"Wir geben Immobilien eine neue Zukunft, indem wir sie umgestalten und renovieren. Wir geben Gebäuden eine andere Funktion oder verlängern im Gegenteil die Lebensdauer der Immobilie", kann man auf der Website von De Nieuwe Norm lesen. Das war auch der Auftrag für den derzeitigen Projektleiter Arnoud Padmos, der als Arbeitsplaner bereits an der Umgestaltung des Prins Hendrik-Gebäudes in Den Haag beteiligt war.
Der Kunde Focus Real Estate beauftragte De Nieuwe Norm aufgrund seiner Erfahrung mit der Umgestaltung von ikonischen Gebäuden. Ein gutes Beispiel dafür war ein früheres Projekt an der Paviljoensgracht und jetzt das Prins Hendrik Gebäude in Den Haag. Das ehemalige Bürogebäude im Stadtzentrum wird in einen multifunktionalen Wohnkomplex umgewandelt. Das rund 2 600 Quadratmeter große Gebäude mit Tiefgarage wird im Erdgeschoss gewerbliche Räume beherbergen. In den Obergeschossen entstehen 35 schlüsselfertige Stadtwohnungen zur privaten Vermietung mit schicker Ausstattung. "Dieses Viertel entwickelt sich rasant. Eine solche Umgestaltung gibt dem Gebiet einen sofortigen Aufschwung. Es ist ein schönes Viertel zum Leben", sagt Padmos. Das Gebäude wird ein gasfreies Installationskonzept haben: Wärmeversorgung mit Wärmepumpen und Restwärme aus der mechanischen Lüftung, kombiniert mit PCM in der Fußbodenheizung. "Hier wird die Wärme gespeichert und nach und nach wieder abgegeben, was eine sehr gute Effizienz ergibt", sagt er.
"Bei Transformationen ist kein Projekt wie das andere", erklärt Padmos. "Man hat es mit Gebäuden zu tun, die eine Geschichte haben. Dieses Prins-Hendrik-Gebäude zum Beispiel wurde 1967 gebaut. Aber als ich in den Haager Stadtarchiven recherchierte, fanden wir heraus, dass 1968 ein weiterer Teil hinzugefügt wurde. Es hat eine ganz andere Konstruktion als das ursprüngliche Gebäude.
Oft kommen solche versteckten baulichen Überraschungen erst beim Abriss zum Vorschein. Durch die Einsichtnahme in Archivzeichnungen wusste The New Standard schon früher, dass die Balken im ursprünglichen Gebäude von der vorderen zur hinteren Fassade verlaufen, während sie im später angebauten Teil in eine andere Richtung verlaufen. "Es ist wichtig, gründlich zu recherchieren, weil man das einfach berücksichtigen muss. Das hat Auswirkungen auf den Entwurf."
Umgestaltungen bringen oft mehrere Herausforderungen mit sich, wissen Padmos und seine Kollegen aus Erfahrung. "Schließlich geht man von einer bestehenden Situation aus, was bei Neubauten natürlich nicht der Fall ist. Denken Sie an schiefe oder durchhängende Betonböden. In diesem Fall mussten wir zum Beispiel die Balkonkanten für die Balustraden wieder eben machen. Auf einer Zeichnung sieht alles ordentlich und gerade aus, aber das ist bei dieser Art von Gebäude sicher nicht der Fall. Die Kunst besteht darin, praktische Lösungen zu finden, um Toleranzen auszugleichen.
Padmos zufolge ist es eine der größten Stärken von The New Standard, auf diese Art von Herausforderung zu reagieren. "Wir zeichnen die Umgebung genau auf, was bei innerstädtischen Entwicklungen sehr wichtig ist. Hier hat man zum Beispiel eine Straßenbahnlinie vor der Tür, so dass man keinen Kran aufstellen kann. Wir lösen das mit Transportaufzügen und einem Durchgang auf der Rückseite."
Um alle Herausforderungen zu meistern, sind gute Kontakte zu Ihren Partnern unerlässlich. Bei diesem Projekt arbeitete De Nieuwe Norm unter anderem mit den Architekten Studioschaeffer, dem Statiker SWINN BV, Synorga elektrotechniek bv, Spie Building Solutions Nederland, FRC ventilatie techniek bv und OC Autarkis B.V. in Kombination mit Easywarm zusammen.
Für das Gebäude wurden verschiedene Fassadenverkleidungen verwendet. The New Standard entschied sich für die Zusammenarbeit mit GDS Keramiek B.V. und Drystack: trockene Stapelung von Ziegeln, ohne Mörtel. "Wir arbeiten mit Kunststoffschichten, die zusammengeklickt werden. Das Endergebnis wird traditionell verfugt, was ein schönes Aussehen ergibt." Die Kunststoffschichten sind ein relativ neues Produkt, erklärt Padmos. "Man muss auch neue Dinge ausprobieren. Es ist wie bei diesem Gebäude: Wenn man immer an alten Dingen festhält, kommt man nicht weiter."