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Maria-Montessori-Gebäude, Nijmegen | 'Bauen im kleinen Maßstab'

Maria-Montessori-Gebäude, Nijmegen | 'Bauen im Kleinen'

Der energieneutrale Neubau für die sozialwissenschaftliche Fakultät der Radboud-Universität, das Maria-Montessori-Gebäude, ist in vollem Gange. Das von Inbo entworfene Ersatzgebäude auf dem Campus Heyendaal Zuid (25.500 m²) wird ein zeitgemäßer und zugleich entspannter Arbeits- und Studienort für Studenten, Dozenten und Forscher sein. "Sorgfältig in die Landschaft eingepasst", sagen Projektleiter Geert Jansen (EVU) und Architekt Wilco van Oosten (Inbo).

Der labyrinthische Betonaltbau der großen Fakultät auf dem Nimwegener Campus musste ersetzt werden, sagt Jansen. "Lehrformen und Studentenzahlen haben sich verändert, energetisch ist das Gebäude aus den 1970er Jahren veraltet und in vielen Bereichen am Ende seiner Lebensdauer angelangt. Was die Raumaufteilung anbelangt, so sind die heutigen Bedürfnisse anders, zum Beispiel in Bezug auf Trockenlabors, in denen Verhaltensforschung unter konditionierten Bedingungen durchgeführt wird, sowie in Bezug auf Hörsäle und Studienräume. Die Radboud-Universität arbeitet heute in zunehmendem Maße mit Web-Vorlesungen, und in dem neuen Gebäude sind mehr Studienarbeitsplätze vorgesehen als zuvor.

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'Voraussetzungen helfen'

"Zu Beginn des Entwurfsprozesses haben wir eine Reihe wichtiger Entscheidungen getroffen, die das Gebäude nicht nur zu einem angenehmen Arbeitsplatz, sondern auch zu einem nachhaltigen Ort machen", so Van Oosten weiter. "Einer dieser Aspekte ist das Tageslicht, kombiniert mit einem hellen Innenraum und der Verwendung von Holz bei den Ausstattungen. Um diese große Fakultät (5.000 Nutzer; Anm. d. Red.) zu einer angenehmen und inspirierenden Umgebung für Forschung, Lehre und Studium zu machen, haben wir das Gebäude so entworfen, dass es als kleinräumig empfunden wird. Dabei haben uns die städtebaulichen Vorgaben zur landschaftlichen Einbindung geholfen." Das Gebäudevolumen konnte und sollte sich auf zwei kleinmaßstäbliche Flügel verteilen, mit einem Hang in der Mitte mit einer abgesenkten Fußgängerverbindung. "Die gewünschte Verbindung verlief quer durch das neue Baugebiet. Durch die Vertiefung dieser Verbindung mit einem Hang in der Landschaft wurde die Möglichkeit geschaffen, das Herz des Gebäudes zu betreten und den durchgehenden Fußgängerweg ungehindert unter dem zentralen Grand Café hindurchzuführen. Mit der Verwendung von Iroko-Hartholz wurde eine warme Innenatmosphäre geschaffen, die Raum für Begegnung und Entspannung bietet. Zwei Atrien fungieren als Verteiler der Menschenströme. Einladende und strategisch günstig gelegene Treppen sorgen dafür, dass die teilweise versteckten Aufzüge weniger benutzt werden, was die Nutzung der Treppen fördert."

Hybrides Energienetz

Der menschliche Maßstab des Entwurfs gilt auch für die gewählte Form des Gebäudes und die Struktur der Fassade, bei der zwei Stockwerke durch große weiße Rahmen aus Resista-Verkleidung und Beton mit großen dreifach verglasten Fenstern verbunden sind. Resista ist eine umweltfreundliche Fassade, die weitgehend aus organischen Materialien besteht. Das Maria-Montessori-Gebäude soll an das hybride Energienetz des Universitätscampus angeschlossen werden, wobei die Restwärme aus der Verbindung der Gebäude genutzt wird. Jansen: "So kann der Neubau ohne Gasanschluss mit einer WKO, unterstützt durch Wärmepumpen und WTW-Anlagen, errichtet werden. Es wurde eine hochwertige Wand- und Dachdämmung mit Rc-Werten zwischen 6,5 und 8 gewählt, was zu einer BREEAM-Bewertung von 'Excellent' für den Entwurf führte." Das Gebäude folgt den Menschen", sagt Van Oosten.
"Nur dort, wo Menschen anwesend sind, verrichtet die Klimaanlage ihre Arbeit. Die kompakte Bauweise des Gebäudes mit attraktiven Lichthöfen begrenzt die Fassadenfläche, was sich ebenfalls positiv auf den Energiebedarf auswirkt. Das Gebäude ist in sich und in seiner Nutzung nachhaltig und reduziert den verbleibenden Energiebedarf".

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Umsetzung

Das Neubauprojekt wurde traditionell auf der Grundlage eines vollständig ausgearbeiteten Lastenhefts ausgeschrieben, nachdem die Mitarbeiter und Forscher in der Entwurfsphase ihren Beitrag geleistet hatten. Inbo führte zu diesem Zweck ausführliche Befragungen durch und ist nicht nur Chefarchitekt, sondern auch Geschäftsführer und in einem gesamten Ingenieurteam für die Struktur- und Installationsplanung verantwortlich. Eine bewusste Entscheidung, sagt Jansen. "Wir sind zufrieden, wie das in der Praxis bisher gelaufen ist und läuft. Die Mitarbeiter werden nachdrücklich einbezogen. Natürlich gab es von Zeit zu Zeit Diskussionspunkte, auch mit dem Bauunternehmer während der Ausführung, aber diese wurden immer frühzeitig und auf Mitarbeiterebene gelöst." Das Maria-Montessori-Gebäude wird voraussichtlich im September 2020 fertiggestellt.    

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