Utrecht ist im Wandel. Wo einst ein Industriegebiet war, wächst jetzt ein lebendiges Stadtviertel. Concorde ist der erste Schritt in diesem Wandel. Dieser von Klunder Architects entworfene Wohnkomplex vereint Wohnen, Begegnung und Nachhaltigkeit. Der leitende Architekt Paul Cardinaal erklärt, wie das Gebäude nicht nur die Skyline, sondern auch das Stadtleben bereichert.
Bei Klunder Architects steht eine bewusste und sorgfältige Herangehensweise an jedes Projekt im Vordergrund. "Wir sehen uns als Puzzler", sagt Cardinaal. "Unsere Stärke? Kluge Grundrisse, logische Strukturen und maximale Wohnqualität. Wir achten darauf, dass jeder Quadratmeter sinnvoll genutzt wird. Das macht den Unterschied im städtischen Wohnungsbau aus."
Die Firma arbeitet an großen Projekten und spielt mit Materialien, die zur Umgebung passen. "Backstein ist in den Niederlanden sehr beliebt, aber wir schauen weiter. Tatsächlich verwenden wir zusätzlich Aluminium und Grünpflanzen. Nicht nur, weil es schön ist, sondern auch, um den Hitzestress zu reduzieren und die Stadt angenehmer zu machen."
Concorde ist mehr als eine Ansammlung von Häusern. Der Entwurf dreht sich um die Verbindung. Anstelle von anonymen Galeriewohnungen haben Klunder Architecten einen Wohnturm und einen quadratischen Flachbau entworfen, in denen sich Menschen spontan treffen. Die beiden Gebäude sind miteinander verbunden und beherbergen zusammen 215 Mietwohnungen mit einer Fläche zwischen 50 und über 100 Quadratmetern. Das sind also viele Mieter, die, wenn es nach Klunder Architecten geht, gemeinsam das neue, lebendige Wohnviertel Merwede genießen werden.
"Wir haben 'Vogelnester' entworfen", schwärmt Cardinaal. "Das sind offene Stellen in der Fassade, an denen man über Außentreppen und Dachgärten vorbeikommt. Dort kann man eine Weile sitzen, ein Gespräch führen oder einfach nur die Aussicht genießen. Das sorgt dafür, dass sich die Bewohner nicht allein fühlen, sondern wirklich eine Gemeinschaft bilden".
Auch eine Begegnung auf Straßenebene wurde erwogen. "In Parkhäusern schaut man oft auf eine blinde Fassade. Wir wollten das anders machen." Die Lösung? Split-Level-Wohnungen über der halb-unterirdischen Tiefgarage. "Dadurch erhalten die Bewohner hohe Decken und die Straße bleibt lebendig. Eine Win-Win-Situation."
Ein Projekt wie Concorde ist mit Hindernissen verbunden. So befindet sich das Gebäude beispielsweise neben einem stark frequentierten Transportunternehmen. "Lärm war daher eine Herausforderung", sagt Cardinaal. "Wir mussten eine Fassade ohne schwenkbare Fenster entwerfen, aber durch die geschickte Anordnung können die Bewohner immer ein Fenster auf der ruhigen Seite öffnen." Auch der Wiedererkennungswert war ein wichtiger Aspekt. "Die Eingänge sind groß und auffällig, so dass man sofort weiß, wo man hinmuss. Außerdem fügen sie sich in Bezug auf die Materialien nahtlos in das Innere des quadratischen Blocks ein. Das schafft ein warmes, einladendes Erscheinungsbild."
Concorde zeigt, wie die Stadt von morgen aussieht. "Das gemeinschaftliche Leben wird immer wichtiger", sagt Cardinaal. "Die Menschen haben kleinere Wohnungen, also müssen die Räume um sie herum intelligenter sein. Denken Sie an gemeinschaftlich genutzte Gärten, Treffpunkte und Annehmlichkeiten wie ein Café oder eine Wäscherei". Auch die Nachhaltigkeit wurde gut durchdacht. Das Gebäude erfüllt die BENG-Normen, hat Sonnenkollektoren auf dem Dach und nutzt unterirdische Wärmespeicher. "Dabei haben wir sehr auf die Beschattung geachtet, damit die Sonnenkollektoren einen maximalen Wirkungsgrad erreichen. Was macht Concorde wirklich einzigartig? "Es bringt Menschen zusammen", fasst Cardinaal zusammen. "Man hat seinen eigenen Platz, fühlt sich aber nie von der Stadt abgeschnitten. Das ist es, was das Leben hier so besonders macht."