Nachhaltige Häuser in Leidsche Rijn
Im Utrechter Stadtteil Leidsche Rijn baut der Generalunternehmer Burgland Bouw das Neubauprojekt Vogelhof, das Teil des neuen Wohngebiets Leeuwesteyn ist. Das Projekt, das aus Wohnungen, Obergeschoss- und Erdgeschosswohnungen sowie ebenerdigen Häusern besteht, soll bis Ende 2022 fertiggestellt werden.
Der erste Pfahl wurde im März 2021 in die Erde gebracht. Das Projekt umfasst insgesamt 68 Häuser: 35 ebenerdige Häuser mit eigenem Garten, 25 Wohnungen und acht Häuser mit Obergeschoss und Untergeschoss. Die Bruttogeschossfläche beträgt insgesamt 7.200 m2.
Teus Verhoef, Projektleiter bei Burgland Bouw, sagt: "Die Wohnungen sind in sieben Blöcke unterteilt: ein Block mit Wohnungen, ein Block mit Wohnungen im Erdgeschoss und im Obergeschoss und fünf Blöcke mit ebenerdigen Häusern. In der Mitte befindet sich ein geschlossener Hofgarten von 1.700 m2. Unter diesem Hofgarten befindet sich das Parkhaus für die Bewohner mit einer Kapazität von 68 Stellplätzen. Die ebenerdigen Häuser haben private Gärten, die Zugang zum Hofgarten bieten. Da dieser vollständig eingezäunt ist, ist das Viertel sehr kinderfreundlich. Der Innenhofgarten ist außerdem mit einem Wasserspeichersystem ausgestattet. Das Regenwasser aus allen Blöcken wird in einem Reservoir gesammelt und als Puffer bei Trockenheit verwendet. Und das ist nicht der einzige nachhaltige Aspekt des Vogelhofs. Alle Häuser werden mit einer nachhaltigen Anlage mit einer Energiekennzahl (EPC) von 0, einer Wärmepumpe und Sonnenkollektoren ausgestattet. Die Sonnenkollektoren sind Eigentum von Klimaatgarant und werden von den Käufern der Häuser auf Mietbasis genutzt.
Die Fassaden der Häuser sind sehr unterschiedlich und weisen viele Details auf. Verhoef: "Für die Vorderfassaden wurden neun Arten von Verblendziegeln verwendet, was bei einem Projekt wie diesem ziemlich einzigartig ist. Einige der hinteren Fassaden sind mit einem Klickziegelsystem gebaut, das aus drei Typen besteht. Das bedeutet, dass die Fassade demontierbar ist. Es wird nicht verfugt, sondern 'lose' gestapelt. Mit Hohlraumankern wird das System mit der Hohlraumwand verbunden. Auch die Größe der Häuser variiert. Um dem Namen Vogelhof Ehre zu machen, wurden in den Fassaden eine Reihe von Nistkästen angebracht, um verschiedene Vogelarten anzulocken. Verhoef: "Der Vogel spiegelt sich in verschiedenen Elementen dieses Projekts wider, zum Beispiel in den Gartenzäunen. Und der Dachgarten ist in Form eines Pfaus angelegt. Wenn Sie sich also einmal das Luftbild ansehen, werden Sie darin die Form eines Pfaus erkennen."
Das Projekt befindet sich jetzt in der Abschlussphase und ist reibungslos verlaufen. Auch die Verfügbarkeit von Materialien war für den Auftragnehmer kaum ein Problem. "Wenn man dafür sorgt, dass man rechtzeitig vor Ort ist, klappt es meistens. Alles hängt von der Vorbereitung ab. Natürlich müssen wir mit erheblichen Preiserhöhungen rechnen. "Der Projektentwickler VORM ist der Auftraggeber des Projekts. Burgland Bouw arbeitet häufig mit VORM zusammen. Verhoef: "VORM ist für uns eine feste Größe und weiß, wo wir zu finden sind. Bei diesem Projekt arbeiten wir mit verschiedenen Unterauftragnehmern zusammen. Ab und zu gibt es bei einem Projekt wie diesem Probleme. Da wir normalerweise mit festen Beziehungen arbeiten, ist das hier nicht so schlimm."
Lieferung und Installation von sanitären und mechanischen Anlagen
Heating Service Installatietechniek lieferte die mechanischen und sanitären Anlagen für das Projekt Vogelhof in Utrecht. "Durch die Nutzung mehrerer, zentral gelegener Lagerstandorte sichern wir unsere eigene Just-in-time-Lieferung", sagt er.
Text | Ramona Kezer Bild | Heizungsservice Installationstechnik
Heating Service Installatietechniek ist ein mittelständisches Installationsunternehmen, das sowohl für Bauunternehmen und Wohnungsbaugesellschaften als auch für Privatpersonen tätig ist. Das Unternehmen arbeitet regelmäßig mit dem Hauptauftragnehmer Burgland Bouw zusammen und war während der Ausschreibungsphase an dem Projekt Vogelhof beteiligt. Betriebsleiter Dick Roeleveld: "Wir haben alle mechanischen und sanitären Anlagen geliefert und installiert, mit Ausnahme der Wärmepumpenanlage. Diese sind in diesem Projekt mietbar." Heating Service installierte die Innenkanalisation, die Wasserleitungen, die Regenwasserableitung, die Bäder und die Toiletten. "Die Käufer konnten in unserem Ausstellungsraum auswählen, was sie wollten. Bei diesem Projekt gab es viele individuelle Anforderungen an die Sanitärinstallation. Die große Vielfalt macht die Arbeit abwechslungsreich."
Unter dem Hofgarten des Vogelhofs befindet sich ein großes Parkhaus. Hierfür hat der Heizungsdienst die mechanische Lüftung und die Abgasmessung durchgeführt. Es war ein mittelgroßes Projekt für die Installationsfirma. Vier Personen haben ein Jahr lang daran gearbeitet.
Angenehme Zusammenarbeit
Das Projekt ist gut gelaufen, und Roeleveld schätzt besonders die Zusammenarbeit bei diesem Projekt. "Es war eine angenehme Zusammenarbeit in einem eingespielten Team, sowohl mit den Kollegen von Burgland als auch mit anderen Parteien. Wir hatten zwar unter der Materialknappheit zu leiden, konnten diese aber durch frühzeitigen Einkauf in den Griff bekommen. Wir haben auch unsere Logistik daran angepasst. So wurde ein Teil der Bestände bereits vor Ort abgeladen und wir nutzen derzeit mehrere zentral gelegene Lagerorte. Auf diese Weise stellen wir unsere eigene Just-in-time-Lieferung sicher. Ein Beispiel: Die Lüftungsanlagen unterlagen einer langen Lieferzeit, weshalb wir sie vor einem Jahr gekauft haben. Man kann zwar nicht immer alles sehr früh kaufen, aber man muss die Spezifikationen vorher kennen."
Schlüsselfertige Installation mit Revit 3D BIM
Das gesamte Projekt wurde in Revit 3D BIM ausgearbeitet. "Dabei konnten alle Beteiligten über ein Open-Source-System zusammenarbeiten. So entsteht eine fertige Anlage. Aus diesem Programm können wir direkt Fertigteile in unserem eigenen Werk erstellen. Das haben wir unter anderem mit den Lüftungskanälen in den Betondecken und mit den Abwasserkanälen gemacht. So spart die Installation Zeit auf der Baustelle."
Optimale Nutzung von Regenwasser
Der Innengarten des Vogelhofs in Utrecht befindet sich auf dem Dach der Tiefgarage. Um das Regenwasser des gesamten Komplexes geschickt zu speichern und optimal zu nutzen, war Optigrün an dem Projekt beteiligt.
Text | Ramona Kezer Bild | Optigrün International/Klunder Architekten
"Unser Partner Binder Daktuinen wurde vom Hauptauftragnehmer angesprochen. Sie kamen dann zu uns und fragten, was hier die beste Lösung wäre", sagt Rob Steltenpohl, Produkt- und Systemmanager bei Optigrün International. "Das deckte sich mit einer Weiterentwicklung, an der wir gerade arbeiteten und die wir hier anwenden konnten."
Vier intelligente Dächer mit Rückhaltefunktion
Das Dach des Parkdecks ist als Dachpark ausgeführt. Da die Dachfläche bis zu einem Meter abfällt, wurde sie in vier Kompartimente von etwa 425 m2 unterteilt, die dann eingeebnet wurden. Auf dem Dach wurde eine Schutzschicht aufgebracht, auf der 170 mm hohe Retentionskästen platziert wurden. Anschließend wurde eine Filterschicht aufgebracht, auf der eine Substratschicht liegt, in der die Pflanzen wachsen werden. "Wenn Niederschläge fallen, können wir so 152 Liter Wasser pro Quadratmeter speichern. Alles, was nicht in der Substratschicht zurückgehalten werden kann, sickert in die Retentionsboxen".
Intelligente Nabe
Die Dachfläche des gesamten Komplexes umfasst rund 4.150 m2. Das von dort kommende Regenwasser fließt zunächst in einen intelligenten unterirdischen Tank, den Smart Flow Hub. Ist dieser voll, schalten sich die Pumpen ein und das Wasser fließt in die Rückhaltekammern. Steltenpohl: "Jedes Dach ist mit Smart Flow Control ausgestattet. Dieses ebenfalls intelligente System ist ständig mit der Wettervorhersage verbunden. So kann das Wasser abgelassen werden, bevor es regnet und das Wasser wieder auftaucht." Das System macht seine Analyse 24 Stunden im Voraus und berechnet auch, wie lange es dauern wird, das Wasser abzulassen. Das Wasser wird dann zunächst in das Wadi abgeleitet und fließt erst dann in die Kanalisation, wenn auch diese das Wasser nicht mehr aufnehmen kann.
"Das Wasser wird so lange wie möglich gespeichert, sowohl für die Bewässerung der Pflanzen als auch für die Kühlung. Über den Smart Flow Hub kann das Wasser auch zwischen den Fächern mit Smart Flow Control ausgetauscht werden. Zusätzlich könnte man es zum Beispiel für die Toilettenspülung in einem Gebäude verwenden. Das wurde aber für dieses Projekt nicht gewählt." Das System liegt voll im Trend, das Wasserproblem pro Parzelle anzugehen. Es ist allerdings mit etwas Technik verbunden. Steltenpohl: "Unsere Partner können bereits Dachgärten bauen. Für die Technik haben wir einen spezialisierten Installationspartner, HWT Hemelwatertechniek, hinzugezogen, der Installationstechnik und Dachtechnik zusammenbringt."