In Boxtel wird entlang der Autobahn A2 die neue Wohnsiedlung Heem van Selis gebaut. Der Ehrgeiz der Entwickler und der Gemeinde geht über den dringend benötigten energieneutralen Wohnraum hinaus. Sie wollen das Viertel klimaangepasst und naturnah gestalten, indem sie Interessengruppen und Herausforderungen proaktiv in die Entwicklung des Plans einbeziehen.
Heem van Selis liegt an der Nordseite von Boxtel, zwischen der Autobahn A2 und dem Flüsschen De Dommel. Die Erweiterungsfläche mit 475 Wohnungen sieht übersichtlich aus, stellt aber komplexe Herausforderungen dar. Van Wanrooij Bouw & Ontwikkeling und Bouwbedrijf Van Peer haben diese in ihren Plänen berücksichtigt und so die Entwicklung gestärkt.
Das Viertel weist eine relativ hohe Wohndichte auf, was auf die große Nachfrage nach sozialem und bezahlbarem Wohnraum zurückzuführen ist. Eine konkrete grüne Vision war der erste Schritt in Richtung eines naturnahen Viertels. So schlängelt sich die Laan van Selis wie eine grüne Ader durch das Viertel, mit wenig Pflasterung, viel Grün und Sichtachsen zur umgebenden Flusslandschaft.
Ein Merkmal dieser Entwicklung ist die aktive Beteiligung von Interessengruppen, die den ursprünglichen Plan immer wieder verbessern. "Das geht über den Bau von Häusern und Straßen hinaus", sagt Marc van Roekel, Entwicklungsleiter von Van Wanrooij Bouw & Ontwikkeling. "Wir mussten komplexe Umweltfaktoren wie Wasserprobleme, Stickstoffsalze, Entschädigungen für Dachse, hohe Lärmpegel und die Schaffung von Natur in den Griff bekommen. Indem wir mit allen Beteiligten im Dialog blieben, konnte das naturnahe und klimaresistente Viertel innerhalb von zwei Jahren entstehen.
Die Häuser werden mit gemischten Hecken und Nistkästen für Fledermäuse, Vögel und Insekten ausgestattet. Die örtliche Boxtel Tree Brigade ist aktiv an der Planung beteiligt, so dass alte Bäume eingepasst oder umgesiedelt werden. "Die Nachbarschaft wird genauso viele neue Bäume wie Häuser bekommen", sagt Van Roekel.
Um Heem van Selis gegen die Auswirkungen des Klimawandels - extreme Regenfälle, Trockenheit und Hitze - zu wappnen, wird das Viertel klimatisch angepasst. Einmal alle 100 Jahre kann das Viertel aufgrund hoher Flusspegel überschwemmungsgefährdet sein, und der Wasserverband De Dommel denkt mit. Van Roekel: "Überschüssiges Regenwasser wird jetzt in der Nähe der Häuser in Regentonnen und auf offenen Parkplätzen gesammelt und dann in Wadis gepuffert. In Extremsituationen wird das überschüssige Wasser über den Versickerungskanal in die ökologische Pufferzone geleitet. Das verhindert das Austrocknen, hilft gegen Hitzestress und schützt die Nachbarschaft vor Hochwasser."
In Zusammenarbeit mit Das en Boom und ARK wurde das Nahrungsgebiet der benachbarten Dachs-Population durch einen Dachs-Korridor mit Obst- und Nussbäumen optimiert. Im Dommeltal in der Nachbarschaft wurden Dickichthecken gepflanzt, um den Vierbeinern und anderen Tieren Schutz zu bieten, und ein Faunatunnel unter der Autobahn A2 ermöglicht dem Dachs einen einfachen Zugang zu den
diesem Gebiet.