass es einen maximalen Wiederholungseffekt gibt, um mit dem Tunnelbau eine hohe Baugeschwindigkeit zu erreichen. Wir kommen jetzt alle 15 Tage mit einer Schicht aus. Bei der Fassadenausfachung arbeiten wir mit HSB-Elementen mit Rahmen und Verglasung, um die Fassade schnell wind- und wasserdicht zu machen. Die Verarbeiter und Installateure können dann schnell mit der Arbeit beginnen."
Schallgedämmter Innenhof mit Holzverkleidung.
(Bild: Paul de Ruiter Architects)
Obwohl der Plan für diesen Wohnkomplex in der Poeldijkstraat schon seit einiger Zeit in der Schublade lag, ist es den Beteiligten gelungen, ein hohes Maß an Nachhaltigkeit zu erreichen. De Ruiter: "Das Gebäude ist an das umweltfreundliche Wärmenetz von Vattenfall angeschlossen, das hauptsächlich mit Restwärme betrieben wird. Das macht es zu einer nachhaltigen Art des Heizens. Die Temperaturabgabe der Fernwärme ist höher als z. B. bei einer Wärmepumpe, so dass der Einsatz von Heizkörpern hier durchaus möglich war. Das Gebäude verfügt außerdem über PV-Paneele auf dem Dach und Wärmerückgewinnung bei der Luftaufbereitung".
Die Fertigstellung des Studentenkomplexes wird für Mitte nächsten Jahres erwartet.