Das Projekt Perle im Polder ist für De Vries und Verburg Bouw eine untypische Herausforderung. Warum? Weil sie selbst Bauherr und Hauptauftragnehmer sind. "Das macht uns besonders kritisch", erklärt Planentwickler und Nachhaltigkeitsmanager Timo Stuij. "Wir arbeiten hier mit 200 Leuten, die alle Experten auf ihrem Gebiet sind, so dass die Messlatte unglaublich hoch liegt. Das macht aber nichts, denn es ist unser eigenes Büro."
Nachhaltigkeit steht bei De Vries en Verburg ganz oben auf der Tagesordnung. "Nicht nur wegen der sich ändernden Gesetzgebung, auch unsere Kunden fordern dies. Wir profilieren uns schon seit einiger Zeit auf dem nachhaltigen Markt. Wir ziehen es vor, in diesem Bereich eine Vorreiterrolle zu spielen, und der Bau unseres eigenen nachhaltigen Büros ist eine fantastische Möglichkeit, dies zu zeigen."
Das neue Büro wird sich am Rande des Polders befinden. Auf der einen Seite liegt das Gewerbegebiet, auf der anderen die Stolwijksevaart. "Auf der anderen Seite des Wassers haben wir zwei Wiesen", sagt Stuij. "Wir werden eine Brücke bauen, damit die Mitarbeiter sie überqueren können. Es gibt dort einen Obstgarten, den wir wiederherstellen werden. Die Nachbarn aus dem ganzen Gewerbegebiet können dort natürlich auch spazieren gehen!"
"Die Herausforderungen bei diesem Projekt haben wir uns selbst zu verdanken. Wir wollten die höchste Stufe der Zertifizierungen BREEAM-NL und WELL erreichen, und mit der Zwischenmessung haben wir tatsächlich BREEAM-NL 'Outstanding' und WELL Platinum erreicht." Aber das ist noch lange nicht alles. De Vries en Verburg hat beschlossen, das Prinzip des Whole Life Carbon anzuwenden. "Bei diesem Ansatz werden die CO2-Emissionen eines Projekts über seine gesamte Lebensdauer hinweg betrachtet. Nicht nur während der Nutzung, sondern auch während der Produktion und des Baus. Dann muss man sich plötzlich ganz neue Fragen stellen: Wie hoch ist die Umweltbelastung durch die von uns verwendeten Materialien? Überwiegt die zusätzliche Umweltbelastung durch Dreifachverglasung die Energieeinsparungen in der Nutzungsphase?"
Um das Pariser Klimaabkommen bis 2050 einzuhalten, gibt es eine absteigende Grenze für den CO2-Ausstoß pro Quadratmeter. Für ein Büro, das 2025 gebaut wird, sollten dies maximal 200 kg CO2 sein. Im Jahr 2030 dürfen es noch 158 kg sein. "Das ist jetzt keine offizielle Vorgabe, sondern eher ein übergesetzlicher Standard. Wir sind jetzt bei 185 kg, und damit sind wir sehr zufrieden. Darin ist die Speicherung von 280 kg CO2 in der Holzkonstruktion nicht enthalten."
Gleich zu Beginn der Entwurfsplanung legte De Vries en Verburg alle Ambitionen fest. "Man sieht oft, dass diese Ambitionen nach der ersten Skizze verwässert werden. Deshalb haben wir das Designteam in alle Ambitionen für das Gebäude einbezogen. Jetzt sehen wir, dass wir alle Ziele erreichen, von der Nachhaltigkeit bis hin zu einem guten Arbeitgeber. Dieser Ansatz funktioniert also wirklich. Zusammenarbeit auf gleicher Augenhöhe statt starrer Hierarchie: Wir zeigen damit, dass man so die besten Ergebnisse erzielt."