Im Stadtteil Kruiskamp, in der Nähe des Stadtzentrums von Amersfoort, wurden 125 Wohnungen einer intensiven Renovierung unterzogen. Die Hauptziele waren Nachhaltigkeit und ein gesundes Raumklima. Häuser mit den Energielabels E, F oder G wurden auf A oder A+ aufgewertet, aber das war noch nicht alles. Mit den aufgefrischten Außenfassaden wurde auch das monumentale Erscheinungsbild der Häuser wiederhergestellt.
Die Renovierungsarbeiten wurden von der Wohnungsbaugesellschaft de Alliantie in Auftrag gegeben. Um die hundert Jahre alten Häuser in De Kruiskamp, Methorststraat, Van Assenraadstraat und Scheltussingel nachhaltiger zu machen, wurden sie stark isoliert. Das Dach wurde erneuert und die Fassaden wurden repariert und mit Innenvorwänden versehen. Glas, Drehteile, Zentralheizungskessel, Dachbodenleitern und Zählerkästen wurden ersetzt und eventuell vorhandener Asbest entfernt. Alle Arbeiten wurden im bewohnten Zustand durchgeführt.
"Letzteres erforderte definitiv einiges an Organisationstalent", sagt Wouter van Hooft, Projektleiter von Rutges Vernieuwt. "Während des gesamten Projekts arbeitete unser Bewohnerbetreuer Vollzeit daran, dies zu planen. Zum Beispiel mussten die Bewohner ihre Wohnungen halb leer räumen. Wann konnten sie das erledigen? Wollten sie ein Altenheim nutzen? War es zum gewünschten Zeitpunkt verfügbar? Erst wenn alles stimmte, konnten wir mit der Arbeit beginnen.
Ein wichtiger und radikaler Teil der Erhaltungsmaßnahmen war der Einbau von isolierenden Vorwänden. Van Hooft: "Nun waren nicht alle Häuser gleich. In mehreren Häusern mussten wir zunächst die eingebauten Doppelwände entfernen. Dann haben wir überall neue, ultradünne Vorwände eingebaut (5 Zentimeter Dämmung, 1,8 Zentimeter Gipskartonplatten und 0,2 Zentimeter Gips). Diese bieten eine Top-Dämmung mit einer Dicke von 6,5 Zentimetern.
Die Beachtung von Flora und Fauna in der Umgebung von Projekten ist für Rutges Vernieuwt bereits alltäglich. Bereits ein Jahr vor Beginn eines Projekts wird ein Ökologe hinzugezogen, der die Vegetation und die Tierarten an der künftigen Baustelle untersucht. Das war im Kruiskamp nicht anders. Unmittelbar danach wurden in dem Gebiet Nistkästen aufgehängt, in diesem Fall, um Haussperlinge, Mauersegler und Fledermäuse zum Nisten anzuspornen. Löcher unter Dachrinnen wurden abgedichtet. In Kruiskamp wurden die Bemühungen reichlich belohnt. "Vierzig Schränke sind jetzt von Mauerseglern und Fledermäusen bewohnt. Für den Haussperling haben wir das Dach so gebaut, dass sich die Spatzen unter der Traufe niederlassen können."
Bei der Durchführung der Bauarbeiten musste Rutges Vernieuwt mit den engen Straßen von Amersfoort zurechtkommen. Der Austausch von Dachgauben, Glas und Drehteilen erforderte einen Kran, der aus Platzgründen mitten auf der Straße stehen musste. "Dies erforderte auch das Verständnis der Hauseigentümer auf der anderen Straßenseite. Transparente Kommunikation und Erklärungen halfen dabei. Und alle haben viel zurückbekommen. Der Kruiskamp ist ein schönes, monumentales Bild mit Häusern unserer Zeit geworden."